Anhang C. GFS2-Tracepoints und die debugfs-Glocks-Datei
Dieser Anhang beschreibt die Glock-
debugfs
-Schnittstelle und die GFS2-Tracepoints. Er richtet sich an fortgeschrittene Benutzer, die mit Dateisysteminterna vertraut sind und die gerne mehr über den Aufbau von GFS2 und das Debugging von GFS2-spezifischen Fehlern erfahren möchten.
C.1. Arten von GFS2-Tracepoints
Derzeit gibt es drei Arten von GFS2-Tracepoints: Glock-Tracepoints (ausgesprochen: „Dschie-Lock“), Bmap-Tracepoints (Block Map) und Log-Tracepoints. Diese können verwendet werden, um ein laufendes GFS2-Dateisystem zu überwachen und zusätzliche Informationen zu jenen zu erhalten, die mit den Debugging-Optionen, die in früheren Versionen von Red Hat Enterprise Linux unterstützt wurden, erhalten werden können. Tracepoints (Punkte zur Ablaufverfolgung) sind besonders nützlich, wenn ein Problem – wie ein Aufhänger oder ein Leistungsproblem – reproduzierbar ist und daher eine Tracepoint-Ausgabe während der problematischen Operation erhalten werden kann. In GFS2 sind Glocks der primäre Mechanismus zur Cache-Steuerung und der Schlüssel zum Verständnis der Kernleistung von GFS2. Die Bmap-Tracepoints können verwendet werden, um Blockzuweisungen und Block-Mapping (Lookup von bereits zugewiesenen Blöcken in der Metadatenstruktur der Festplatte) zu überwachen und eventuelle Probleme in Bezug auf den Ort des Zugangs zu kontrollieren. Die Log-Tracepoints verfolgen die Daten, die in das Journal geschrieben und von ihm freigegeben werden, und können nützliche Informationen über diesen Aspekt von GFS2 liefern.
Die Tracepoints sind darauf ausgelegt, so allgemein wie möglich zu sein. Das bedeutet, dass es nicht nötig sein sollte, die API im Laufe von Red Hat Enterprise Linux 6 zu ändern. Auf der anderen Seite sollten sich die Nutzer dieser Schnittstelle bewusst sein, dass sie eine Debugging-Schnittstelle und nicht Teil des normalen Red Hat Enterprise Linux 6 API-Sets ist, weshalb Red Hat nicht garantieren kann, dass keinerlei Veränderungen in der GFS2-Tracepoints-Schnittstelle vorkommen.
Tracepoints sind eine generische Funktion von Red Hat Enterprise Linux 6 und ihr Anwendungsbereich geht weit über GFS2 hinaus. Sie werden insbesondere zur Implementierung der
blktrace
-Infrastruktur verwendet und die blktrace
-Tracepoints können zusammen mit jenen von GFS2 verwendet werden, um ein umfassenderes Bild der Systemleistung zu erhalten. Aufgrund ihrer Funktionsebene können Tracepoints innerhalb von kürzester Zeit große Datenmengen produzieren. Zwar wurden sie so konzipiert, dass die Belastung des Systems möglichst gering ist, doch eine gewisse Auswirkung ist unvermeidlich. Es kann hilfreich sein, die Ereignisse mithilfe einer Vielzahl von Instrumenten zu filtern und so das Volumen der Daten zu verringern, um das Hauptaugenmerk auf jene Informationen zu richten, die nützlich für das Verständnis der jeweiligen Situation sind.