Kapitel 1. Überblick über Konfiguration und Verwaltung des Red Hat Hochverfügbarkeits-Add-Ons
Das Red Hat Hochverfügbarkeits-Add-On erlaubt Ihnen das Verbinden einer Gruppe von Computern (genannt Knoten oder Mitglieder), um als Cluster zusammenzuarbeiten. Sie können das Red Hat Hochverfügbarkeits-Add-On auf Ihre Clustering-Bedürfnisse anpassen (z.B. zum Einrichten eines Clusters zur gemeinsamen Dateinutzung auf einem GFS2-Dateisystem oder zum Einrichten einer Dienstausfallsicherung).
Anmerkung
Informationen über bewährte Verfahren zur Bereitstellung und Aktualisierung von Red Hat Enterprise Linux Clustern unter Verwendung des Hochverfügbarkeits-Add-Ons und Red Hat Global File System 2 (GFS2) finden Sie im Artikel "Red Hat Enterprise Linux Cluster, High Availability, and GFS Deployment Best Practices" im Red Hat Kundenportal unter https://access.redhat.com/site/articles/40051.
Dieses Kapitel liefert eine Zusammenfassung der Features und Aktualisierungen, die seit der ursprünglichen Release von Red Hat Enterprise Linux 6 zum Red Hat Hochverfügbarkeits-Add-On hinzugefügt wurden, gefolgt von einer Übersicht über die Konfiguration und Verwaltung des Red Hat Hochverfügbarkeits-Add-Ons.
1.1. Neue und veränderte Features
Dieser Abschnitt führt die Features und Aktualisierungen an, die seit der ursprünglichen Release von Red Hat Enterprise Linux 6 zum Red Hat Hochverfügbarkeits-Add-On hinzugefügt wurden.
1.1.1. Neue und veränderte Features für Red Hat Enterprise Linux 6.1
Red Hat Enterprise Linux 6.1 führt die folgenden Änderungen und Aktualisierungen an Dokumentationen und Features ein.
- Ab der Red Hat Enterprise Linux 6.1 Release bietet das Red Hat Hochverfügbarkeits-Add-On Unterstützung für SNMP-Traps. Informationen über die Konfiguration von SNMP-Traps mit dem Red Hat Hochverfügbarkeits-Add-On finden Sie in Kapitel 10, SNMP-Konfiguration mit dem Red Hat Hochverfügbarkeits-Add-On.
- Ab der Red Hat Enterprise Linux 6.1 Release bietet das Red Hat Hochverfügbarkeits-Add-On Unterstützung für den
ccs
Cluster-Konfigurationsbefehl. Informationen über denccs
Befehl finden Sie in Kapitel 5, Konfiguration des Red Hat Hochverfügbarkeits-Add-Ons mit dem ccs Befehl und Kapitel 6, Verwaltung des Red Hat Hochverfügbarkeits-Add-Ons mit ccs. - Die Dokumentation über die Konfiguration und Verwaltung der Red Hat Hochverfügbarkeits-Add-On-Software mittels Conga wurde aktualisiert, um aktuelle Conga-Oberflächen und unterstützte Features aufzunehmen.
- Für die Red Hat Enterprise Linux 6.1 Release und später ist für die Verwendung von
ricci
ein Passwort erforderlich, wenn Sie zum ersten Mal eine aktualisierte Cluster-Konfiguration von einem bestimmten Knoten verbreiten. Weitere Informationen überricci
finden Sie unter Abschnitt 2.13, Ȇberlegungen zuricci
«. - Sie können nun die Restart-Disable Wiederherstellungsrichtlinie für einen Dienst festlegen, wodurch das System einen Neustart des ausgefallenen Dienstes an demselben Standort versucht. Scheitert dieser Versuch, wird der Dienst deaktiviert, statt auf einen anderen Host im Cluster verlegt zu werden. Dieses Feature ist in Abschnitt 3.10, »Hinzufügen eines Cluster-Dienstes zum Cluster« und Anhang B, Parameter der Hochverfügbarkeitsressourcen dokumentiert.
- Sie können nun einen unabhängigen Unterbaum als nicht-kritisch konfigurieren, so dass im Falle eines Ausfalls dieser Ressource nur diese Ressource deaktiviert wird (statt des gesamten Dienstes). Informationen über dieses Feature finden Sie in Abschnitt 3.10, »Hinzufügen eines Cluster-Dienstes zum Cluster« und Abschnitt C.4, »Wiederherstellung nach Ausfall und unabhängige Unterbäume«.
- Dieses Dokument enthält nun das neue Kapitel Kapitel 9, Fehlerdiagnose und -behebung in einem Cluster.
Zusätzlich wurden im gesamten Dokument kleinere Korrekturen vorgenommen und einige Sachverhalte verdeutlicht.
1.1.2. Neue und veränderte Features für Red Hat Enterprise Linux 6.2
Red Hat Enterprise Linux 6.2 führt die folgenden Änderungen und Aktualisierungen an Dokumentationen und Features ein.
- Red Hat Enterprise Linux bietet nun Unterstützung für den Einsatz von geclustertem Samba in einer active/active-Konfiguration. Für Informationen über die Konfiguration von geclustertem Samba siehe Kapitel 11, Konfiguration von geclustertem Samba.
- Jeder Benutzer, der sich auf dem System anmelden kann, das luci hostet, kann sich auch bei luci anmelden. Ab Red Hat Enterprise Linux 6.2 jedoch kann nur der Root-Benutzer auf dem System, das luci ausführt, auf die luci Komponenten zugreifen, bis ein Administrator (der Root-Benutzer oder ein anderer Benutzer mit Administratorrechten) die Berechtigungen für diesen Benutzer erstellt. Für Informationen über das Erstellen von luci Berechtigungen für Benutzer siehe Abschnitt 3.3, »Zugriffskontrolle für luci«.
- Die Knoten in einem Cluster können miteinander über den UDP-Unicast-Transportmechanismus kommunizieren. Weitere Informationen zur Konfiguration von UDP-Unicast siehe Abschnitt 2.12, »UDP-Unicast-Datenverkehr«.
- Sie können nun einige Aspekte von lucis Verhalten mithilfe der
/etc/sysconfig/luci
Datei konfigurieren. Beispielsweise können Sie speziell festlegen, auf welcher IP-Adresse luci bereitgestellt werden soll. Weitere Informationen über das Konfigurieren der IP-Adresse, auf der luci bereitgestellt wird, finden Sie in Tabelle 2.2, »Aktivierter IP-Port auf einem Computer, der luci ausführt«. Allgemeine Informationen über die/etc/sysconfig/luci
Datei finden Sie in Abschnitt 2.4, »Konfiguration von luci mithilfe von/etc/sysconfig/luci
«. - Der
ccs
Befehl beinhaltet nun die--lsfenceopts
Option, die eine Liste der verfügbaren Fencing-Geräte ausgibt, sowie die--lsfenceopts
fence_type Option, die jeden verfügbaren Fencing-Typ ausgibt. Für Informationen über diese Optionen siehe Abschnitt 5.6, »Auflisten von Fencing-Geräten und Fencing-Geräteoptionen«. - Der
ccs
Befehl beinhaltet nun die Option--lsserviceopts
, die eine Liste der für Ihren Cluster verfügbaren Cluster-Dienste ausgibt, sowie die Option--lsserviceopts
service_type, die eine Liste der Optionen ausgibt, die Sie für einen bestimmten Diensttyp spezifizieren können. Informationen über diese Optionen finden Sie in Abschnitt 5.11, »Anzeigen verfügbarer Cluster-Dienste und -Ressourcen«. - Die Red Hat Enterprise Linux 6.2 Release bietet Unterstützung für den VMware Fencing-Agenten (SOAP-Schnittstelle). Informationen über Fencing-Geräteparameter finden Sie unter Anhang A, Parameter der Fencing-Geräte.
- Die Red Hat Enterprise Linux 6.2 Release bietet Unterstützung für den RHEV-M REST API Fencing-Agenten mit RHEV 3.0 und höher. Informationen über Fencing-Geräteparameter finden Sie unter Anhang A, Parameter der Fencing-Geräte.
- Ab der Red Hat Enterprise Linux 6.2 Release können Sie bei der Konfiguration einer virtuellen Maschine in einem Cluster mit dem
ccs
Befehl die Option--addvm
verwenden (statt deraddservice
Option). Dadurch wird gewährleistet, dass dievm
Ressource direkt unter demrm
Konfigurationsknoten in der Cluster-Konfigurationsdatei definiert wird. Informationen über die Konfiguration von virtuellen Maschinen-Ressourcen mit demccs
Befehl finden Sie in Abschnitt 5.12, »Virtuelle Maschinen-Ressourcen«. - Dieses Dokument enthält einen neuen Anhang, Anhang D, Prüfung der Cluster-Dienstressource und Zeitüberschreitung der Ausfallsicherung. Dieser Anhang beschreibt, wie
rgmanager
den Status von Cluster-Ressourcen überwacht und wie die Zeitabstände der Statusprüfungen verändert werden können. Der Anhang beschreibt außerdem den__enforce_timeouts
Dienstparameter, der festlegt, dass eine Zeitüberschreitung für eine Operation zum Fehlschlagen des Dienstes führen soll. - Dieses Dokument enthält einen neuen Abschnitt, Abschnitt 2.3.3, »Konfiguration der iptables-Firewall zum Erlauben von Cluster-Komponenten«. Dieser Abschnitt zeigt die Filterung, die Sie verwenden können, um Multicast-Datenverkehr durch die
iptables
Firewall für die verschiedenen Cluster-Komponenten zu ermöglichen.
Zusätzlich wurden im gesamten Dokument kleinere Korrekturen vorgenommen und einige Sachverhalte verdeutlicht.
1.1.3. Neue und veränderte Features für Red Hat Enterprise Linux 6.3
Red Hat Enterprise Linux 6.3 führt die folgenden Änderungen und Aktualisierungen an Dokumentationen und Features ein.
- Die Red Hat Enterprise Linux 6.3 Release bietet Unterstützung für den
condor
Ressourcen-Agent. Für Informationen über HA-Ressourcenparameter siehe Anhang B, Parameter der Hochverfügbarkeitsressourcen. - Dieses Dokument enthält einen neuen Anhang, Anhang F, High Availability LVM (HA-LVM).
- Sämtliche Anleitungen in diesem Dokument heben nun deutlicher hervor, welche Konfigurationsänderungen einen Cluster-Neustart erfordern. Eine Übersicht dieser Änderungen finden Sie in Abschnitt 9.1, »Konfigurationsänderungen werden nicht wirksam«.
- Die Dokumentation weist nun darauf hin, dass es eine automatische Abmeldung gibt, die Sie nach 15 Minuten Inaktivität aus luci abmeldet. Für Information zum Start von luci siehe Abschnitt 3.2, »Starten von luci «.
- Das
fence_ipmilan
Fencing-Gerät unterstützt einen Parameter für Berechtigungsebenen. Für Informationen über Fencing-Geräteparameter siehe Anhang A, Parameter der Fencing-Geräte. - Dieses Dokument enthält einen neuen Abschnitt, Abschnitt 2.14, »Konfiguration von virtuellen Maschinen in einer Cluster-Umgebung«.
- Dieses Dokument enthält einen neuen Abschnitt, Abschnitt 4.6, »Sichern und Wiederherstellen der luci-Konfiguration«.
- Dieses Dokument enthält einen neuen Abschnitt, Abschnitt 9.4, »Cluster-Daemon stürzt ab«.
- Dieses Dokument enthält Informationen über das Erstellen von Debug-Optionen in Abschnitt 5.14.4, »Protokollierung«, Abschnitt 7.7, »Konfiguration von Debugging-Optionen« und Abschnitt 9.13, »Debug-Protokollierung für Distributed Lock Manager (DLM) muss aktiviert sein«.
- Ab Red Hat Enterprise Linux 6.3 kann der Root-Benutzer oder ein Benutzer mit luci Administratorrechten auch die luci Oberfläche nutzen, um Benutzer zum System hinzuzufügen, wie in Abschnitt 3.3, »Zugriffskontrolle für luci« beschrieben.
- Ab der Red Hat Enterprise Linux 6.3 Release prüft der
ccs
Befehl die Konfiguration anhand des Cluster-Schemas unter/usr/share/cluster/cluster.rng
auf demjenigen Knoten, den Sie mithilfe der-h
Option spezifizieren. Bislang verwendete derccs
Befehl stets das Cluster-Schema, das imccs
Befehl integriert war, also/usr/share/ccs/cluster.rng
auf dem lokalen System. Informationen über die Konfigurationsprüfung finden Sie in Abschnitt 5.1.6, »Überprüfung der Konfiguration«. - Die Tabellen der Fencing-Geräteparameter in Anhang A, Parameter der Fencing-Geräte und die Tabellen der HA-Ressourcenparameter in Anhang B, Parameter der Hochverfügbarkeitsressourcen enthalten nun die Namen der Parameter, wie sie in der
cluster.conf
Datei auftreten.
Zusätzlich wurden im gesamten Dokument kleinere Korrekturen vorgenommen und einige Sachverhalte verdeutlicht.
1.1.4. Neue und veränderte Features für Red Hat Enterprise Linux 6.4
Red Hat Enterprise Linux 6.4 führt die folgenden Änderungen und Aktualisierungen an Dokumentationen und Features ein.
- Die Red Hat Enterprise Linux 6.4 Release bietet Unterstützung für den Eaton Network Power Controller (SNMP Interface) Fencing-Agenten, den HP BladeSystem Fencing-Agenten, und den IBM iPDU Fencing-Agenten. Informationen über Fencing-Geräteparameter finden Sie unter Anhang A, Parameter der Fencing-Geräte.
- Anhang B, Parameter der Hochverfügbarkeitsressourcen bietet nun eine Beschreibung des NFS-Server Ressourcen-Agenten
- Ab Red Hat Enterprise Linux 6.3 kann der Root-Benutzer oder ein Benutzer mit luci Administratorrechten auch die luci Oberfläche nutzen, um Benutzer vom System zu entfernen. Dieses ist dokumentiert in Abschnitt 3.3, »Zugriffskontrolle für luci«.
- Anhang B, Parameter der Hochverfügbarkeitsressourcen enthält eine Beschreibung des neuen
nfsrestart
Parameters für die Dateisystem und GFS2 HA Ressourcen. - Dieses Dokument enthält einen neuen Abschnitt, Abschnitt 5.1.5, »Befehle, die vorhergehende Einstellungen überschreiben«.
- Abschnitt 2.3, »Aktivieren von IP-Ports« enthält nun Informationen über das Filtern der
iptables
Firewall fürigmp
. - Der IPMI LAN Fencing-Agent unterstützt jetzt einen Parameter, um die Berechtigungsstufe auf dem IPMI-Gerät zu konfigurieren, wie in Anhang A, Parameter der Fencing-Geräte dokumentiert.
- Neben dem Ethernet Bonding-Modus 1 werden jetzt auch Bonding-Modus 0 und 2 für die Kommunikation zwischen Knoten in einem Cluster unterstützt. Die Ratschläge in diesem Dokument zur Suche und Bereinigung von Fehlern, die darauf hinweisen, nur unterstützte Bonding-Modi zu verwenden, wurden entsprechend angepasst.
- VLAN-markierte Netzwerkgeräte werden jetzt für Cluster-Heartbeat-Kommunikation unterstützt. Die Ratschläge zur Suche und Bereinigung von Fehlern, die darauf hinweisen, dass dies nicht unterstützt wird, wurden aus diesem Dokument entfernt.
- Das Red Hat Hochverfügbarkeits-Add-On unterstützt jetzt die Konfiguration des Redundant Ring Protocolss. Für allgemeine Informationen zur Verwendung dieser Funktion und Konfiguration der
cluster.conf
Konfigurationsdatei siehe Abschnitt 7.6, »Konfiguration von Redundant Ring Protocol«. Für weitere Informationen zur Konfiguration des Redundant Ring Protocolss mit luci siehe Abschnitt 3.5.4, »Konfiguration des Redundant Ring Protocols«. Für weitere Informationen zur Konfiguration des Redundant Ring Protocolss mit demccs
Befehl siehe Abschnitt 5.14.5, »Konfiguration des Redundant Ring Protocols«.
Zusätzlich wurden im gesamten Dokument kleinere Korrekturen vorgenommen und einige Sachverhalte verdeutlicht.
1.1.5. Neue und veränderte Features für Red Hat Enterprise Linux 6.5
Red Hat Enterprise Linux 6.5 führt die folgenden Änderungen und Aktualisierungen an Dokumentationen und Features ein.
- Dieses Dokument enthält einen neuen Abschnitt, Abschnitt 7.8, »Konfiguration von nfsexport- und nfsserver-Ressourcen«.
- Die Tabellen der Fencing-Geräteparameter in Anhang A, Parameter der Fencing-Geräte wurden aktualisiert, um kleine Änderungen an der luci Oberfläche widerzuspiegeln.
Zusätzlich wurden im gesamten Dokument viele kleinere Korrekturen vorgenommen und einige Sachverhalte verdeutlicht.