11.4. CTDB-Konfigurationen


Die CTDB Konfigurationsdatei befindet sich unter /etc/sysconfig/ctdb. Die folgenden Felder sind für die CTDB-Konfiguration erforderlich:
  • CTDB_NODES
  • CTDB_PUBLIC_ADDRESSES
  • CTDB_RECOVERY_LOCK
  • CTDB_MANAGES_SAMBA (muss aktiviert sein)
  • CTDB_MANAGES_WINBIND (muss aktiviert sein, falls auf einem Mitgliedsserver ausgeführt)
Das folgende Beispiel zeigt eine Konfigurationsdatei, in der Beispielparameter für die Felder angegeben wurden, die für den Einsatz von CTDB erforderlich sind:
CTDB_NODES=/etc/ctdb/nodes
CTDB_PUBLIC_ADDRESSES=/etc/ctdb/public_addresses
CTDB_RECOVERY_LOCK="/mnt/ctdb/.ctdb.lock"
CTDB_MANAGES_SAMBA=yes
CTDB_MANAGES_WINBIND=yes
Die Parameter bedeuten:
CTDB_NODES
Spezifiziert den Speicherort der Datei mit der Cluster-Knotenliste.
Die /etc/ctdb/nodes Datei, auf die CTDB_NODES verweist, listet einfach die IP-Adressen der Cluster-Knoten, wie im folgenden Beispiel veranschaulicht:
192.168.1.151
192.168.1.152
192.168.1.153
In diesem Beispiel gibt es nur eine Schnittstelle/IP auf jedem Knoten, die sowohl zur Cluster/CTDB-Kommunikation als auch zur Handhabung von Client-Anfragen verwendet wird. Allerdings empfehlen wir dringend Cluster-Knoten mit zwei Netzwerkschnittstellen, so dass eine Schnittstellengruppe der Cluster/CTDB-Kommunikation und eine andere dem öffentlichen Client-Zugriff dienen kann. Verwenden Sie hier entsprechenden IP-Adressen des Cluster-Netzwerks und achten Sie darauf, dass die Hostnamen bzw. IP-Adressen in der cluster.conf Datei damit übereinstimmen. Verwenden Sie ebenso die entsprechenden Schnittstellen des öffentlichen Netzwerks für den Client-Zugriff in der public_addresses Datei.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die /etc/ctdb/nodes Datei auf allen Knoten identisch ist, denn die Reihenfolge der Einträge ist wichtig und CTDB würde fehlschlagen, falls auf verschiedenen Knoten abweichende Informationen vorliegen.
CTDB_PUBLIC_ADDRESSES
Spezifiziert den Speicherort der Datei, in der IP-Adressen aufgeführt sind, die zum Zugriff auf die vom Cluster exportierten Samba-Freigaben genutzt werden können. Dies sind die IP-Adressen, die Sie in DNS für den Namen des geclusterten Samba-Servers konfigurieren sollten und mit denen sich CIFS-Clients verbinden werden. Konfigurieren Sie den Namen des geclusterten Samba-Servers als einen DNS-Typ-A-Eintrag mit mehreren IP-Adressen und lassen Sie DNS die Clients reihum ("Round Robin") an die Knoten im Cluster verteilen.
Für dieses Beispiel haben wir einen Round-Robin DNS-Eintrag csmb-server konfiguriert mit allen Adressen, die in der /etc/ctdb/public_addresses Datei aufgeführt sind. DNS verteilt die Clients, die diesen Eintrag nutzen, reihum an die Knoten im Cluster.
Die /etc/ctdb/public_addresses Datei auf jedem Knoten hat den folgenden Inhalt:
192.168.1.201/0 eth0
192.168.1.202/0 eth0
192.168.1.203/0 eth0
Dieses Beispiel verwendet drei Adressen, die derzeit nicht im Netzwerk verwendet werden. Wählen Sie für Ihre eigene Konfiguration Adressen, auf die von den zukünftigen Clients zugegriffen werden kann.
Alternativ zeigt das folgende Beispiel die Inhalte der /etc/ctdb/public_addresses Dateien in einem Cluster, der drei Knoten umfasst, jedoch insgesamt vier öffentliche Adressen hat. In diesem Beispiel kann die IP-Adresse 198.162.2.1 entweder von Knoten 0 oder Knoten 1 gehostet werden und wird für Clients verfügbar sein, solange mindestens einer dieser beiden Knoten verfügbar ist. Nur wenn Knoten 0 und 1 beide ausfallen, ist diese öffentliche Adresse für Clients nicht länger verfügbar. Alle anderen öffentlichen Adressen können jeweils von nur einem einzigen Knoten bedient werden und sind somit nur dann verfügbar, wenn auch der jeweilige Knoten verfügbar ist.
Die /etc/ctdb/public_addresses Datei auf Knoten 0 hat den folgenden Inhalt:
198.162.1.1/24 eth0
198.162.2.1/24 eth1
Die /etc/ctdb/public_addresses Datei auf Knoten 1 hat den folgenden Inhalt:
198.162.2.1/24 eth1
198.162.3.1/24 eth2
Die /etc/ctdb/public_addresses Datei auf Knoten 2 hat den folgenden Inhalt:
198.162.3.2/24 eth2
CTDB_RECOVERY_LOCK
Spezifiziert eine Sperrdatei, die CTDB intern zur Wiederherstellung benutzt. Diese Datei muss sich auf gemeinsam verwendetem Speicher befinden, damit alle Cluster-Knoten darauf zugreifen können. Das Beispiel in diesem Abschnitt benutzt ein GFS2-Dateisystem, das auf allen Knoten unter /mnt/ctdb eingehängt wird. Es unterscheidet sich von jenem GFS2-Dateisystem, das die zu exportierende Samba-Freigabe enthält. Diese Sperrdatei zur Wiederherstellung wird verwendet, um eine Aufspaltung des Clusters ("Split-Brain") zu verhindern. Unter neueren Versionen von CTDB (1.0.112 und höher) ist die Angabe dieser Datei optional, vorausgesetzt, es wird ein anderer Mechanismus verwendet, der Cluster-Aufspaltungen verhindert.
CTDB_MANAGES_SAMBA
Falls durch die Einstellung yes aktiviert, darf CTDB den Samba-Dienst nach eigenem Ermessen starten und stoppen, um Dienstmigration/Ausfallsicherung zur Verfügung zu stellen.
Wenn CTDB_MANAGES_SAMBA aktiviert ist, sollten Sie den automatischen init Start der smb und nmb Daemons mithilfe der folgenden Befehle deaktivieren:
[root@clusmb-01 ~]# chkconfig snb off
[root@clusmb-01 ~]# chkconfig nmb off
CTDB_MANAGES_WINBIND
Falls durch die Einstellung yes aktiviert, darf CTDB den winbind Daemon nach eigenem Ermessen starten und stoppen. Dies sollte aktiviert werden, wenn Sie CTDB in einer Windows-Domain oder im Active Directory Security-Modus verwenden.
Wenn CTDB_MANAGES_WINBIND aktiviert ist, sollten Sie den automatischen init Start des winbind Daemons mithilfe des folgenden Befehls deaktivieren:
[root@clusmb-01 ~]# chkconfig windinbd off
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