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6.2. Bereitstellen eines Hosts mittels Startmedium (Boot Disk)

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Das Satellite-Modell zur Bereitstellung über das Netzwerk basiert in der Regel auf PXE, was die DHCP- und TFTP-Dienste erforderlich macht. Da nicht alle Satellite-Installationen über diese Dienste verfügen, bietet die Bereitstellung per Startmedium verschiedene Typen von Boot-Disk-Images (hostspezifisch, vollständige Hosts, generisch), um in solchen Installationen die Bereitstellung zu ermöglichen.
Jeder dieser verschiedenen Typen von Boot-Disk-Image hat seine jeweiligen Vorteile, alle sind jedoch für Umgebungen konzipiert, die keine Kontrolle über die Netzwerkinfrastruktur haben. Somit sind keine DHCP-Reservierungen oder TFTP-Einstellungen erforderlich.
Boot-Images werden als hybride ISO-Images geschrieben (nutzbar als ISO-Dateien oder USB-Datenträger) und können entweder von physischen Medien oder von einem virtuellen Datenträger gebootet werden.
Tabelle 6.1. Vergleich der Eigenschaften verschiedener Boot-Image-Typen
Typ Generisch DHCP erforderlich DHCP-Reservierung Vorabregistrierung von Host Betriebssystemspezifisch
Hostspezifisches Image Nein Nein Nein Ja Nein
Vollständiges Host-Image Nein Ja Nein Ja Ja
Generisches Image Ja Ja Nein Ja Nein

6.2.1. Voraussetzungen

Alle für die Boot-Disk-Funktionalität von Satellite erforderlichen Pakete sind normalerweise bereits standardmäßig installiert. Stellen Sie sicher, dass die folgenden Bedingungen erfüllt sind, bevor Sie fortfahren:
  • Unabhängig vom verwendeten Image-Typ muss der Host bereits beim Satellite registriert sein, bevor Sie vom Image booten. Hosts werden anhand ihrer MAC- oder IP-Adresse identifiziert, um die richtige Bereitstellungsvorlage zu liefern, falls sich der Host im Build-Modus befindet.
  • Vergewissern Sie sich für hostspezifische Images, dass die Angaben für Host-IP-Adressen und -Subnetze ausgefüllt sind und dass das Subnetz-Gateway, die Subnetzmaske und DNS-Resolver korrekt konfiguriert sind. Klicken Sie auf Infrastruktur Subnetze, um diese Werte zu konfigurieren.
  • Um regulären Benutzern den Zugriff auf Images zu erlauben, weisen Sie dem gewünschten Benutzer die Rolle „Boot disk access“ zu oder fügen Sie einer vorhandenen Rolle die Berechtigung „download_bootdisk“ hinzu.
  • Vergewissern Sie sich, dass die richtigen iPXE-Bereitstellungsvorlagen verfügbar sind. Red Hat Enterprise Linux verwendet die Vorlage „Kickstart default iPXE“.

    Anmerkung

    gPXE-Images werden derzeit nicht unterstützt.
    Die Host- und generischen Image-Typen basieren auf der iPXE-Technologie, die eine andere Gruppe von Hardware-Treibern als PXELinux unterstützt. Siehe http://ipxe.org/appnote/hardware_drivers für eine Liste der unterstützten Hardware.
    Falls Probleme mit iPXE auftreten, enthalten vollständige Host-Images integrierte Kernels und RAM-Disks und können jegliche Art von Netzwerkkarten laden, einschließlich solcher ohne PXE-Unterstützung.
  • Vergewissern Sie sich, dass die standardmäßigen Vorlagen verfügbar sind. Red Hat Enterprise Linux verwendet „Kickstart RHEL default“ als Bereitstellungsvorlage.

Wichtig

Falls Sie nicht die standardmäßigen Satellite-Kickstart-Bereitstellungsvorlagen verwenden, vergewissern Sie sich, dass die von Ihnen verwendeten Vorlagen die statischen IP-Details enthalten, die zur Konfiguration des Betriebssystems notwendig sind. Für eine Kickstart-Datei können Sie die folgende Konfiguration verwenden:
network --bootproto <%= @static ? "static" : "dhcp" %> --hostname <%= @host %> <%= " --ip=#{@host.ip} --netmask=#{@host.subnet.mask} --gateway=#{@host.subnet.gateway} --nameserver=#{@host.subnet.dns_primary},#{@host.subnet.dns_secondary}" if @static %>

6.2.2. Erstellen von Boot-Disk-Images

Dieser Abschnitt beschreibt das Erstellen von hostspezifischen, vollständigen Host- und generischen Images. Sie können entweder die grafische Weboberfläche oder die Befehlszeile zur Erstellung der Images verwenden, beide Methoden werden hier beschrieben.

Anmerkung

Für die Erstellung per Befehlszeile muss das Paket ruby193-rubygem-foreman_bootdisk installiert sein. Normalerweise ist dies bereits standardmäßig installiert.

6.2.2.1. Erstellen von hostspezifischen Images

Sie können die Host- und Subnetzdaten in Satellite verwenden, um hostspezifische Images mit statischem Netzwerk zu erstellen. Das Verhalten ist dynamisch; das Image lädt vom Satellite, somit wird das aktuelle Betriebssystem und der Build-Status vom Satellite geliefert, statt im Image gespeichert zu werden.

Prozedur 6.2. So erstellen Sie ein hostspezifisches Image auf der Weboberfläche:

  1. Gehen Sie zur Seite Hosts Alle Hosts und klicken Sie auf den gewünschten Hostnamen.
  2. Klicken Sie auf Startmedium und anschließend auf Host hostname-Abbild.
Führen Sie den folgenden Befehl aus, um ein hostspezifisches Image mithilfe des hammer-Befehlszeilentools zu erstellen:
# hammer bootdisk host --host client.example.com
Führen Sie den folgenden Befehl aus, um ein hostspezifisches Image mittels Befehlszeile auf dem Satellite Server zu erstellen:
# foreman-rake bootdisk:generate:host NAME=client.example.com OUTPUT=/tmp
Setzen Sie den Wert für OUTPUT auf einen geeigneten Zielpfad, entweder ein Verzeichnis oder eine Datei. Der foreman-Benutzer benötigt Schreibzugriff auf das angegebene Ziel.

6.2.2.2. Erstellen vollständiger Host-Images

Vollständige Host-Images ähneln hostspezifischen Images, mit dem Unterschied, dass diese Images nicht vom Satellite laden, sondern selbst den initialen Betriebssystem-Bootloader enthalten. Dies ist hilfreich für Hosts, die nicht vom Satellite laden können. Der Nachteil ist jedoch, dass das Image nicht mehr aktuell ist, sobald das Host-Betriebssystem, der Bootloader oder Bereitstellungsvorlagen verändert werden, oder falls Build Tokens erforderlich sind, die abgelaufen sind.

Prozedur 6.3. So erstellen Sie ein vollständiges Host-Image auf der Weboberfläche:

  1. Gehen Sie zur Seite Hosts Alle Hosts und klicken Sie auf den gewünschten Hostnamen.
  2. Klicken Sie auf Startmedium und anschließend auf Vollständiges Host hostname-Abbild.
Vollständige Host-Images benötigen länger zur Erstellung, da die Betriebssystem-Bootloader heruntergeladen werden, die recht umfangreich sein können.
Führen Sie den folgenden Befehl aus, um ein vollständiges Host-Image mithilfe des hammer-Befehlszeilentools zu erstellen:
# hammer bootdisk host --host client.example.com --full true
Führen Sie den folgenden Befehl aus, um ein vollständiges Host-Image mittels Befehlszeile auf dem Satellite Server zu erstellen:
# foreman-rake bootdisk:generate:full_host NAME=client.example.com

6.2.2.3. Erstellen generischer Images

Generische Images stellen eine einzige ISO-Datei bereit, die von allen registrierten Hosts verwendet werden kann. Allerdings können in diesen Images keine IP-Adressdetails gespeichert werden, weshalb das Netzwerk einen DHCP-Pool bieten muss. Sie können das generische Image zum Booten des Hosts nutzen, der anschließend vom Satellite die Vorlage für einen registrierten Host abruft, der mit einer MAC-Adresse oder der IP übereinstimmt, die von DHCP zugewiesen wurde.
Die Installation kann im weiteren Verlauf entweder die durch DHCP zugewiesene oder die statische IP-Adresse verwenden, abhängig davon, wie die Betriebssystem-iPXE-Vorlage konfiguriert ist. Sie können die Kickstart-Datei verwenden, um zusätzliche Optionen zur Netzwerkkonfiguration festzulegen.

Prozedur 6.4. So erstellen Sie ein generisches Image auf der Weboberfläche:

  1. Gehen Sie zur Seite Hosts Alle Hosts und klicken Sie auf den gewünschten Hostnamen.
  2. Klicken Sie auf Startmedium und anschließend auf Generisches Abbild.
Führen Sie den folgenden Befehl aus, um ein generisches Image mithilfe des hammer-Befehlszeilentools zu erstellen:
# hammer bootdisk generic
Führen Sie den folgenden Befehl aus, um ein generisches Image mittels Befehlszeile auf dem Satellite Server zu erstellen:
# foreman-rake bootdisk:generate:generic

6.2.2.4. Erstellen von USB-Images

Bei der Erstellung einer ISO-Datei wird diese immer auch an den isohybrid-Befehl übergeben, sodass die Datei auch als Datenträger gebootet werden kann und zum Kopieren auf ein USB-Gerät geeignet ist.
Führen Sie den folgenden Befehl aus, um die ISO-Datei auf ein USB-Gerät zu kopieren. Vergewissern Sie sich, dass der Gerätename und die Eingabedatei für Ihre Umgebung korrekt sind:
# dd if=fqdn.iso of=/dev/sdX
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