Kapitel 1. Kernel
Die dm-thinp
-Ziele, thin
und thin-pool
, stellen ein Device-Mapper-Gerät mit Fähigkeiten für Thin-Provisioning und skalierbare Snapshots bereit. Dieses Feature steht als Technologievorschau zur Verfügung. Weitere Informationen über das neu eingeführte LVM Thin Provisioning finden Sie unter Kapitel 9, Speicher. BZ#723018
Der lpfc
-Treiber löst die sysfs
mbox
Schnittstelle ab, da diese nicht länger von den Emulex-Tools verwendet wird. Lese- und Schreiboperationen sind nun stillgelegt und geben lediglich das -EPERM
(Operation nicht zulässig) Symbol zurück. BZ#738037
Eine vollständige Liste der unterstützten Kdump-Ziele (d.h. Ziele, die kdump dazu verwenden kann, um einen vmcore-Speicherauszug abzulegen) finden Sie im folgenden Kbase-Artikel: https://access.redhat.com/knowledge/articles/41534. BZ#743610
Red Hat Enterprise Linux 6.3 fügt Unterstützung für Einhängeoptionen hinzu, um den Zugriff auf /proc/<PID>/
Verzeichnisse einzuschränken. Eine dieser neuen Optionen lautet hidepid=
, ihr Wert definiert, in welchem Umfang Informationen über Prozesse an andere Benutzer als den Besitzer herausgegeben werden. Die gid=
-Option definiert eine Gruppe, die Informationen über alle Prozesse sammelt. Nicht vertrauenswürdige Benutzer, die nicht die Aufgaben im ganzen System einsehen sollen, sollten nicht zu dieser Gruppe hinzugefügt werden.
Unterstützung für das O_DIRECT
-Flag für Dateien in FUSE (File system in Userspace) wurde hinzugefügt. Dieses Flag minimiert die Cache-Effekte auf die Ein-/Ausgabe einer Datei. Im Allgemeinen verschlechtert die Verwendung dieses Flags zwar die Leistung, es kann jedoch nützlich sein in speziellen Situationen, z.B. wenn Applikationen selbst Caching vornehmen.
In Red Hat Enterprise Linux 6.3 ist die CONFIG_STRICT_DEVMEM
-Konfigurationsoption standardmäßig für die PowerPC-Architektur aktiviert. Diese Option beschränkt den Zugriff auf das /dev/mem
-Gerät. Wird diese Option deaktiviert, so wird der Userspace-Zugriff auf den gesamten Speicher erlaubt, einschließlich Kernel- und Userspace-Speicher, und versehentlicher Speicherschreibzugriff könnte möglicherweise schädlich sein. BZ#655689
In Red Hat Enterprise Linux 6.3 wurde die Fähigkeit des hochauflösenden Timers zur Neuzuordnung der HPET-Register in den Speicher eines Benutzerprozesses aktiviert.
Eine Reihe von Patches wurden in Red Hat Enterprise Linux 6.3 auf den Kernel angewendet, um auf extrem großen Systemen die Leistung insgesamt zu verbessern und die Bootzeit zu verkürzen (Patches wurden auf einem System mit 2048 Kernen und 16 TB Speicher getestet). BZ#635817
Die Intel Core i5 und i7 Prozessoren (ehemals unter dem Codenamen "Ivy Bridge" bekannt) unterstützen nun eine neue rdrand
-Instruktion, um schnell Zufallszahlen zu generieren. Der in Red Hat Enterprise Linux 6.3 enthaltene Kernel nutzt diese Instruktion, um die schnelle Generierung von Zufallszahlen zu ermöglichen. BZ#696442
Persistenter Speicher (pstore
), eine Dateisystemschnittstelle für plattformabhängigen persistenten Speicher, unterstützt nun UEFI. BZ#696383
Unterstützung für CPU-Familienspezifische Container-Dateien wurde hinzugefügt. Ab AMD-Familie 15h Prozessoren wird ein Container wie z.B. microcode_amd_fam15h.bin
für die oben genannten Prozessorfamilie geladen. BZ#787698
Red Hat Enterprise Linux 6.3 enthält umfassende USB 3.0 Unterstützung. BZ#738877
In Red Hat Enterprise Linux 6.3 wurde der kdump/kexec Kernel-Dumping-Mechanismus für IBM System z Systeme aktiviert, zusätzlich zu den IBM System z Stand-Alone und Hypervisor Dumping-Mechanismen. Die Auto-Reserve-Schwelle ist auf 4 GB festgelegt; somit ist auf einem IBM System z System mit mehr als 4 GB Speicher der kexec/kdump-Mechanismus aktiviert.
..no such file or directory
/etc/kdump.conf
, system-config-kdump oder firstboot aktivieren bzw. deaktivieren. BZ#738862
Der ftrace-Funktions-Tracer erlaubt nun allen Modulen und Benutzern die Verwendung des ftrace Funktions-Tracing-Hilfsprogramms. Weitere Informationen finden Sie auf den folgenden Handbuchseiten:
man trace-cmd-record man trace-cmd-stack
Beim Tracing von Prozessen mit mehr als einem Thread verfolgte das ltrace-Hilfsprogramm bislang nur den Haupt-Thread und vernachlässigte alle anderen. Da Threads den Adressraum gemeinsam verwenden, sehen andere Threads dennoch die von ltrace ausgegebenen Breakpoints. Infolgedessen wurden diese Threads von einem SIGTRAP
-Signal terminiert. Red Hat Enterprise Linux 6.3 führt Thread-Awareness und Mechanismen zur Breakpoint-Handhabung ein. Die Unterstützung für das Tracing von Multi-Thread-Prozessen ist nun gleichwertig mit dem Tracing von Single-Thread-Prozessen. BZ#742340
Cross Memory Attach liefert einen Mechanismus, der die Anzahl von Datenkopien reduziert, die für die Kommunikation zwischen Prozessen innerhalb eines Knotens nötig sind. Insbesondere erlaubt dies MPI-Bibliotheken zur Kommunikation innerhalb eines Knotens die Verwendung einer einzelnen Kopie der Nachricht, statt einer zweifachen Kopie mittels gemeinsam genutztem Speicher. Diese Technik wurde in der Vergangenheit mithilfe mehrerer, einzigartiger, treiberbasierter Implementierungen eingesetzt. Die in Red Hat Enterprise Linux 6.3 eingeführte Implementierung liefert eine allgemeine Lösung für diese Funktionalität. Zudem liefert sie eine Abstraktionsschicht für die Entwickler von Gerätetreibern, die diese Funktionen nutzen möchten, ohne ihre jeweiligen Implementierungen ändern zu müssen, wenn Änderungen am Speicherverwaltungs-Subsystem vorgenommen werden. BZ#739136
Die CONFIG_VGA_SWITCHEROO
-Konfigurationsoption ist nun standardmäßig aktiviert, um den Wechsel zwischen zwei Grafikkarten zu ermöglichen. BZ#632635