Kapitel 8. Netzwerk
Red Hat Enterprise Linux 6.2 führt den Multi-Message send
-Systemaufruf ein, der die send
-Version des vorhandenen recvmmsg
-Systemaufrufs in Red Hat Enterprise Linux 6 darstellt.
sendmmsg
-Socket-API sieht wie folgt aus:
struct mmsghdr { struct msghdr msg_hdr; unsigned msg_len; }; ssize_t sendmmsg(int socket, struct mmsghdr *datagrams, int vlen, int flags);
Red Hat Enterprise Linux 6.2 enthält Transmit Packet Steering (XPS) für Multiqueue-Geräte. XPS führt eine effizientere Übertragung von Netzwerkpaketen für Multiqueue-Geräte ein, indem gezielt der Prozessor angesprochen wird, der das Paket sendet. XPS ermöglicht die Auswahl der Übertragungswarteschlange für Paketübertragung basierend auf Konfiguration. Dies ist analog zur empfängerseitigen Funktionalität in Red Hat Enterprise Linux 6.1, welche die Prozessorauswahl basierend auf der Empfängerwarteschlange ermöglichte (RPS). XPS kann den Datendurchsatz um 20% bis 30% verbessern.
Bislang leitete die Bridge Pakete an unregistrierte Gruppen an alle Ports weiter. Allerdings ist dieses Verhalten nicht wünschenswert in Umgebungen, in denen immer Datenverkehr an unregistrierte Gruppen vorliegt. In Red Hat Enterprise Linux 6.2 werden Daten nur an unregistrierte Gruppen an Ports gesendet, die als Router gekennzeichnet sind. Um das Senden an einen bestimmten Port zu erzwingen, kennzeichnen Sie die diesen Port als Router.
Red Hat Enterprise Linux 6.2 enthält nun Unterstützung für SCTP-Multihoming — die Fähigkeit von Knoten (genauer gesagt, Multi-Home Knoten), unter mehreren IP-Adressen erreichbar zu sein.
In Red Hat Enterprise Linux 6.2 wurden mehr Tracepoints für verworfene UDP-Pakete hinzugefügt. Diese Tracepoints bieten einen Weg zur Untersuchung der Ursachen, warum UDP-Pakete verworfen wurden.
Das IPSet-Feature im Kernel wurde hinzugefügt, um mehrere IP-Adressen oder Port-Nummern zu speichern, und um diese mittels iptables mit einer Sammlung abzugleichen.
Der Standard für das initiale TCP-Empfangsfenster wurde von 4 kB auf 15 kB erhöht. Der Vorteil dieser Erhöhung besteht darin, dass alle Daten (15 kB > Nutzlast > 4 kB) nun in das initiale Fenster passen. Mit der 4 kB Einstellung (IW3) musste jegliche Nutzlast über 4 kB in mehrere Übertragungen unterteilt werden.
In Red Hat Enterprise Linux 6.2 wurde der Standard für das initiale TCP-Congestion-Fenster nun auf 10
gesetzt, gemäß RFC 5681. Des Weiteren wurde der Code für das initiale Fenster für TCP und CCID-2 konsolidiert.
GSO (Generic Segmentation Offload) Support für den IPv6-Forward-Pfad wurde hinzugefügt, wodurch sich die Leistung der Host/Gast-Kommunikation verbessert, wenn GSO aktiviert ist.
vios-proxy ist ein Stream-Socket-Proxy für die Konnektivität zwischen einem Client auf einem virtuellen Gast und einem Server auf einem Hypervisor-Host. Die Kommunikation erfolgt über virtio-serial Links. Dieses Feature wird in Red Hat Enterprise Linux 6.2 als Technologievorschau eingeführt.