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1.4.2. Weitere Unterschiede zwischen GFS und GFS2

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Dieser Abschnitt listet die zusätzlichen Unterschiede hinsichtlich der Administration von GFS und GFS2 auf, die nicht in Abschnitt 1.4.1, »GFS2-Befehlsnamen« beschrieben sind.

1.4.2.1. Kontextabhängige Pfade

GFS2-Dateisysteme unterstützen keine kontextabhängigen Pfade (Context-Dependent Path Names oder kurz CDPNs), die es Ihnen ermöglichen, symbolische Links zu erzeugen, die auf verschiedene Zieldateien oder -verzeichnisse zeigen. Um dieselbe Funktionalität in GFS2-Dateisystemen zu erreichen, können Sie die bind-Option des mount-Befehls verwenden. Weitere Informationen über Bind Mounts und kontextabhängige Pfade in GFS2 finden Sie in Abschnitt 4.12, »Bind Mounts und kontextabhängige Pfade«.

1.4.2.2. gfs2.ko-Modul

Das Kernel-Modul, welches das GFS-Dateisystem implementiert, ist gfs.ko. Das Kernel-Modul, welches das GFS2-Dateisystem implementiert, ist gfs2.ko.

1.4.2.3. Erzwingen von Speicherkontingenten in GFS2

In GFS2-Dateisystemen werden Festplattenkontingente standardmäßig nicht erzwungen, sodass dieses Verhalten explizit aktiviert werden muss. Informationen über das Aktivieren und Deaktivieren von Festplattenkontingenten finden Sie in Abschnitt 4.5, »Verwalten von GFS2-Festplattenkontingenten«.

1.4.2.4. Daten-Journaling

GFS2-Dateisysteme unterstützen die Verwendung des chattr-Befehls, um das j-Flag auf einer Datei oder einem Verzeichnis zu setzen bzw. zu entfernen. Wird das Flag +j auf einer Datei gesetzt, so wird das Daten-Journaling auf dieser Datei aktiviert. Wird das Flag +j auf einem Verzeichnis gesetzt, bedeutet dies, dass für alle nachfolgend in diesem Verzeichnis erstellten Dateien oder Verzeichnisse ebenfalls das Daten-Journaling aktiviert ist („inherit jdata“). Die Verwendung des chattr-Befehls ist die bevorzugte Methode zum Aktivieren und Deaktivieren des Daten-Journalings auf einer Datei.

1.4.2.5. Journale dynamisch hinzufügen

In GFS-Dateisystemen sind Journale eingebettete Metadaten, die sich außerhalb des Dateisystems befinden, weshalb zunächst der logische Datenträger mit dem Dateisystem vergrößert werden muss, bevor Journale hinzugefügt werden können. In GFS2-Dateisystemen sind Journale einfache (versteckte) Dateien. Dies bedeutet, dass für GFS2-Dateisysteme Journale dynamisch hinzugefügt werden können, sobald weitere Server das Dateisystem einhängen, sofern noch genügend Platz auf dem Dateisystem für zusätzliche Journale vorhanden ist. Informationen über das Hinzufügen von Journalen zu einem GSF2-Dateisystem finden Sie unter Abschnitt 4.7, »Hinzufügen von Journalen zu einem Dateisystem« .

1.4.2.6. atime_quantum-Parameter entfernt

Das GFS2-Dateisystem unterstützt nicht den einstellbaren Parameter atime_quantum, der vom GFS-Dateisystem dazu verwendet werden kann, um festzulegen, wie oft atime-Aktualisierungen erfolgen. Stattdessen unterstützt GFS2 die Einhängeoptionen relatime und noatime. Die relatime-Einhängeoption wird empfohlen, um ein ähnliches Verhalten zu erreichen, wie mit dem atime_quantum-Parameter in GFS eingestellt werden kann.

1.4.2.7. Die data= Option des mount-Befehls

Wenn Sie ein GFS2-Dateisystem einhängen, können Sie die Option data=ordered oder data=writeback des mount-Befehls angeben. Wenn data=ordered gesetzt ist, werden die Benutzerdaten, die von einer Transaktion verändert wurden, auf die Festplatte gespeichert, bevor die Transaktion auf die Festplatte festgeschrieben wird. Dies sollte verhindern, dass der Benutzer nach einem Absturz nicht initialisierte Blöcke in einer Datei sieht. Wenn data=writeback gesetzt ist, werden die Benutzerdaten zu einem beliebigen Zeitpunkt nach deren Änderung auf die Festplatte geschrieben. Dies garantiert zwar nicht dieselbe Konsistenz wie der ordered-Modus, sollte aber bei gewissen Workloads etwas schneller sein. Standardmäßig ist der ordered-Modus gesetzt.

1.4.2.8. Das gfs2_tool-Befehl

Der gfs2_tool-Befehl unterstützt eine andere Reihe von Optionen als der gfs_tool-Befehl für GFS:
  • Der gfs2_tool-Befehl unterstützt einen journals-Parameter, der sämtliche Informationen über die derzeit konfigurierten Journale ausgibt, einschließlich der Anzahl an Journalen auf dem Dateisystem.
  • Der gfs2_tool-Befehl unterstützt nicht das counters-Flag, das der gfs_tool-Befehl zum Anzeigen von GFS-Statistiken verwendet.
  • Der gfs2_tool-Befehl unterstützt nicht das inherit_jdata-Flag. Um ein Verzeichnis als „inherit jdata“ zu kennzeichnen, können Sie das jdata-Flag auf dem Verzeichnis setzen oder Sie können den chattr-Befehl verwenden, um das Flag +j auf dem Verzeichnis zu setzen. Die Verwendung des chattr-Befehls ist die bevorzugte Methode, um das Daten-Journaling auf einer Datei zu aktivieren bzw. zu deaktivieren.

Anmerkung

Ab der Red Hat Enterprise Linux 6.2 Release unterstützt GFS2 den tunegfs2-Befehl, der einige der Funktionen des gfs2_tool-Befehls ersetzt. Weitere Informationen finden Sie auf der man-Seite von tunegfs2. Die Funktionen settune und gettune des gfs2_tool-Befehls wurden durch Befehlszeilenoptionen des mount-Befehls ersetzt, was es Ihnen ermöglicht, diese bei Bedarf mithilfe der fstab-Datei einzustellen.

1.4.2.9. Der gfs2_edit-Befehl

Der gfs2_edit-Befehl unterstützt eine andere Reihe von Optionen für GFS2 als der gfs_edit-Befehl für GFS. Weitere Informationen über die einzelnen Optionen, die jede Version des Befehls unterstützt, finden Sie auf den man-Seiten für gfs2_edit und gfs_edit.
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