E.6. GRUB-Befehle

GRUB bietet eine Reihe nützlicher Befehle auf seiner Befehlszeilenoberfläche. Nach dem Namen einiger dieser Befehle können Optionen eingegeben werden. Diese Optionen sollten vom Befehl und anderen Optionen in derselben Zeile durch Leerzeichen getrennt werden.
In der folgenden Liste sind nützliche Befehle aufgeführt:
  • boot — Bootet das Betriebssystem oder den Chain-Loader, das/der zuletzt geladen wurde.
  • chainloader </path/to/file> — Lädt die angegebene Datei als Chain-Loader. Wenn sich die Datei im ersten Sektor der angegebenen Partition befindet, verwenden Sie stattdessen +1 als Dateinamen.
    Nachfolgend ein Beispiel für einen chainloader-Befehl:
    chainloader +1
  • displaymem — Zeigt den derzeitigen Speicherbedarf anhand der Informationen des BIOS an. Dies ist besonders zum Ermitteln des RAM eines Systems vor dem Booten nützlich.
  • initrd </path/to/initrd> — Ermöglicht die Angabe einer ersten RAM-Disk, die beim Booten verwendet wird. initrd ist erforderlich, wenn der Kernel bestimmte Module zum ordnungsgemäßen Starten benötigt. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn die Root-Partition mit dem Dateisystem ext3 oder ext4 formatiert wurde.
    Nachfolgend ein Beispiel für einen initrd-Befehl:
    initrd /initrd-2.6.8-1.523.img
  • install <stage-1> <install-disk> <stage-2> p config-file — Installiert GRUB in den System-MBR.
    • <stage-1> — Spezifiziert Gerät, Partition und Datei, wo das erste Bootloader-Image gefunden werden kann, z.B. (hd0,0)/grub/stage1.
    • <install-disk> — Gibt die Platte an, auf welcher der Stufe 1-Bootloader installiert sein sollte, z.B. (hd0).
    • <stage-2> — Übergibt dem Stufe 1-Bootloader den Ort, an welchem sich der Stufe 2-Bootloader befindet, z.B. (hd0,0)/grub/stage2.
    • p <config-file> — Diese Option weist den install-Befehl an, nach der Konfigurationsdatei des Menüs, welche durch <config-file> spezifiziert ist, zu suchen. Zum Beispiel (hd0,0)/grub/grub.conf.

    Warnung

    Der install Befehl überschreibt alle Informationen, die sich bereits im MBR befinden.
  • kernel </path/to/kernel> <option-1> <option-N> ... — Legt die Kernel-Datei an, die beim Hochfahren des Betriebssystems geladen wird. Ersetzen Sie </path/to/kernel> mit einem absoluten Pfad von der Partition, die durch den Root-Befehl festgelegt wurde. Ersetzen Sie <option-1> mit Optionen für den Linux-Kernel, wie beispielsweise root=/dev/VolGroup00/LogVol00, um das Gerät anzugeben, auf dem sich die Root-Partition für das System befindet. Mehrere Optionen können an den Kernel weitergegeben werden, wenn er geladen wird.
    Nachfolgend ein Beispiel eines kernel-Befehls:
    kernel /vmlinuz-2.6.8-1.523 ro root=/dev/VolGroup00/LogVol00
    Die Option im vorhergehenden Beispiel legt fest, dass sich das Root-Dateisystem für Linux auf der hda5-Partition befindet.
  • root (<device-type><device-number>,<partition>) — Konfiguriert die Root-Partition für GRUB, z.B. (hd0,0) und hängt die Partition ein.
    Nachfolgend ein Beispiel für einen root-Befehl:
    root (hd0,0)
  • rootnoverify (<device-type><device-number>,<partition>) — Konfiguriert die Root-Partition für GRUB, wie der root-Befehl, aber hängt die Partition nicht ein.
Es sind noch weitere Befehle verfügbar. Geben Sie help --all ein, um eine komplette Liste der Befehle zu erhalten. Eine Beschreibung aller GRUB-Befehle finden Sie in der Online-Dokumentation unter http://www.gnu.org/software/grub/manual/.
Red Hat logoGithubRedditYoutubeTwitter

Lernen

Testen, kaufen und verkaufen

Communitys

Über Red Hat Dokumentation

Wir helfen Red Hat Benutzern, mit unseren Produkten und Diensten innovativ zu sein und ihre Ziele zu erreichen – mit Inhalten, denen sie vertrauen können.

Mehr Inklusion in Open Source

Red Hat hat sich verpflichtet, problematische Sprache in unserem Code, unserer Dokumentation und unseren Web-Eigenschaften zu ersetzen. Weitere Einzelheiten finden Sie in Red Hat Blog.

Über Red Hat

Wir liefern gehärtete Lösungen, die es Unternehmen leichter machen, plattform- und umgebungsübergreifend zu arbeiten, vom zentralen Rechenzentrum bis zum Netzwerkrand.

© 2024 Red Hat, Inc.