Kapitel 9. Fehlerdiagnose und -behebung in einem Cluster
Cluster-Probleme können schwer zu finden und zu beheben sein, denn ein Cluster mit mehreren Systemen bringt naturgemäß ein höheres Maß an Komplexität mit sich, als dies bei der Problembehebung in einem einzelnen System der Fall ist. Allerdings gibt es bestimmte Probleme, auf die Systemadministratoren bei der Implementierung oder Verwaltung eines Clusters häufig stoßen. Wenn Sie diese häufig auftretenden Probleme und Ihre Lösungen verstehen, kann dies die Implementierung und Verwaltung Ihres Clusters deutlich vereinfachen.
Dieses Kapitel liefert Informationen über einige häufig auftretende Cluster-Probleme sowie deren Lösungen. Weiterführende Hilfe erhalten Sie entweder in unserer Wissensdatenbank oder von einem autorisierten Red Hat Support-Vertreter. Falls Ihr Problem speziell mit dem GFS2-Dateisystem zusammenhängt, können Sie dem Dokument Global File System 2 weitere Informationen über die Suche und Bereinigung von GFS2-Fehlern entnehmen.
9.1. Konfigurationsänderungen werden nicht wirksam
Wenn Sie Änderungen an einer Cluster-Konfiguration vornehmen, müssen Sie diese Änderungen auf jeden Knoten im Cluster übertragen.
- Wenn Sie einen Cluster mithilfe von Conga konfigurieren, überträgt Conga die Änderungen automatisch, sobald Sie die Änderungen übernehmen.
- Informationen über das Übertragen der Änderungen an der Cluster-Konfiguration mit dem
ccs
Befehl finden Sie in Abschnitt 5.15, »Verbreiten der Konfigurationsdatei auf den Cluster-Knoten«. - Informationen über das Übertragen der Änderungen an der Cluster-Konfiguration mit Befehlszeilentools finden Sie in Abschnitt 8.4, »Aktualisieren einer Konfiguration«.
Die folgenden Änderungen an der Konfiguration Ihres Clusters erfordern nach Übertragung der Änderungen keinen Cluster-Neustart, damit die Änderungen wirksam werden.
- Löschen eines Knotens aus der Cluster-Konfiguration — es sei denn, die Knotenanzahl verringert sich dadurch von über zwei Knoten auf dann nur noch zwei Knoten.
- Hinzufügen eines Knotens zur Cluster-Konfiguration — es sei denn, die Knotenanzahl erhöht sich dadurch von weniger als zwei Knoten auf dann mehr als zwei Knoten.
- Ändern der Protokollierungseinstellungen.
- Hinzufügen, Bearbeiten oder Löschen von HA-Diensten oder VM-Komponenten.
- Hinzufügen, Bearbeiten oder Löschen von Cluster-Ressourcen.
- Hinzufügen, Bearbeiten oder Löschen von Ausfallsicherungs-Domains.
Alle anderen Änderungen an der Konfiguration Ihres Clusters erfordern dagegen nach Übertragung der Änderungen einen Cluster-Neustart, damit die Änderungen wirksam werden. Die folgenden Cluster-Konfiguationsänderungen erfordern einen Cluster-Neustart:
- Hinzufügen oder Entfernen der
two_node
Option aus der Cluster-Konfigurationsdatei. - Umbenennen des Clusters.
- Ändern von
corosync
oderopenais
Timern. - Hinzufügen, Ändern oder Löschen von Heuristiken für Quorumdatenträger, Ändern von Quorumdatenträger-Timern oder Ändern des Quorumdatenträgergeräts. Damit diese Änderungen wirksam werden, ist ein globaler Neustart des
qdiskd
Daemons erforderlich. - Ändern des
central_processing
Modus fürrgmanager
. Damit diese Änderungen wirksam werden, ist ein globaler Neustart vonrgmanager
erforderlich. - Ändern der Multicast-Adresse.
- Ändern des Transportmodus von UDP-Multicast auf UDP-Unicast oder Ändern des Modus von UDP-Unicast auf UDP-Multicast.
Sie können den Cluster mithilfe von Conga, dem
ccs
Befehl oder den Befehlszeilentools neu starten.
- Informationen über das Neustarten eines Clusters mit Conga finden Sie in Abschnitt 4.4, »Starten, Stoppen, Neustarten und Löschen von Clustern«.
- Informationen über das Neustarten eines Clusters mit dem
ccs
Befehl finden Sie in Abschnitt 6.2, »Starten und Stoppen eines Clusters«. - Informationen über das Neustarten eines Clusters mit Befehlszeilentools finden Sie in Abschnitt 8.1, »Starten und Stoppen der Cluster-Software«.