2.3.4. Snapshot-Datenträger

Das LVM-Snapshot-Feature bietet die Fähigkeit, virtuelle Images eines Geräts zu einem bestimmten Moment zu erstellen, ohne eine Betriebsunterbrechung zu verursachen. Wenn eine Änderung an dem originalen Gerät (der Quelle) vorgenommen wird, nachdem ein Snapshot erstellt wurde, erstellt das Snapshot-Feature eine Kopie des geänderten Datenbereichs, wie vor der Änderung, so dass der Status des Geräts rekonstruiert werden kann.

Anmerkung

LVM-Snapshots werden zwischen den Knoten in einem Cluster nicht unterstützt. Sie können in einer gelusterten Datenträgergruppe keinen Snapshot-Datenträger erstellen.

Anmerkung

LVM-Snapshots werden für gespiegelte logische LVM-Datenträger nicht unterstützt.
Da Snapshot-Kopien nur die Datenbereiche kopieren, die sich nach der Erstellung des Snapshots ändern, erfordert das Snapshot-Feature lediglich eine sehr geringe Speichermenge. So sind beispielsweise bei einer selten aktualisierten Quelle 3-5 % der Kapazität der Quelle ausreichend, um den Snapshot beizubehalten.

Anmerkung

Snapshot-Kopien eines Dateisystems sind virtuelle Kopien und keine tatsächlichen Sicherungen von Medien für ein Dateisystem. Snapshots bieten keinen Ersatz für regelmäßige Backups.
Die Größe des Snapshots legt die Menge an Speicherplatz fest, die zum Speichern der Änderungen am originalen Datenträger vorgesehen ist. Wenn Sie beispielsweise einen Snapshot erzeugen und anschließend dessen Quelle vollständig überschreiben, müsste der Snapshot mindestens so groß wie der ursprüngliche Datenträger sein, um sämtliche Änderungen zu speichern. Sie sollten sich daher für den Umfang eines Snapshots danach richten, wie viele Änderungen Sie erwarten. So benötigt beispielsweise ein kurzlebiger Snapshot eines überwiegend gelesenen Datenträgers, wie z.B. /usr, weniger Speicherplatz als ein langlebiger Snapshot eines Datenträgers mit einer größeren Anzahl von Schreibvorgängen, wie z.B. /home.
Falls ein Snapshot vollläuft, wird er ungültig, da er die Änderungen am originalen Datenträger nicht länger nachverfolgen kann. Sie sollten die Größe des Snapshots regelmäßig überwachen. Snapshots können jedoch komplett in der Größe geändert werden, wenn Sie also die Speicherkapazität besitzen, können Sie die Größe des Snapshot-Datenträgers erhöhen, um zu verhindern, dass er verworfen wird. Umgekehrt können Sie die Größe des Datenträgers reduzieren, wenn Sie der Meinung sind, dass der Snapshot-Datenträger größer ist, als benötigt und so Platz freigeben, der von anderen logischen Datenträgern benötigt wird.
Beim Erstellen eines Snapshot-Dateisystems bleibt der komplette Lese- und Schreibzugriff auf die Quelle erhalten. Falls sich ein Teil des Snapshot verändert, wird dieser Teil markiert und niemals von dem ursprünglichen Datenträger kopiert.
Es gibt mehrere Verwendungszwecke für das Snapshot-Feature:
  • Typischerweise wird ein Snapshot erstellt, wenn Sie eine Sicherung eines logischen Datenträgers durchführen müssen, ohne das laufende System anzuhalten, welches die Daten ständig aktualisiert.
  • Sie können den Befehl fsck auf einem Snapshot-Dateisystem ausführen, um die Integrität des Dateisystems zu überprüfen und zu ermitteln, ob das originale Dateisystem eine Reparatur des Dateisystems erfordert.
  • Da der Snapshot lesbar/schreibbar ist, können Sie Applikationen mit Produktionsdaten testen, indem Sie einen Snapshot erstellen und Tests für diesen Snapshot ausführen, wobei die tatsächlichen Daten unberührt bleiben.
  • Sie können LVM-Datenträger zur Verwendung mit Red Hat Virtualisierung erstellen. LVM-Snapshots können dazu verwendet werden, um Snapshots virtueller Gast-Images zu erstellen. Diese Snapshots bieten einen bequemen Weg zur Änderung vorhandener Gäste oder zur Erstellung neuer Gäste mit minimalem zusätzlichen Speicher. Weitere Informationen über das Erstellen von LVM-Snapshots virtueller Gäste finden Sie im Red Hat Enterprise Linux Virtualisierungshandbuch.
Werfen Sie einen Blick auf Abschnitt 4.4.4, »Snapshot-Datenträger erstellen« für Informationen zum Erstellen von Snapshot-Datenträgern.
Ab der Red Hat Enterprise Linux 6 Release können Sie die --merge-Option des lvconvert-Befehls verwenden, um einen Snapshot wieder mit dem originalen Datenträger zusammenzuführen. Ein Anwendungsfall dieses Features ist ein Zurücksetzen des Systems, falls Sie Daten verloren haben oder aus anderen Gründen das System auf einen früheren Stand zurückversetzen müssen. Nach dem Zusammenführen mit dem Snapshot-Datenträger besitzt der daraus entstandene logische Datenträger den Namen, die Minor-Nummer und die UUID des originalen Datenträgers, und der Snapshot wird gelöscht. Weitere Informationen über die Verwendung dieser Option finden Sie in Abschnitt 4.4.5, »Snapshot-Datenträger zusammenführen«.
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