6.3. Wiederherstellung beim Ausfall eines LVM-Mirrors
Dieser Abschnitt liefert ein Beispiel für die Wiederherstellung in einer Situation, in der ein Standbein eines gespiegelten LVM-Datenträgers ausfällt, da das zugrunde liegende Gerät für einen physischen Datenträger ausfällt und der
mirror_log_fault_policy
-Parameter auf remove
gesetzt ist, weshalb Sie den Mirror manuell neu erstellen müssen. Für Informationen über das Einstellen des mirror_log_fault_policy
-Parameters, siehe Abschnitt 6.3, »Wiederherstellung beim Ausfall eines LVM-Mirrors«.
Beim Ausfall eines Mirror-Standbeins konvertiert LVM den gespiegelten Datenträger in einen linearen Datenträger, der wie gewohnt weiterarbeitet, jedoch ohne die gespiegelte Redundanz. An dieser Stelle können Sie ein neues Plattengerät zum System hinzufügen, welches als Ersatz des physischen Geräts verwendet werden kann und anschließend den Mirror neu erstellen.
Der folgende Befehl erstellt den physischen Datenträger, der für den Mirror verwendet wird.
Die folgenden Befehle erstellen die Datenträgergruppe
vg
und den gespiegelten Datenträger groupfs
.
Mithilfe des Befehls
lvs
können Sie das Layout des gespiegelten Datenträgers, sowie das zugrunde liegende Gerät für das Mirror-Standbein und die Protokolldatei des Mirrors verifizieren. Beachten Sie, dass der Mirror im ersten Beispiel noch nicht vollständig synchronisiert ist. Sie sollten abwarten, bis das Feld Copy%
100.00 anzeigt, bevor Sie fortfahren.
In diesem Beispiel fällt das primäre Standbein des Mirrors
/dev/sda1
aus. Jegliche Schreibaktivitäten auf den gespiegelten Datenträger führen dazu, dass LVM den ausgefallenen Mirror entdeckt. Tritt dies auf, konvertiert LVM den Mirror in einen einzelnen, linearen Datenträger. Um in diesem Fall eine Konvertierung auszulösen, führen wir den Befehl dd
aus.
dd if=/dev/zero of=/dev/vg/groupfs count=10
[root@link-08 ~]# dd if=/dev/zero of=/dev/vg/groupfs count=10
10+0 records in
10+0 records out
Mithilfe des Befehls
lvs
können Sie verifizieren, dass es sich bei dem Gerät nun um ein lineares Gerät handelt. Aufgrund der ausgefallenen Platte treten I/O-Fehler auf.
Zu diesem Zeitpunkt sollten Sie weiterhin in der Lage sein, den logischen Datenträger zu verwenden. Es ist jedoch keine Mirror-Redundanz vorhanden.
Um den gespiegelten Datenträger neu zu erstellen, ersetzen Sie das defekte Laufwerk und erstellen den physischen Datenträger erneut. Falls Sie dieselbe Platte verwenden, anstatt sie durch eine neue zu ersetzen, erhalten Sie beim Ausführen des Befehls
pvcreate
"inconsistent"-Warnungen. Sie können diese Warnungen vermeiden, indem Sie den Befehl vgreduce --removemissing
ausführen.
Als Nächstes können Sie die ursprüngliche Datenträgergruppe mit dem neuen physischen Datenträger erweitern.
Konvertieren Sie den linearen Datenträger zurück in seinen originalen, gespiegelten Zustand.
lvconvert -m 1 /dev/vg/groupfs /dev/sdi1 /dev/sdb1 /dev/sdc1
[root@link-08 ~]# lvconvert -m 1 /dev/vg/groupfs /dev/sdi1 /dev/sdb1 /dev/sdc1
Logical volume mirror converted.
Mithilfe des Befehls
lvs
können Sie verifizieren, dass der Mirror wiederhergestellt wurde.