Kapitel 4. Verwaltung von GFS2
Dieses Kapitel beschreibt die Aufgaben und Befehle zur Verwaltung von GFS2 und umfasst die folgenden Abschnitte:
4.1. Erstellen eines Dateisystems
Mit dem
mkfs.gfs2
-Befehl erstellen Sie ein GFS2-Dateisystem. Sie können dazu auch den mkfs
-Befehl mit der Option -t gfs2
verwenden. Ein Dateisystem wird auf einem aktivierten LVM-Datenträger erstellt. Folgende Informationen sind erforderlich, um den mkfs.gfs2
-Befehl auszuführen:
- Sperrprotokoll/Modulname (das Sperrprotokoll für einen Cluster ist
lock_dlm
) - Clustername (falls Teil einer Cluster-Konfiguration)
- Anzahl der Journale (jeweils ein Journal ist erforderlich für jeden Knoten, der das Dateisystem einhängen soll)
Beim Erstellen eines GFS2-Dateisystems können Sie den
mkfs.gfs2
-Befehl direkt verwenden oder Sie können den mkfs
-Befehl mit dem Parameter -t
verwenden, um den Dateisystemtyp gfs2
anzugeben, gefolgt von den GFS2-Dateisystemoptionen.
Anmerkung
Sobald Sie mit dem
mkfs.gfs2
-Befehl ein GFS2-Dateisystem erstellt haben, können Sie die Größe dieses Dateisystems nicht mehr nach unten korrigieren. Sie können ein vorhandenes Dateisystem jedoch mithilfe des Befehls gfs2_grow
vergrößern, wie in Abschnitt 4.6, »Vergrößern eines Dateisystems« beschrieben.
4.1.1. Verwendung
Beim Erstellen eines Cluster-GFS2-Dateisystems können Sie eines der folgenden Formate verwenden:
mkfs.gfs2 -pLockProtoName
-tLockTableName
-jNumberJournals BlockDevice
mkfs -t gfs2 -pLockProtoName
-tLockTableName
-jNumberJournals BlockDevice
Beim Erstellen eines lokalen GFS2-Dateisystems können Sie eines der folgenden Formate verwenden:
Anmerkung
Für die Red Hat Enterprise Linux 6 Release unterstützt Red Hat nicht länger den Einsatz von GFS2 als Ein-Knoten-Dateisystem.
mkfs.gfs2 -pLockProtoName
-jNumberJournals BlockDevice
mkfs -t gfs2 -pLockProtoName
-jNumberJournals BlockDevice
Warnung
Sie sollten sich unbedingt mit der Verwendung der Parameter
LockProtoName
und LockTableName
vertraut machen. Eine unsachgemäßge Verwendung der Parameter LockProtoName
und LockTableName
kann zur Beschädigung des Dateisystems oder des Lock Space führen.
LockProtoName
- Gibt den Namen des zu verwendenden Sperrprotokolls an. Das Sperrprotokoll für einen Cluster ist
lock_dlm
. LockTableName
- Dieser Parameter wird für ein GFS2-Dateisystem in einer Cluster-Konfiguration spezifiziert. Er besteht aus zwei Teilen, durch einen Doppelpunkt voneinander getrennt (ohne Leerstellen), also:
ClusterName:FSName
ClusterName
, der Name des Clusters, für den das GFS2-Dateisystem erstellt wird.FSName
, der Dateisystemname, darf zwischen 1 und 16 Zeichen lang sein. Der Name muss eindeutig für allelock_dlm
-Dateisysteme im Cluster sein und für alle Dateisysteme (lock_dlm
undlock_nolock
) auf jedem lokalen Knoten.
Number
- Gibt die Anzahl der Journale an, die vom
mkfs.gfs2
-Befehl erzeugt werden sollen. Es wird jeweils ein Journal für jeden Knoten benötigt, der das Dateisystem einhängt. Für GFS2-Dateisysteme können später mehr Journale hinzugefügt werden, ohne dass das Dateisystem vergrößert werden muss, wie im Abschnitt 4.7, »Hinzufügen von Journalen zu einem Dateisystem« beschrieben. BlockDevice
- Gibt einen logischen oder physischen Datenträger an.
4.1.2. Beispiele
In diesen Beispielen ist
lock_dlm
das vom Dateisystem verwendete Sperrprotokoll, da es sich hierbei um ein Cluster-Dateisystem handelt. Der Cluster-Name ist alpha
und der Dateisystemname ist mydata1
. Das Dateisystem beinhaltet 8 Journale und wird auf /dev/vg01/lvol0
erstellt.
mkfs.gfs2 -p lock_dlm -t alpha:mydata1 -j 8 /dev/vg01/lvol0
mkfs -t gfs2 -p lock_dlm -t alpha:mydata1 -j 8 /dev/vg01/lvol0
In diesen Beispielen wird ein zweites
lock_dlm
-Dateisystem erstellt, das im Cluster alpha
verwendet werden kann. Der Dateisystemname lautet mydata2
. Das Dateisystem beinhaltet 8 Journale und wird auf /dev/vg01/lvol1
erstellt.
mkfs.gfs2 -p lock_dlm -t alpha:mydata2 -j 8 /dev/vg01/lvol1
mkfs -t gfs2 -p lock_dlm -t alpha:mydata2 -j 8 /dev/vg01/lvol1
4.1.3. Vollständige Optionen
Tabelle 4.1, »Befehlsoptionen:
mkfs.gfs2
« beschreibt die mkfs.gfs2
-Befehlsoptionen (Flags und Parameter).
Flag | Parameter | Beschreibung | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
-c | Megabytes | Legt die anfängliche Größe der Kontingentdatei aller Journal auf Megabytes fest. | |||||||
-D | Aktiviert Ddebugging-Ausgabe. | ||||||||
-h | Hilfe. Zeigt verfügbare Optionen an. | ||||||||
-J | MegaBytes | Gibt die Größe des Journals in Megabytes an. Die standardmäßige Journalgröße beträgt 128 Megabytes, die minimale Größe ist 8 Megabytes. Größere Journale verbessern die Leistung, allerdings verbrauchen sie mehr Speicher als kleinere Journale. | |||||||
-j | Number | Gibt die Anzahl der Journale an, die vom mkfs.gfs2 -Befehl erzeugt werden. Es wird jeweils ein Journal für jeden Knoten benötigt, der das Dateisystem einhängt. Falls diese Option nicht spezifiziert ist, wird 1 Journal angelegt. Im GFS2-Dateisystem können Sie später Journale hinzufügen, ohne dass das Dateisystem vergrößert werden muss. | |||||||
-O | Verhindert, dass der mkfs.gfs2 -Befehl nach einer Bestätigung fragt, bevor das Dateisystem geschrieben wird. | ||||||||
-p | LockProtoName |
| |||||||
-q | Es wird keinerlei Ausgabe angezeigt. | ||||||||
-r | MegaBytes | Gibt die Größe der Ressourcengruppen in Megabytes an. Die minimale Ressourcengruppengröße beträgt 32 MB, die maximale Ressourcengruppengröße 2048 MB. Eine große Ressourcengruppengröße kann unter Umständen die Leistung von sehr großen Dateisystemen steigern. Falls dies nicht spezifiziert wird, wählt mkfs.gfs2 die Ressourcengruppengröße auf Basis der Dateisystemgröße aus: Durchschnittlich große Dateisysteme erhalten 256 MB große Ressourcengruppen und größere Dateisysteme erhalten für eine bessere Leistung größere Ressourcengruppen. | |||||||
-t | LockTableName |
| |||||||
-u | MegaBytes | Gibt die anfängliche Größe der nicht verlinkten Tag-Datei jedes Journals an. | |||||||
-V | Zeigt Informationen zur Befehlsversion an. |