1.2. Grundlagen zur Energieverwaltung
Der Red Hat Enterprise Linux 5 Kernel verwendete einen periodischen Taktgeber für jede CPU. Dieser Taktgeber verhindert, dass sich die CPU tatsächlich in den Leerlauf versetzt, da die CPU jede Anfrage des Taktgebers verarbeiten muss (was alle paar Millisekunden passieren würde, je nach Einstellung), unabhängig davon, ob irgendein Prozess lief oder nicht. Ein großer Teil effizienter Energieverwaltung umfasst die Reduzierung der Frequenz, bei der CPU-Wakeups initiiert werden.
Dies trifft besonders auf Geräte zu, die bewegliche Teile besitzen (z.B. Festplatten). Darüber hinaus halten einige Anwendungen die Verbindung zu einem nicht benutzten, jedoch aktivierten Gerät "open". Wenn dies passiert, nimmt der Kernel an, dass das Gerät in Gebrauch ist, was verhindert, dass das Gerät in einen Energiesparmodus versetzt wird.
In vielen Fällen hängt dies jedoch von moderner Hardware und einer korrekten BIOS-Konfiguration ab. Ältere Systemkomponenten unterstützen oft einige der neuen Features, die jetzt unter Red Hat Enterprise Linux 6 unterstützt werden, nicht. Stellen Sie sicher, dass Sie die aktuellste, offizielle Firmware für Ihre Systeme verwenden und dass die Energieverwaltungs-Features in den Abschnitten 'Energieverwaltung' oder 'Gerätekonfiguration' des BIOS aktiviert sind. Einige Features, auf die geachtet werden sollte, sind:
- SpeedStep
- PowerNow!
- Cool'n'Quiet
- ACPI (C-Zustand)
- Smart
Moderne CPUs liefern im Zusammenhang mit Advanced Configuration and Power Interface (ACPI) verschiedene Strom-Zustände. Die drei verschiedenen Zustände sind:
- Sleep (C-Zustände)
- Frequency (P-Zustände)
- Wärmeausgabe (T-Zustände oder "Thermal States")
So offensichtlich dies erscheinen mag - einer der besten Wege, um tatsächlich Strom zu sparen, ist das Abschalten eines Systems. Ihr Unternehmen kann beispielsweise eine Unternehmenskultur entwickeln, die auf dem Bewusstsein von "Green IT" ausgerichtet ist und eine Richtlinie zur Abschaltung von Maschinen während der Mittagspause oder nach Feierabend liefert. Sie können außerdem in Betracht ziehen, mehrere physikalische Server in einen größeren Server zusammenzufassen und mit Hilfe der Virtualisierungstechnologie, die wir mit Red Hat Enterprise Linux 6 ausliefern, zu virtualisieren.