Anhang C. Verhalten der Hochverfügbarkeitsressourcen
Dieser Anhang beschreibt das übliche Verhalten von Hochverfügbarkeitsressourcen. Es soll Ihnen ergänzende Informationen liefern, die Ihnen bei der Konfiguration von Hochverfügbarkeitsdiensten helfen können. Sie können die Parameter mithilfe von luci konfigurieren, oder indem Sie
/etc/cluster/cluster.conf
bearbeiten. Beschreibungen der Parameter der Hochverfügbarkeitsressourcen finden Sie in Anhang B, Parameter der Hochverfügbarkeitsressourcen. Für ein besseres Verständnis von Ressourcen-Agenten können Sie sich diese in /usr/share/cluster
in jedem beliebigen Cluster-Knoten ansehen.
Anmerkung
Um die Informationen in diesem Anhang umfassend verstehen zu können, benötigen Sie u.U. ebenfalls ein gründliches Verständnis der Ressourcen-Agenten und der Cluster-Konfigurationsdatei
/etc/cluster/cluster.conf
.
Ein Hochverfügbarkeitsdienst besteht aus einer Gruppe von Cluster-Ressourcen, die als eine zusammenhängende Einheit konfiguriert wurden und zusammen einen spezialisierten Dienst für Clients bereitstellen. Ein Hochverfügbarkeitsdienst wird als Ressourcenbaum in der Cluster-Konfigurationsdatei
/etc/cluster/cluster.conf
dargestellt (in jedem Cluster-Knoten). In der Cluster-Konfigurationsdatei ist jeder Ressourcenbaum eine XML-Darstellung, die jede Ressource spezifiziert, deren Parameter, sowie ihre Relationen zu anderen Ressourcen im Ressourcenbaum (Eltern-, Kind-, Geschwisterrelationen).
Anmerkung
Da ein Hochverfügbarkeitsdienst aus Ressourcen besteht, die in einem hierarchischen Baum angeordnet sind, wird ein solcher Dienst manchmal auch als Ressourcenbaum oder Ressourcen-Gruppe bezeichnet. Beide Ausdrücke sind Synonyme für Hochverfügbarkeitsdienst.
An der Wurzel (Root) eines jeden Ressourcenbaums befindet sich eine besondere Art von Ressource — eine Dienstressource. Andere Arten von Ressourcen bilden den Rest eines Dienstes und bestimmen so dessen Charakteristiken. Zum Erstellen eines Hochverfügbarkeitsdienstes gehört das Erstellen einer Dienstressource, das Erstellen untergeordneter Cluster-Ressourcen, sowie deren Anordnung in eine zusammenhängende Einheit gemäß den hierarchischen Einschränkungen des Dienstes.
Dieser Anhang umfasst die folgenden Abschnitte:
Anmerkung
Die folgenden Abschnitte zeigen Beispiele der Cluster-Konfigurationsdatei
/etc/cluster/cluster.conf
, die jedoch nur der Veranschaulichung dienen sollen.
C.1. Eltern-, Kind- und Geschwisterrelationen zwischen den Ressourcen
Ein Cluster-Dienst ist eine integrierte Einheit, die unter der Kontrolle von
rgmanager
läuft. Alle Ressourcen in einem Dienst laufen auf demselben Knoten. Aus Sicht des rgmanager
ist ein Cluster-Dienst eine Einheit, die gestartet, gestoppt oder verlegt werden kann. Innerhalb eines Cluster-Dienstes bestimmt jedoch die Hierarchie der Ressourcen, in welcher Reihenfolge die Ressourcen gestartet und gestoppt werden. Die Hierarchie-Ebenen sind Eltern, Kinder und Geschwister.
Beispiel C.1, »Ressourcenhierarchie des Dienstes foo« zeigt ein Beispiel für einen Ressourcenbaum des Dienstes foo. In diesem Beispiel stehen die Ressourcen wie folgt miteinander in Relation:
fs:myfs
(<fs name="myfs" ...>) undip:10.1.1.2
(<ip address="10.1.1.2 .../>) sind Geschwister.fs:myfs
(<fs name="myfs" ...>) sind die Eltern vonscript:script_child
(<script name="script_child"/>).script:script_child
(<script name="script_child"/>) ist das Kind vonfs:myfs
(<fs name="myfs" ...>).
Beispiel C.1. Ressourcenhierarchie des Dienstes foo
<service name="foo" ...> <fs name="myfs" ...> <script name="script_child"/> </fs> <ip address="10.1.1.2" .../> </service>
Die folgenden Regeln gelten für Eltern/Kind-Relationen in einem Ressourcenbaum:
- Eltern werden vor ihren Kindern gestartet.
- Kinder müssen alle sauber gestoppt worden sein, bevor die Eltern gestoppt werden dürfen.
- Damit eine Ressource als "gesund" betrachtet wird, müssen alle ihre Kinder ebenfalls "gesund" sein.
Anmerkung
Wenn Sie einen Abhängigkeitenbaum für einen Cluster-Dienst konfigurieren, der eine IP-Adress-Ressource enthält, deren IP-Adresse geändert werden darf ("Floating"), müssen Sie die IP-Ressource als ersten Eintrag konfigurieren und nicht als Kind einer anderen Ressource.