Kapitel 20. Bootoptionen
- Optionen, die mit einem Gleichheitszeichen (
=
) enden, erfordern die Angabe eines Werts - sie können nicht allein verwendet werden. Beispielsweise muss für die Optioninst.vncpassword=
ein Wert angegeben werden (in diesem Fall ein Passwort). Die korrekte Form ist demnachinst.vncpassword=password
. Ohne das Passwort ist die Option ungültig. - Optionen ohne ein "
=
" akzeptieren keinerlei Werte oder Parameter. Beispielsweise zwingt die Optionrd.live.check
Anaconda dazu, das Installationsmedium vor Beginn der Installation zu prüfen. Wird diese Option angegeben, wird die Prüfung durchgeführt. Ist die Option nicht vorhanden, wird die Prüfung übersprungen.
20.1. Konfigurieren des Installationssystems im Bootmenü
Anmerkung
- Abschnitt 5.2, »Das Bootmenü« für AMD64- und Intel 64-Systeme
- Abschnitt 10.1, »Das Bootmenü« für IBM Power Systems-Server
- Kapitel 18, Parameter- und Konfigurationsdateien auf IBM System z für IBM System z
- Die Eingabeaufforderung
boot:
, auf die Sie durch Drücken der Esc-Taste an beliebiger Stelle im Bootmenü zugreifen können. Wenn Sie diese Eingabeaufforderung nutzen, muss die erste Option immer die zu ladende Imagedatei des Installationsprogramms spezifizieren. In den meisten Fällen kann das Image mithilfe des Schlüsselwortslinux
angegeben werden. Nach diesem Schlüsselwort können bei Bedarf weitere Optionen angegeben werden.Durch Drücken der Tab-Taste an dieser Eingabeaufforderung werden Ihnen verfügbare Befehle angezeigt, wo möglich. Um die Installation mit Ihren Optionen zu beginnen, drücken Sie die Eingabetaste. Um von der Eingabeaufforderungboot:
zum Bootmenü zurückzukehren, starten Sie den Rechner neu und booten Sie das Installationsmedium erneut. - Die Eingabeaufforderung
>
auf BIOS-basierten AMD64- und Intel 64-Systemen, auf die Sie durch Markieren eines Eintrags im Bootmenü und Drücken der Tab-Taste zugreifen können. Im Gegensatz zur Eingabeaufforderungboot:
ermöglicht Ihnen diese Eingabeaufforderung, eine vordefinierte Reihe von Bootoptionen zu bearbeiten. Wenn Sie beispielsweise den Eintrag namens markieren, werden alle Optionen von diesem Menüeintrag angezeigt und Sie können Ihre eigenen Optionen hinzufügen.Das Drücken der Eingabetaste startet die Installation mit den von Ihnen angegebenen Optionen. Um das Bearbeiten abzubrechen und zum Bootmenü zurückzukehren, können Sie jederzeit die Esc-Taste drücken. - Das GRUB2-Menü auf UEFI-basierten AMD64- und Intel 64-Systemen. Falls Ihr System UEFI nutzt, können Sie die Bootoptionen bearbeiten, indem Sie einen Eintrag markieren und die e-Taste drücken. Nachdem Sie mit dem Bearbeiten fertig sind, drücken Sie F10 oder Strg+X, um die Installation mit den von Ihnen angegebenen Optionen zu starten.
boot:
auch dracut-Kernel-Optionen. Eine Liste dieser Optionen finden Sie auf der man-Seite für dracut.cmdline(7)
.
Anmerkung
inst.
versehen. Derzeit ist dieses Präfix optional, beispielsweise funktioniert resolution=1024x768
genauso wie inst.resolution=1024x768
. Allerdings wird das Präfix inst.
in zukünftigen Releases voraussichtlich zwingend erforderlich sein.
Auswahl der Installationsquelle
inst.repo=
- Gibt die Installationsquelle an - den Speicherort, an dem das Installationsprogramm die benötigten Images und Pakete findet. Zum Beispiel:
inst.repo=cdrom
Das Ziel kann sein:- eine installierbare Struktur, also eine Verzeichnisstruktur, das die Images, Pakete und Repository-Daten des Installationsprogramms sowie eine gültige
.treeinfo
-Datei enthält - eine DVD (ein physischer Datenträger im DVD-Laufwerk des Systems)
- ein ISO-Image der vollständigen Red Hat Enterprise Linux-Installations-DVD, abgelegt auf einer Festplatte oder an einem Speicherort im Netzwerk, auf den das Installationssystem zugreifen kann
Diese Option ermöglicht die Konfiguration verschiedener Installationsmethoden mit verschiedenen Formaten. Die Syntax wird in der nachfolgenden Tabelle beschrieben.Tabelle 20.1. Installationsquellen Installationsquelle Optionsformat Beliebiges CD-/DVD-Laufwerk inst.repo=cdrom
Bestimmtes CD-/DVD-Laufwerk inst.repo=cdrom:device
Festplatte inst.repo=hd:device:/path
HTTP-Server inst.repo=http://host/path
HTTPS-Server inst.repo=https://host/path
FTP-Server inst.repo=ftp://username:password@host/path
NFS Server inst.repo=nfs:[options:]server:/path
[a][a] Diese Option verwendet standardmäßig die NFS-Protokollversion 3. Um eine andere Version zu verwenden, fügen Sie+nfsvers=X
zu options hinzu.Anmerkung
In früheren Releases von Red Hat Enterprise Linux gab es separate Optionen für eine Installationsstruktur, auf die per NFS zugegriffen werden konnte (die Optionnfs
) und für ein ISO-Image, das sich auf einer NFS-Quelle befand (die Optionnfsiso
). In Red Hat Enterprise Linux 7 erkennt das Installationsprogramm nun automatisch, ob es sich bei der Quelle um eine Installationsstruktur oder ein Verzeichnis mit einem ISO-Image handelt, weshalb die Optionnfsiso
nun veraltet ist.Laufwerksnamen können unter Verwendung der folgenden Formate angegeben werden:- Kernel-Gerätename, zum Beispiel
/dev/sda1
odersdb2
- Dateisystemkennung, zum Beispiel
LABEL=Flash
oderLABEL=RHEL7
- Dateisystem-UUID, zum Beispiel
UUID=8176c7bf-04ff-403a-a832-9557f94e61db
Nicht alphanumerische Zeichen müssen als\xNN
angegeben werden, wobei NN die hexadezimale Darstellung des Zeichens ist. Beispielsweise ist\x20
ein Leerzeichen (" inst.stage2=
- Gibt den Speicherort des zu ladenden Laufzeitimages des Installationsprogramms an. Die Syntax ist identisch mit der Syntax in Auswahl der Installationsquelle. Diese Option ignoriert alles außer dem Image; sie kann nicht zur Angabe von Paketspeicherorten verwendet werden.
inst.dd=
- Falls Sie während der Installation eine Treiberaktualisierung vornehmen müssen, verwenden Sie die Option
inst.dd=
. Sie kann mehrmals verwendet werden. Der Speicherort eines Treiber-RPM-Pakets kann spezifiziert werden unter Verwendung einer der Formate in Auswahl der Installationsquelle. Mit Ausnahme der Optioninst.dd=cdrom
muss der Gerätename immer angegeben werden. Zum Beispiel:inst.dd=/dev/sdb1
Wird diese Option ohne Parameter verwendet (d. h. nur alsinst.dd
), so fragt das Installationsprogramm in einem interaktiven Menü nach einem Datenträger zur Treiberaktualisierung.Weitere Informationen über Treiberaktualisierungen während der Installation finden Sie für AMD64- und Intel 64-Systeme in Kapitel 4, Treiberaktualisierung während der Installation auf AMD64- und Intel 64-Systemen und für IBM Power Systems-Server in Kapitel 9, Treiberaktualisierung während der Installation auf IBM Power Systems.
Kickstart-Bootoptionen
inst.ks=
- Gibt den Speicherort einer Kickstart-Datei an, die zur automatischen Installation verwendet werden soll. Speicherorte können unter Verwendung eines der gültigen Formate für
inst.repo
angegeben werden. Siehe Auswahl der Installationsquelle für Details.Falls Sie nur ein Gerät angeben und keinen Pfad, dann sucht das Installationsprogramm unter/ks.cfg
auf dem angegebenen Gerät nach der Kickstart-Datei. Falls Sie diese Option verwenden, ohne ein Gerät anzugeben, dann verwendet das Installationsprogramm Folgendes:inst.ks=nfs:next-server:/filename
In dem obigen Beispiel ist next-server die DHCP-Optionnext-server
oder die IP-Adresse des DHCP-Servers selbst, und filename ist die DHCP-Optionfilename
oder/kickstart/
. Falls der angegebene Dateiname mit dem/
Zeichen endet, wirdip-kickstart
angehängt. Zum Beispiel:Tabelle 20.2. Standardmäßiger Speicherort der Kickstart-Datei DHCP-Serveradresse Clientadresse Speicherort der Kickstart-Datei 192.168.122.1
192.168.122.100
192.168.122.1
:/kickstart/192.168.122.100-kickstart
inst.ks.sendmac
- Fügt Header in ausgehende
HTTP
-Anfragen ein mit den MAC-Adressen aller Netzwerkschnittstellen. Zum Beispiel:X-RHN-Provisioning-MAC-0: eth0 01:23:45:67:89:ab
Dies kann hilfreich sein, wenninst.ks=http
zur Provisionierung von Systemen verwendet wird. inst.ks.sendsn
- Fügt einen Header in ausgehende
HTTP
-Anfragen ein. Dieser Header enthält die Seriennummer des Systems, die aus/sys/class/dmi/id/product_serial
ausgelesen wird. Der Header hat die folgende Syntax:X-System-Serial-Number: R8VA23D
Konsolen-, Umgebungs- und Anzeigeoptionen
console=
- Diese Kernel-Option gibt ein Gerät an, das als primäre Konsole verwendet werden soll. Um beispielsweise eine Konsole auf dem ersten seriellen Port zu verwenden, geben Sie
console=ttyS0
an. Diese Option sollte zusammen mit der Optioninst.text
verwendet werden.Sie können diese Option mehrmals verwenden. In diesem Fall wird die Bootmeldung auf allen angegebenen Konsolen angezeigt, doch nur die letzte Konsole wird anschließend vom Installationsprogramm verwendet. Falls Sie beispielsweiseconsole=ttyS0 console=ttyS1
angeben, wird das InstallationsprogrammttyS1
verwenden. noshell
- Deaktiviert den Zugriff auf die Root-Shell während der Installation. Dies ist hilfreich bei automatisierten Installationen per Kickstart - wenn Sie diese Option nutzen, kann ein Benutzer den Fortschritt der Installation nachverfolgen, er erhält jedoch durch Drücken von Strg+Alt+F2 keinen Zugriff auf eine Root-Shell und kann somit in den Installationsvorgang nicht eingreifen.
inst.lang=
- Legt die bei der Installation zu verwendende Sprache fest. Die Sprachcodes sind dieselben, die auch im Kickstart-Befehl
lang
verwendet werden, wie in Abschnitt 23.3.2, »Kickstart-Befehle und -Optionen« beschrieben. Auf Systemen, auf denen das Paket system-config-language installiert ist, finden Sie eine Liste der gültigen Werte in/usr/share/system-config-language/locale-list
. inst.geoloc=
- Konfiguriert die Geolocation-Verwendung im Installationsprogramm. Geolocation wird verwendet, um die Sprache und Zeitzone voreinzustellen. Diese Option verwendet die folgende Syntax:
inst.geoloc=value
Der value-Parameter kann Folgendes sein:Tabelle 20.3. Gültige Werte für die Option "inst.geoloc" Geolocation deaktivieren inst.geoloc=0
Fedora GeoIP-API verwenden inst.geoloc=provider_fedora_geoip
Hostip.info GeoIP-API verwenden inst.geoloc=provider_hostip
Wenn für diese Option kein Wert angegeben wird, verwendet Anaconda den Wertprovider_fedora_geoip
. inst.keymap=
- Gibt die Tastaturbelegung an, die vom Installationsprogramm verwendet werden soll. Die Belegungscodes sind dieselben, die auch vom Kickstart-Befehl
keyboard
verwendet werden, wie in Abschnitt 23.3.2, »Kickstart-Befehle und -Optionen« beschrieben. inst.text
- Zwingt das Installationsprogramm zur Ausführung im Textmodus statt im grafischen Modus. Die Textoberfläche hat Einschränkungen, beispielsweise können Sie darüber nicht das Partitionslayout verändern oder LVM einrichten. Wenn Sie ein System mit eingeschränkten grafischen Fähigkeiten installieren, wird die Verwendung von VNC empfohlen, wie in Entfernten Zugriff aktivieren beschrieben.
inst.cmdline
- Zwingt das Installationsprogramm zur Ausführung im Befehlszeilenmodus. Dieser Modus erlaubt keinerlei Interaktion, sämtliche Optionen müssen daher in einer Kickstart-Datei oder auf der Befehlszeile angegeben werden.
inst.graphical
- Zwingt das Installationsprogramm zur Ausführung im grafischen Modus. Dies ist der Standardmodus.
inst.resolution=
- Legt die Bildschirmauflösung im grafischen Modus fest. Das Format ist NxM, wobei N die Bildschirmbreite und M die Bildschirmhöhe in Pixeln ist. Die niedrigste unterstützte Auflösung ist
640x480
. inst.headless
- Gibt an, dass der zu installierende Rechner über keinerlei Hardware zur grafischen Anzeige verfügt. Diese Option verhindert, dass das Installationsprogramm einen Bildschirm zu finden versucht.
inst.xdriver=
- Gibt den Namen des
X
-Treibers an, der während der Installation und auf dem installierten System verwendet werden soll. inst.usefbx
- Weist das Installationsprogramm zur Verwendung des Frame-Buffer
X
-Treibers anstelle eines hardwarespezifischen Treibers an. Diese Option entsprichtinst.xdriver=fbdev
. modprobe.blacklist=
- Setzt einen oder mehrere Treiber auf eine Ausschlussliste (Blacklist). Treiber (Module), die mithilfe dieser Option deaktiviert wurden, werden beim Starten der Installation am Laden gehindert. Nach Abschluss der Installation werden diese Einstellungen vom Installationssystem beibehalten. Die ausgeschlossenen Treiber befinden sich dann im Verzeichnis
/etc/modprobe.d/
.Verwenden Sie eine kommagetrennte Liste, um mehrere Treiber zu deaktivieren. Zum Beispiel:modprobe.blacklist=ahci,firewire_ohci
inst.sshd
- Startet den
sshd
-Dienst während der Installation, so dass Sie sich während der Installation perSSH
mit dem System verbinden können, um den Fortschritt zu überwachen. Weitere Informationen über SSH finden Sie auf der man-Seite fürssh(1)
und in dem entsprechenden Kapitel im Red Hat Enterprise Linux Handbuch für Systemadministratoren.Anmerkung
Während der Installation hat dasroot
-Benutzerkonto standardmäßig kein Passwort. Sie können während der Installation ein Root-Passwort festlegen mithilfe des Kickstart-Befehlssshpw
, wie in Abschnitt 23.3.2, »Kickstart-Befehle und -Optionen« beschrieben.
Netzwerkbootoptionen
dracut.cmdline(7)
. Weitere Informationen über die Netzwerkeinrichtung finden Sie im Red Hat Enterprise Linux 7 Netzwerkhandbuch.
ip=
- Konfiguriert eine oder mehrere Netzwerkschnittstellen. Um mehrere Schnittstellen zu konfigurieren, verwenden Sie die
ip
-Option mehrmals — einmal für jede Schnittstelle. Falls mehrere Schnittstellen konfiguriert sind, müssen Sie mithilfe der unten beschriebenenbootdev
-Option eine primäre Bootschnittstelle festlegen.Diese Option akzeptiert mehrere Formate. Die am häufigsten verwendeten Formate werden in Tabelle 20.4, »Konfigurationsformat für Netzwerkschnittstellen« beschrieben.Tabelle 20.4. Konfigurationsformat für Netzwerkschnittstellen Konfigurationsmethode Optionsformat Automatische Konfiguration für alle Schnittstellen ip=method
Automatische Konfiguration für eine bestimmte Schnittstelle ip=interface:method
Statische Konfiguration ip=ip::gateway:netmask:hostname:interface:none
Automatische Konfiguration einer bestimmten Schnittstelle mit außer Kraft gesetzten Parametern [a] ip=ip::gateway:netmask:hostname:interface:method:mtu
[a] Aktiviert die angegebene Schnittstelle und verwendet die angegebene Methode zur Konfiguration, z. B.dhcp
, setzt jedoch die automatisch bezogene IP-Adresse, das Gateway, die Netzmaske, den Hostnamen oder andere angegebene Parameter außer Kraft. Alle Parameter sind optional. Geben Sie nur jene Parameter an, die Sie außer Kraft setzen möchten. Für alle anderen Parameter werden die automatisch bezogenen Werte verwendet.Dermethod
-Parameter kann Folgendes sein:Tabelle 20.5. Methoden zur automatischen Schnittstellenkonfiguration Automatische Konfigurationsmethode Wert DHCP dhcp
IPv6 DHCP dhcp6
automatische IPv6-Konfiguration auto6
iBFT (iSCSI Boot Firmware Table) ibft
Anmerkung
Falls Sie eine Bootoption verwenden, für die Netzwerkzugang erforderlich ist, wie z. B.inst.ks=http://host:/path
, ohne dieip
-Option anzugeben, dann wird das Installationsprogrammip=dhcp
verwenden.In den oben stehenden Tabellen gibt der ip-Parameter die IP-Adresse des Clients an.IPv6
-Adressen können in eckigen Klammern angegeben werden, z. B.[2001:DB8::1]
.Der gateway-Parameter ist das Standard-Gateway. IPv6-Adressen werden hier ebenfalls akzeptiert.Der netmask-Parameter ist die zu verwendende Netzmaske. Dies kann entweder die vollständige Netzmaske (z. B.255.255.255.0
) oder ein Präfix (z. B.64
) sein.Der hostname-Parameter ist der Hostname des Client-Systems. Dieser Parameter ist optional. nameserver=
- Legt die Adresse des Nameservers fest. Diese Option kann mehrmals verwendet werden.
bootdev=
- Gibt die Bootschnittstelle an. Diese Option ist erforderlich, falls die
ip
-Option mehr als einmal angegeben wird. ifname=
- Weist einen angegebenen Schnittstellennamen einem Netzwerkgerät mit der angegebenen MAC-Adresse zu. Kann mehrfach verwendet werden. Die Syntax lautet
ifname=interface:MAC
, zum Beispiel:ifname=eth0:01:23:45:67:89:ab
inst.dhcpclass=
- Spezifiziert die DHCP-Herstellerklassenkennung. Der
dhcpd
-Dienst sieht diesen Wert alsvendor-class-identifier
. Der Standardwert istanaconda-$(uname -srm)
. vlan=
- Richtet ein Virtual LAN (VLAN) Gerät auf der angegebenen Schnittstelle mit dem gegebenem Namen ein. Die Syntax lautet
vlan=name:interface
. Zum Beispiel:vlan=vlan5:em1
Das obige Beispiel richtet ein VLAN-Gerät namensvlan5
auf derem1
-Schnittstelle ein. Namenskonventionen für name finden Sie in der nachfolgenden Tabelle:Tabelle 20.6. Namenskonventionen für VLAN-Geräte Benennungsschema Beispiel VLAN_PLUS_VID vlan0005
VLAN_PLUS_VID_NO_PAD vlan5
DEV_PLUS_VID em1.0005
.DEV_PLUS_VID_NO_PAD em1.5
. bond=
- Richtet ein Bonding-Gerät mit der folgenden Syntax ein:
bond=name[:slaves][:options]
. Ersetzen Sie name durch den Namen des Bonding-Geräts, slaves durch eine kommagetrennte Liste physischer Ethernetschnittstellen und options durch eine kommagetrennte Liste mit Bonding-Optionen. Zum Beispiel:bond=bond0:em1,em2:mode=active-backup,tx_queues=32,downdelay=5000
Führen Sie den Befehlmodinfo bonding
aus, um eine Liste der verfügbaren Optionen zu erhalten.Wird diese Option ohne jegliche Parameter ausgeführt, so wirdbond=bond0:eth0,eth1:mode=balance-rr
angenommen. team=
- Richtet ein Team-Gerät mit der folgenden Syntax ein:
team=master:slaves
. Ersetzen Sie master durch den Namen des Master-Team-Geräts und slaves durch eine kommagetrennte Liste mit physischen Ethernetgeräten, die im Team-Gerät als Slaves dienen sollen. Zum Beispiel:team=team0:em1,em2
Erweiterte Installationsoptionen
inst.multilib
- Konfiguriert das System für multilib-Pakete (um die Installation von 32-Bit-Paketen auf einem 64-Bit-x86-System zu ermöglichen) und installiert Pakete, die in diesem Abschnitt angegeben werden, dementsprechend als multilib-Pakete.Normalerweise werden auf einem AMD64- oder Intel 64-System nur Pakete für diese Architektur (gekennzeichnet als
x86_64
) und Pakete für alle Architekturen (gekennzeichnet alsnoarch
) installiert. Wenn Sie diese Option verwenden, werden automatisch ebenfalls Pakete für 32-Bit-AMD- oder -Intel-Systeme (gekennzeichnet alsi686
) installiert, sofern verfügbar.Dies gilt nur für Pakete, die direkt im Abschnitt%packages
angegeben werden. Falls ein Paket lediglich als Abhängigkeit installiert wird, so wird nur die genau angegebene Abhängigkeit installiert. Falls Sie beispielsweise das Paket foo installieren, das vom Paket bar abhängt, so wird ersteres in mehreren Varianten installiert, letzteres jedoch nur in den tatsächlich erforderlichen Varianten. inst.gpt
- Zwingt das Installationsprogramm zur Installation der Partitionierungsinformationen in einer GUID-Partitionstabelle (GPT) statt im Master Boot Record (MBR).Normalerweise versuchen BIOS-basierte Systeme und UEFI-basierte Systeme im BIOS-Kompatibilitätsmodus, das MBR-Schema zum Speichern von Partitionierungsinformationen zu verwenden, sofern die Festplatte nicht größer als 2 TB ist. Diese Option ändert dieses Verhalten, so dass eine GPT auch auf Festplatten kleiner als 2 TB geschrieben werden kann.Diese Option ist wirkungslos auf UEFI-basierten Systemen.
Entfernten Zugriff aktivieren
inst.vnc
- Gibt an, dass die grafische Benutzeroberfläche des Installationsprogramms in einer
VNC
-Sitzung ausgeführt werden soll. Falls Sie diese Option angeben, müssen Sie sich mithilfe einer VNC-Clientapplikation mit dem System verbinden, um mit dem Installationsprogramm interagieren zu können. VNC-Sharing ist aktiviert, so dass sich mehrere Clients gleichzeitig mit dem System verbinden können.Anmerkung
Ein System, das mithilfe von VNC installiert wird, startet standardmäßig im Textmodus. inst.vncpassword=
- Legt ein Passwort auf dem VNC-Server fest, der vom Installationsprogramm verwendet wird. Jeder VNC-Client, der sich mit dem System zu verbinden versucht, muss das richtige Passwort angeben, um Zugriff zu erhalten. Beispielsweise legt
inst.vncpassword=testpwd
das Passworttestpwd
fest. Das VNC-Passwort muss zwischen sechs und acht Zeichen lang sein.Anmerkung
Falls Sie ein ungültiges Passwort angeben (zu kurz oder zu lang), werden Sie vom Installationsprogramm zur Eingabe eines neuen Passworts aufgefordert:VNC-Passwort muss sechs bis acht Zeichen lang sein. Bitte geben Sie ein neues ein, oder lassen Sie es frei für kein Passwort. Passwort:
inst.vncconnect=
- Verbindet mit einem lauschenden VNC-Client auf dem angegebenen Host und Port, sobald die Installation beginnt. Die korrekte Syntax lautet
inst.vncconnect=host:port
, wobei host die Adresse des Hosts für den VNC-Client ist und port der zu verwendende Port. Der port-Parameter ist optional; falls Sie keinen Port angeben, verwendet das Installationsprogramm5900
.
Suche und Bereinigung von Fehlern
inst.updates=
- Gibt den Speicherort der Datei
updates.img
an, die zur Laufzeit auf das Installationsprogramm angewendet werden soll. Die Syntax entspricht der Syntax der Optioninst.repo
, siehe Tabelle 20.1, »Installationsquellen« für Details. Falls Sie nur ein Verzeichnis statt eines Dateinamens angeben, so gilt für alle Formate, dass das Installationsprogramm nach einer Datei namensupdates.img
suchen wird. inst.loglevel=
- Gibt den Mindestlevel für Nachrichten an, die auf einem Terminal protokolliert werden. Dies betrifft nur die Protokollierung auf dem Terminal; Protokolldateien enthalten stets Meldungen sämtlicher Level.Mögliche Werte für diese Option (vom niedrigsten zum höchsten Level) sind:
debug
,info
,warning
,error
undcritical
. Der Standardwert istinfo
, was bedeutet, dass das protokollierende Terminal Meldungen der Levelinfo
biscritical
anzeigt. inst.syslog=
- Sobald die Installation beginnt, werden mit dieser Option Protokollmeldungen an den syslog-Prozess auf dem angegebenen Host gesendet. Der entfernte syslog-Prozess muss dazu konfiguriert werden, eingehende Verbindungen zu akzeptieren. Informationen darüber, wie Sie den syslog-Dienst zum Akzeptieren von eingehenden Verbindungen konfigurieren, finden Sie im Red Hat Enterprise Linux Handbuch für Systemadministratoren.
inst.virtiolog=
- Gibt einen
virtio
-Port (ein Zeichengerät unter/dev/virtio-ports/name
) an, der zur Weiterleitung von Protokollen verwendet werden soll. Der Standardwert lautetorg.fedoraproject.anaconda.log.0
; falls dieser Port vorhanden ist, wird er verwendet.
20.1.1. Veraltete und entfernte Bootoptionen
Veraltete Bootoptionen
Anmerkung
inst.
verwenden, wie in Abschnitt 20.1, »Konfigurieren des Installationssystems im Bootmenü« beschrieben. Beispielsweise ist die Option vnc=
veraltet und wurde durch die Option inst.vnc=
ersetzt. Diese Änderungen werden hier nicht aufgelistet.
method=
- Konfigurierte die Installationsmethode. Verwenden Sie stattdessen die Option
inst.repo=
. repo=nfsiso:server:/path
- Gab in NFS-Installationen an, dass es sich beim Ziel um ein ISO-Image handelte, das sich auf einem NFS-Server befand anstatt in einer installierbaren Struktur. Dieser Unterschied wird nun automatisch erkannt, was diese Option identisch macht mit der Option
inst.repo=nfs:server:/path
. dns=
- Konfigurierte den Domain Name Server (DNS). Verwenden Sie stattdessen die Option
nameserver=
. netmask=
,gateway=
,hostname=
,ip=
,ipv6=
- Diese Optionen wurde in der Option
ip=
zusammengefasst. ksdevice=
- Wählte das zu verwendende Netzwerkgerät in einer frühen Phase der Installation. Verschiedene Werte wurden durch verschiedene Optionen ersetzt, wie in der folgenden Tabelle aufgezeigt.
Tabelle 20.7. Methoden zur automatischen Schnittstellenkonfiguration Wert Derzeitiges Verhalten Nichts angegeben Alle Geräte werden per dhcp
zu aktivieren versucht, sofern Gerät und Konfiguration nicht durch die Optionip=
und/oder die OptionBOOTIF
angegeben sind.ksdevice=link
Wie oben, mit dem Unterschied, dass das Netzwerk stets im initramfs aktiviert wird, ob es benötigt wird oder nicht. Die unterstützte dracut-Option rd.neednet
sollte verwendet werden, um denselben Effekt zu erzielen.ksdevice=bootif
Ignoriert (die Option BOOTID= wird standardmäßig verwendet, wenn angegeben) ksdevice=ibft
Ersetzt durch die dracut-Option ip=ibft
ksdevice=MAC
Ersetzt durch BOOTIF=MAC
ksdevice=device
Ersetzt durch Angabe des Gerätenamens mit der dracut-Option ip=
.Wichtig
Wenn Sie eine Kickstart-Installation durchführen und dabei von einem lokalen Datenträger booten und die Kickstart-Datei ebenfalls auf einem lokalen Datenträger vorliegt, dann wird das Netzwerk nicht initialisiert. Infolgedessen verursachen andere Kickstart-Optionen, für die Netzwerkzugriff erforderlich ist (z. B. Prä- und Post-Installationsskripte, die Zugriff auf das Netzwerk benötigen), das Scheitern der Installation. Dies ist ein bekanntes Problem. Siehe BZ#1085310 für Details.Um dieses Problem zu umgehen, verwenden Sie entweder die Bootoptionksdevice=link
oder fügen Sie in Ihrer Kickstart-Datei die Option--device=link
zumnetwork
-Befehl hinzu. blacklist=
- Deaktivierte angegebene Treiber. Dies wird nun von der Option
modprobe.blacklist=
gehandhabt. nofirewire=
- Deaktivierte die Unterstützung für die FireWire-Schnittstelle. Sie können den FireWire-Treiber (
firewire_ohci
) deaktivieren, indem Sie stattdessen die Optionmodprobe.blacklist=
verwenden:modprobe.blacklist=firewire_ohci
Entfernte Bootoptionen
askmethod
,asknetwork
- Das
initramfs
des Installationsprogramms ist nun vollständig nicht interaktiv, was bedeutet, dass diese Optionen nicht länger verfügbar sind. Verwenden Sie stattdessen die Optioninst.repo=
, um die Installationsmethode anzugeben, und die Optionip=
, um die Netzwerkeinstellung zu konfigurieren. serial
- Diese Option zwang Anaconda zur Verwendung der
/dev/ttyS0
-Konsole zur Ausgabe. Verwenden Sie stattdessenconsole=/dev/ttyS0
(oder ähnlich). updates=
- Gab den Speicherort der Aktualisierungen für das Installationsprogramm an. Verwenden Sie stattdessen die Option
inst.updates=
. essid=
,wepkey=
,wpakey=
- Konfigurierte den Zugriff auf Funknetzwerke. Die Netzwerkkonfiguration wird nun vom dracut-Dienstprogramm gehandhabt, das kein kabelloses Netzwerk unterstützt, wodurch diese Optionen nutzlos wurden.
ethtool=
- Wurde in der Vergangenheit dazu verwendet, zusätzliche Low-Level-Netzwerkeinstellungen zu konfigurieren. Alle Netzwerkeinstellungen werden nun von der Option
ip=
gehandhabt. gdb
- Ermöglichte die Suche und Bereinigung von Programmfehlern im Bootloader. Verwenden Sie stattdessen die Option
rd.debug
. mediacheck
- Überprüfte das Installationsmedium, bevor die Installation begonnen wurde. Dies wurde ersetzt durch die Option
rd.live.check
. ks=floppy
- Gab eine Floppy-Diskette als Quelle der Kickstart-Datei an. Floppy-Diskettenlaufwerke werden nicht mehr unterstützt.
display=
- Konfigurierte einen entfernten Bildschirm. Dies wurde ersetzt durch die Option
inst.vnc
. utf8
- Zusätzliche UTF8-Unterstützung bei der Installation im Textmodus. UTF8-Unterstützung ist nun standardmäßig aktiviert.
noipv6
- Deaktivierte die IPv6-Unterstützung im Installationsprogramm. IPv6 ist nun in den Kernel integriert, so dass der Treiber nicht auf die Blacklist gesetzt werden kann. Es ist jedoch möglich, IPv6 mithilfe der dracut-Option
ipv6.disable
zu deaktivieren. upgradeany
- Das Durchführen von Upgrades hat sich in Red Hat Enterprise Linux 7 geändert. Weitere Informationen über ein Upgrade Ihres System finden Sie unter Kapitel 25, Upgrade Ihres vorhandenen Systems.
vlanid=
- Konfigurierte Virtual LAN (802.1q Tag) Geräte. Verwenden Sie stattdessen die dracut-Option
vlan=
.