8.3.2. Verwaltung von Hochverfügbarkeitsdiensten mit clusvcadm
Sie können Hochverfügbarkeitsdienste mithilfe des
clusvcadm
Befehls verwalten. Damit können Sie die folgenden Operationen ausführen:
- Aktivieren und Starten eines Dienstes
- Deaktivieren eines Dienstes
- Stoppen eines Dienstes
- Einfrieren eines Dienstes
- Einfrieren eines Dienstes aufheben
- Migrieren eines Dienstes (nur für Dienste auf virtuellen Maschinen)
- Verlegen eines Dienstes
- Neustarten eines Dienstes
Tabelle 8.2, »Dienstoperationen« beschreibt die Operationen im Detail. Eine vollständige Beschreibung dessen, wie diese Operationen ausgeführt werden, finden Sie auf der Handbuchseite des
clusvcadm
Dienstprogramms.
Dienst-Operation | Beschreibung | Befehlssyntax |
---|---|---|
Startet den Dienst, optional auf einem bevorzugten Ziel und optional gemäß der Regeln zur Ausfallsicherungs-Domain. Werden weder ein bevorzugtes Ziel noch Regeln zur Ausfallsicherungs-Domain angegeben, so wird der Dienst auf dem lokalen Host gestartet, auf dem clusvcadm ausgeführt wird. Falls der ursprüngliche start fehlschlägt, verhält sich der Dienst, als ob eine relocate Operation angefragt wurde (siehe in dieser Tabelle). Falls die Operation erfolgreich ist, wird der Dienst in den "Started"-Status versetzt. | clusvcadm -e <service_name> oder clusvcadm -e <service_name> -m <member> (Die -m Option gibt das bevorzugte Zielmitglied an, auf dem der Dienst gestartet werden soll.) | |
Stoppt den Dienst und versetzt ihn in den "Disabled"-Zustand. Dies ist die einzig zulässige Operation, wenn sich ein Dienst im failed Status befindet. | clusvcadm -d <service_name> | |
Verlegt den Dienst auf einen anderen Knoten. Optional können Sie einen bevorzugten Knoten angeben, auf den der Dienst verlegt werden soll. Kann der Dienst nicht auf diesem bevorzugten Knoten ausgeführt werden (z.B. weil der Start des Dienstes fehlschlägt oder der Host offline ist), so verhindert dies jedoch nicht die Verlegung, sondern es wird stattdessen ein anderer Knoten ausgewählt. rgmanager versucht, den Dienst auf jedem zulässigen Knoten im Cluster zu starten. Falls keiner der zulässigen Zielknoten im Cluster den Dienst erfolgreich starten kann, schlägt die Verlegung fehl und es wird versucht, den Dienst auf dem ursprünglichen Besitzer neu zu starten. Falls der ursprüngliche Besitzer den Dienst nicht neu starten kann, wird der Dienst in den stopped Status versetzt. | clusvcadm -r <service_name> oder clusvcadm -r <service_name> -m <member> (Die -m Option gibt das bevorzugte Zielmitglied an, auf dem der Dienst gestartet werden soll.) | |
Stoppt den Dienst und versetzt ihn in den stopped Status. | clusvcadm -s <service_name> | |
Friert einen Dienst auf dem Knoten ein, auf dem er derzeit ausgeführt wird. Dies verhindert sowohl Überprüfungen des Dienststatus als auch die Ausfallsicherung, falls der Knoten ausfällt oder rgmanager gestoppt wird. Dies kann verwendet werden, um einen Dienst auszusetzen, wenn Wartungsarbeiten an den zu Grunde liegenden Ressourcen nötig sind. Siehe »Überlegungen zur Verwendung der Freeze- und Unfreeze-Operationen« für wichtige Informationen über die Verwendung der freeze und unfreeze Operationen. | clusvcadm -Z <service_name> | |
Hebt den freeze Status eines Dienstes wieder auf. Dadurch werden Überprüfungen des Status wieder ermöglicht. Siehe »Überlegungen zur Verwendung der Freeze- und Unfreeze-Operationen« für wichtige Informationen über die Verwendung der freeze und unfreeze Operationen. | clusvcadm -U <service_name> | |
Migriert eine virtuelle Maschine auf einen anderen Knoten. Sie müssen dabei einen Zielknoten angeben. Ein Scheitern dieser Migration kann abhängig vom Fehler dazu führen, dass die virtuelle Maschine in den failed Zustand oder den "started" Zustand auf dem ursprünglichen Besitzer versetzt wird. | clusvcadm -M <service_name> -m <member> Wichtig
Für die migrate Operation müssen Sie mithilfe der -m <member> Option einen Zielknoten spezifizieren.
| |
Startet einen Dienst auf dem Knoten, auf dem er derzeit ausgeführt wird, neu. | clusvcadm -R <service_name> |
8.3.2.1. Überlegungen zur Verwendung der Freeze- und Unfreeze-Operationen
Die Verwendung der freeze Operation erlaubt die Wartung von Teilen des
rgmanager
Dienstes. Falls Sie beispielsweise eine Datenbank und einen Webserver in einem rgmanager
Dienst haben, können Sie den rgmanager
Dienst einfrieren, die Datenbank stoppen, die Wartungsarbeiten durchführen, die Datenbank neu starten, und das Einfrieren des Dienstes anschließend wieder aufheben.
Wenn ein Dienst eingefroren ist, verhält er sich folgendermaßen:
- Status-Überprüfungen sind deaktiviert.
- Start-Operationen sind deaktiviert.
- Stopp-Operationen sind deaktiviert.
- Es erfolgt keine Ausfallsicherung (selbst wenn Sie den Besitzer des Dienstes ausschalten).
Wichtig
Werden die folgenden Richtlinien nicht befolgt, kann das ggf. dazu führen, dass Ressourcen mehreren Hosts zugewiesen werden:
- Sie dürfen nicht alle Instanzen des rgmanager stoppen, wenn ein Dienst eingefroren ist, es sei denn, Sie planen vor dem Neustart von rgmanager einen Neustart der Hosts.
- Sie dürfen nicht das Einfrieren eines Dienstes aufheben, bevor der Besitzer des Dienstes wieder dem Cluster beitritt und rgmanager neu startet.