2.2.2. Kickstart
Dieser Abschnitt beschreibt, welche Verhaltensweisen sich in Zusammenhang mit automatisierten Installationen (Kickstart) verändert haben.
2.2.2.1. Änderungen an Verhaltensweisen
- Hatte eine Kickstart-Datei keine
network
-Zeile, wurde bisher angenommen, dass DHCP zur Konfiguration des Netzwerks verwendet werden soll. Dies war nicht konsistent mit dem Rest von Kickstart, da alle sonstigen fehlenden Zeilen bedeuten, dass die Installation angehalten und der Benutzer zur manuellen Eingabe aufgefordert werden sollte. Ist jetzt keinenetwork
-Zeile vorhanden, wird die Installation angehalten und der Benutzer zur manuellen Eingabe aufgefordert. Weiterhin ist die Option--bootproto=query
veraltet. Falls Sie weiterhin DHCP ohne Unterbrechung verwenden möchten, fügen Sienetwork --bootproto=dhcp
zu Ihrer Kickstart-Datei hinzu. - Traditionell wurden Festplatten in Kickstarts anhand eines Geräteknotennamen identifiziert (wie beispielsweise
sda
). Der Linux-Kernel hat sich jedoch zu einer etwas dynamischeren Methode hin entwickelt, bei denen Gerätenamen nicht garantiert konsistent über Neustarts hinweg bestehen bleiben, was eine Verwendung in Kickstart-Skripten erschwert. Um eine stabile Benennung von Geräten zu erreichen, können Sie jedes beliebige Element unter/dev/disk
anstelle eines Geräteknoten verwenden. Zum Beispiel, statt:part / --fstype=ext4 --onpart=sda1
können Sie einen Eintrag wie einen der nachfolgenden verwenden:part / --fstype=ext4 --onpart=/dev/disk/by-path/pci-0000:00:05.0-scsi-0:0:0:0-part1 part / --fstype=ext4 --onpart=/dev/disk/by-id/ata-ST3160815AS_6RA0C882-part1
Dies bietet einen konsistenten Weg zur Referenzierung von Festplatten, die aussagekräftiger ist als nursda
. Dies ist besonders in großen Speicher-Umgebungen hilfreich. - Sie können auch Shell-ähnliche Einträge für das Referenzieren von Platten verwenden. Damit soll die Verwendung der Befehle
clearpart
undignoredisk
in größeren Speicher-Umgebungen vereinfacht werden. Zum Beispiel, statt:ignoredisk --drives=sdaa,sdab,sdac
können Sie einen Eintrag ähnlich dem nachfolgenden verwenden:ignoredisk --drives=/dev/disk/by-path/pci-0000:00:05.0-scsi-*
- Kickstart beendet häufiger als in früheren Versionen mit einer Fehlermeldung. Wenn Sie beispielsweise auf eine nicht existierende Platte verweisen, wird die Installation beendet und Sie werden über den Fehler informiert. Dies soll beim Aufspüren von Fehlern in Kickstart-Dateien helfen, bevor diese größere Probleme verursachen. Als Nebeneffekt können jedoch Dateien, die generisch für verschiedene Maschinen-Konfigurationen konzipiert wurden, ggf. häufiger fehlschlagen. Diese sollten auf einer Fall-zu-Fall-Basis behandelt werden.
- Die Datei
/tmp/netinfo
für Kickstart-Netzwerkinformationen wurde entfernt. Anaconda verwendet jetzt NetworkManager für die Konfiguration von Schnittstellen und legt die Konfiguration in den ifcfg-Dateien unter/etc/sysconfig/network-scripts/
ab. Dieser neue Ort kann als Quelle für Netzwerkeinstellungen für %pre- und %post-Skripte verwendet werden.