Kapitel 4. Anwendungsfälle
4.1. Beispiel — Server
Ein Webserver benötigt Netzwerk- und Platten-I/O. Abhängig von der externen Verbindungsgeschwindigkeit könnten 100 Mbit/s ausreichen. Falls die Maschine eher statische Seiten anbietet, ist die CPU-Performanz ggf. nicht so wichtig. Optionen bei der Energieverwaltung könnten daher sein:
- keine Platten- oder Netzwerk-Plugins für tuned.
- ALPM angeschaltet.
ondemand
-Governor angeschaltet.- Netzwerkkarte auf 100 Mbit/s limitiert.
Ein Rechen-Server benötigt hauptsächlich CPU. Optionen bei der Energieverwaltung können sein:
- abhängig von den Jobs und wo die Datenspeicherung stattfindet, Platten- oder Netzwerk-Plugins für tuned oder für Batch-Modus-Systeme, voll aktiver tuned.
- abhängig von der Verwendung evtl. der
performance
-Governor.
Ein Mailserver benötigt überwiegend I/O und CPU. Optionen bei der Energieverwaltung können sein:
ondemand
-Governor angeschaltet, da die letzten paar Prozent der CPU-Performanz nicht wichtig sind.- keine Platten- oder Netzwerk-Plugins für tuned.
- Netzwerkgeschwindigkeit sollte nicht beschränkt werden, da Mail oft intern verschickt wird und somit aus einem 1 Gbit/s oder einem 10 Gbit/s-Link Nutzen ziehen kann.
Die Anforderungen für Datei-Server ähneln denen für Mailserver, aber abhängig von dem verwendeten Protokoll, benötigen sie ggf. mehr CPU-Performanz. Samba-basierte Server benötigen üblicherweise mehr CPU als NFS und NFS üblicherweise mehr als iSCSI. Nichtsdestrotrotz sollten Sie in der Lage sein, den ondemand
-Governor zu verwenden.
Ein Verzeichnis-Server besitzt üblicherweise geringere Anforderungen für Platten-I/O, besonders wenn er mit genügend RAM ausgestattet ist. Netzwerk-Latenz ist wichtig, Netzwerk-I/O dagegen nicht so. Sie können erwägen, die Netzwerk-Latenz mit einer geringeren Link-Geschwindigkeit abzustimmen, sollten dies jedoch sorgfältig in Ihrem jeweiligen Netzwerk testen.