Kapitel 3. Speicher und Dateisysteme


3.1. RAID

Upgrades

Das Durchführen eines Upgrades von einem dmraid-Set zu einem mdraid-Set wird nicht unterstützt. Beim Versuch einer Aktualisierung dieser Art wird eine Warnung angezeigt. Upgrades von bereits vorhandenen mdraid-Sets und das Erstellen von neuen mdraid-Sets sind möglich.

Der neue Standard-Superblock kann beim Aktualisieren von Sets Probleme bereiten. Dieses neue Superblock-Format (das auf allen Geräten außer beim Erstellen einer RAID1 /boot-Partition verwendet wird) befindet sich nun am Anfang des Arrays und Dateisysteme oder LVM-Daten werden dahinter angesiedelt. Wenn das Array nicht in Betrieb ist, erkennen die mount-Befehle von LVM und Dateisystem ggf. keine gütigen Datenträger- oder Dateisystemdaten auf dem Gerät. Dies ist beabsichtigt und bedeutet, dass Sie zum Einhängen einer einzelnen Platte in ein RAID1-Array das Array mit nur dieser einzelnen Platte starten müssen und anschließend das Array einhängen müssen. Sie können die bloße Festplatte nicht direkt einhängen. Diese Änderung wurde vorgenommen, da das direkte Einhängen von bloßen Festplatten das Array ohne jegliche Hinweise darauf beschädigen kann, falls kein Re-Sync erzwungen wird.
Bei anschließenden Neustarts stuft das RAID-System die nicht im Array eingebundene Platte ggf. als inkompatibel ein und schließt das Gerät aus dem Array aus. Auch das ist normal. Wenn Sie bereit sind, eine andere Platte wieder zu dem Array hinzuzufügen, verwenden Sie den Befehl mdadm, um die Platte zum Array im laufenden Betrieb hinzuzufügen, wobei dann ein Re-Sync der geänderten Bereiche der Platte (falls Sie Write-Intent-Bitmaps haben) oder der gesamten Platte (falls Sie keine Bitmaps haben) durchgeführt wird und das Array erneut synchronisiert wird. Von diesem Punkt an werden Geräte nicht mehr vom Array entfernt, da das Array als ordnungsgemäß erstellt eingestuft wird.
Der neue Superblock unterstützt das Konzept von so genannten mdraid-Arrays. Die Abhängigkeit von der alten Methode von Array-Nummerierung (z.B. /dev/md0, dann /dev/md1, etc.) zur Unterscheidung von Arrays wurde verworfen. Sie können nun beliebige Namen für ein Array wählen (wie beispielsweise home, data oder opt). Erstellen Sie das Array mit dem Namen Ihrer Wahl unter Verwendung der Option --name=opt. Jeder für das Array gewählte Name wird in /dev/md/ erstellt (es sei denn, ein kompletter Pfad wird als Name angegeben, in welchem Fall dann dieser Pfad erstellt wird, oder wenn Sie eine einzelne Zahl angeben, wie beispielsweise 0, und mdadm das Array unter Verwendung des alten /dev/mdx-Schemas startet). Der Anaconda-Installer gestattet derzeit keine Auswahl von Array-Namen und verwendet stattdessen das einfache Zahlenschema als eine Möglichkeit, das Erstellen von Arrays in der Vergangenheit zu emulieren.
Die neuen mdraid-Arrays unterstützen die Verwendung von Write-Intent-Bitmaps. Diese unterstützen das System bei der Identifizierung von problematischen Bereichen in einem Array, so dass bei einem unsauberen Herunterfahren nur die problematischen Bereiche neu synchronisiert werden müssen und nicht die gesamte Platte. Auf diese Weise wird die Zeit, die zur Neusynchronisation benötigt wird, drastisch reduziert. Neu erstellte Arrays bekommen automatisch ein Write-Intent-Bitmap zugewiesen, falls sie dafür geeignet sind. So profitieren beispielsweise Arrays, die für Swap und sehr kleine Arrays verwendet werden (wie /boot-Arrays) nicht von Write-Intent-Bitmaps. Nach Abschluss des Upgrades kann ein Write-Intent-Bitmap zu Ihrem bereits existierenden Array mithilfe des mdadm --grow-Befehls auf dem Gerät hinzugefügt werden. Allerdings ziehen Write-Intent-Bitmaps geringere Leistungseinbußen nach sich (ungefähr 3-5% bei einer Bitmap-Chunk-Größe von 65536, kann aber bis 10% oder mehr bei kleinen Bitmap-Chunk-Größen wie 8192 anwachsen). Aus diesem Grund ist es am besten, die Chunk-Size angemessen groß zu halten, falls ein Write-Intent-Bitmap zu einem Array hinzugefügt wird. Die empfohlene Größe ist 65536.
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