2.5. Firewalls
Die Informationssicherheit wird üblicherweise als Prozess und nicht als Produkt angesehen. Allerdings setzen standardmäßige Sicherheitsimplementierungen normalerweise gewisse Mechanismen ein, um Zugriffsrechte zu steuern und Netzwerkressourcen auf Benutzer zu beschränken, die autorisiert, identifizierbar und nachverfolgbar sind. Red Hat Enterprise Linux enthält mehrere Tools, die Administratoren und Sicherheitstechnikern bei Fragen der Zugangskontrolle auf Netzwerkebene unterstützen können.
Firewalls sind einer der Kernbestandteile bei einer Sicherheitsimplementierung im Netzwerk. Mehrere Hersteller bieten Firewall-Lösungen an, die für alle Bereiche des Marktes geeignet sind: vom privaten Benutzer zum Schutz eines einzelnen PCs, bis hin zu Lösungen für Datenzentren, wo wichtige Unternehmensinformationen geschützt werden. Firewalls können eigenständige Hardware-Lösungen sein, wie die Firewall-Geräte von Cisco, Nokia und Sonicwall. Anbieter wie z. B. Checkpoint, McAfee und Symantec haben zudem proprietäre Software-Firewall-Lösungen für den Heim-und Firmenbereich entwickelt.
Neben den Unterschieden zwischen Hardware- und Software-Firewalls gibt es auch Unterschiede in der Funktionsweise von Firewalls, die die verschiedenen Lösungen voneinander abheben. Tabelle 2.2, »Firewall-Typen« erklärt drei gängige Firewall-Typen und deren Funktionsweise:
Methode | Beschreibung | Vorteile | Nachteile | ||||||
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NAT | Network Address Translation (NAT) platziert private IP-Subnetzwerke hinter eine einzige oder eine kleine Gruppe von externen IP-Adressen, wodurch alle Anfragen wie von einer Quelle erscheinen statt von mehreren. Der Linux-Kernel hat eine integrierte NAT-Funktionalität durch das Netfilter-Kernel-Subsystem. |
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Paketfilter | Paketfilter-Firewalls lesen alle Datenpakete, die sich im LAN bewegen. Pakete können mithilfe der Kopfzeileninformation gelesen und bearbeitet werden. Die Pakete werden auf der Grundlage von programmierbaren Regeln gefiltert, die vom Administrator der Firewall aufgestellt wurden. Der Linux-Kernel hat eine integrierte Paketfilterfunktion über das Netfilter-Kernel-Subsystem. |
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Proxy | Proxy-Firewalls filtern alle Anfragen eines bestimmten Protokolls oder Typs von den LAN-Clients zu einer Proxy-Maschine, von wo aus die Anfragen im Auftrag des lokalen Clients an das Internet gestellt werden. Eine Proxy-Maschine fungiert als ein Puffer zwischen bösartigen Benutzern von außen und den internen Client- Maschinen des Netzwerkes. |
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2.5.1. Netfilter und IPTables
Der Linux-Kernel enthält ein leistungsstarkes Netzwerk-Subsystem namens Netfilter. Das Netfilter-Subsystem bietet eine Paketfilterung mit oder ohne Status sowie NAT- und IP-Maskierungsdienste. Netfilter ist zudem dazu in der Lage, IP-Kopfzeileninformation für fortgeschrittenes Routing und zur Überprüfung des Verbindungszustandes zu überarbeiten (engl. mangle). Netfilter wird durch das
iptables
-Hilfsprogramm gesteuert.
2.5.1.1. Überblick über IPTables
Die Leistungsstärke und Flexibilität von Netfilter wird mithilfe des
iptables
-Verwaltungstools implementiert, ein Befehlszeilentool, das eine ähnliche Syntax wie sein Vorgänger ipchains
verwendet. ipchains
wurde ab dem Linux-Kernel 2.4 durch Netfilter/iptables abgelöst.
iptables
verwendet das Netfilter-Subsystem zur Erweiterung, Untersuchung und Verarbeitung der Netzwerkverbindungen. iptables
bietet verbesserte Protokollierung, Pre- und Post-Routing Aktionen, Network Address Translation und Port-Weiterleitung, alles in einer einzigen Befehlszeilenschnittstelle.
Dieser Abschnitt enthält eine Übersicht über
iptables
. Für weitere Informationen werfen Sie bitte einen Blick auf Abschnitt 2.6, »IPTables«.