Kapitel 9. Speicher
Eine neue Implementierung von LVM copy-on-write (cow) Snapshots steht in Red Hat Enterprise Linux 6.3 als Technologievorschau zur Verfügung. Der wesentliche Vorteil dieser Implementierung verglichen mit früheren Implementierungen von Snapshots besteht darin, dass sie mehreren virtuellen Geräten ermöglicht, auf demselben Datenträger gespeichert zu sein. Diese Implementierung bietet zudem Unterstützung für eine beliebige Tiefe von rekursiven Snapshots (Snapshots von Snapshots von Snapshots usw.
-s/--snapshot
-Option auf der lvcreate
-Handbuchseite. BZ#773482
Für logische Datenträger (kurz LVs) kann nun Thin-Provisioning durchgeführt werden, um einen Speicher-Pool mit freiem Platz zu verwalten und an eine beliebige Anzahl von Geräten zuzuweisen, sobald Applikationen den Platz benötigen. Dadurch können Geräte erstellt werden, die mit einem Thin-Provisioning-Pool verknüpft werden, so dass Speicher erst dann zugewiesen wird, wenn die Applikation tatsächlich auf den logischen Datenträger schreibt. Der Thin-Provisioning-Pool kann bei Bedarf jederzeit dynamisch erweitert werden und stellt so eine kostengünstige Art der Speicherzuweisung dar. In Red Hat Enterprise Linux 6.3 wird dieses Feature als Technologievorschau eingeführt. Das device-mapper-persistent-data-Paket muss installiert sein, um dieses Feature verwenden zu können. Weitere Informationen finden Sie auf der lvcreate
-Handbuchseite. BZ#773507
Die meisten LVM-Befehle erfordern eine genaue Übersicht über die LVM-Metadaten, die auf den Festplatten des Systems gespeichert sind. Mit dem derzeitigen LVM-Aufbau muss LVM alle physischen Datenträger im System untersuchen, falls diese Daten nicht bereits verfügbar sind. In Systemen, die eine große Anzahl von Festplatten enthalten, verursacht dies I/O-Operationen in erheblichem Umfang.
lvmetad
-Daemons ist es, diese Untersuchung der Festplatten überflüssig zu machen, indem die Metadaten-Informationen jedesmal dynamisch zusammengefasst werden, wenn sich der Status eines Geräts ändert. Diese Ereignisse werden an lvmetad
mithilfe von udev
-Regeln kommuniziert. Falls lvmetad
nicht läuft, führt LVM wie gewöhnlich eine Untersuchung durch.
use_lvmetad
-Parameter in der /etc/lvm/lvm.conf
-Datei und aktivieren Sie den lvmetad
-Daemon, indem Sie das lvm2-lvmetad
-Init-Skript konfigurieren. BZ#464877
Der Fiber Channel over Ethernet (FCoE) Zielmodus wird in Red Hat Enterprise Linux 6.3 vollständig unterstüzt. Dieses Kernel-Feature ist konfigurierbar mittels des targetcli-Hilfsprogramms, das vom fcoe-target-utils-Paket bereitgestellt wird. FCoE ist auf den Einsatz in einem Netzwerk, das Data Center Bridging (DCB) unterstützt, ausgelegt. Weitere Details finden Sie auf den dcbtool(8)
und targetcli(8)
Handbuchseiten (bereitgestellt vom lldpad bzw. vom fcoe-target-utils-Paket). BZ#750277
Die erweiterte RAID-Unterstützung in LVM wird in Red Hat Enterprise Linux 6.3 nun vollständig unterstützt. LVM ist nun dazu in der Lage, RAID 4/5/6 logische Datenträger zu erstellen und unterstützt die Spiegelung dieser logischen Datenträger. Die MD (Software-RAID) Module liefern die Backend-Unterstützung für diese neuen Features. BZ#593119
Ein neuer LVM-Konfigurationsdatei-Parameter namens activation/read_only_volume_list
ermöglicht es, bestimmte Datenträger immer schreibgeschützt zu öffnen, unabhängig von den tatsächlichen Berechtigungen auf den betreffenden Datenträgern. Dieser Parameter setzt die Option --permission rw
außer Kraft, die in den Metadaten gespeichert ist. BZ#769293