Anhang A. GFS2-Kontingentverwaltung mit dem Befehl gfs2_quota
Ab der Red Hat Enterprise Linux 6.1 Release unterstützt GFS2 die standardmäßigen Linux-Funktionen für Festplattenkontingente. Um diese nutzen zu können, müssen Sie das quota-RPM installieren. Dies ist die bevorzugte Methode zur Verwaltung von Festplattenkontingenten auf GFS2 und sollte für alle neuen GFS2-Implementierungen, die Kontingente nutzen, verwendet werden. Informationen über die Verwendung der standardmäßigen Linux-Funktionen für Festplattenkontingente finden Sie in Abschnitt 4.5, »Verwalten von GFS2-Festplattenkontingenten«.
In früheren Releases von Red Hat Enterprise Linux erforderte GFS2 den
gfs2_quota
-Befehl zur Verwaltung von Festplattenkontingenten. Dieser Anhang dokumentiert die Verwendung des gfs2_quota
-Befehls zur Verwaltung von GFS2-Dateisystemkontingenten.
A.1. Kontingente festlegen mit dem Befehl gfs2_quota
Zwei Kontingenteinstellungen stehen für jede Benutzer-ID (UID) oder Gruppen-ID (GID) zur Verfügung: eine harte Grenze und eine weiche Grenze (letztere auch „Warngrenze“ genannt).
Eine harte Grenze ist der Speicherplatz, der maximal in Anspruch genommen werden darf. Das Dateisystem lässt den Benutzer oder die Gruppe nicht mehr als diese festgelegte Menge an Speicherplatz belegen. Ein Wert von Null für eine harte Grenze bedeutet, dass keine Grenze eingehalten werden muss.
Der Wert der weichen Grenze liegt in der Regel unter dem der harten Grenze. Das Dateisystem benachrichtigt den Benutzer oder die Gruppe, wenn die weiche Grenze erreicht ist, um sie über die Menge an Speicherplatz, die sie verwenden, zu warnen. Ein Wert von Null für eine weiche Grenze bedeutet, dass keine Grenze eingehalten werden muss.
Sie können diese Grenzen mithilfe des Befehls
gfs2_quota
festlegen. Der Befehl muss nur auf einem einzigen Knoten ausgeführt werden, auf dem GFS2 eingehängt ist.
In GFS2-Dateisystemen werden Festplattenkontingente standardmäßig nicht erzwungen. Um die Berechnung von Kontingenten zu aktivieren, verwenden Sie beim Einhängen des GFS2-Dateisystems die Option
quota=
zum mount
-Befehl, wie in Abschnitt A.4, »Erzwingen von Kontingenten aktivieren/deaktivieren« beschrieben.
A.1.1. Verwendung
Festlegen von Kontingenten, harte Grenze
gfs2_quota limit -uUser
-lSize
-fMountPoint
gfs2_quota limit -gGroup
-lSize
-fMountPoint
Festlegen von Kontingenten, weiche Grenze
gfs2_quota warn -uUser
-lSize
-fMountPoint
gfs2_quota warn -gGroup
-lSize
-fMountPoint
User
- Die Benutzer-ID, für die eine Grenze festgelegt werden soll. Dabei kann es sich entweder um einen Benutzernamen aus der Passwortdatei oder um die UID-Nummer handeln.
Group
- Die Gruppen-ID, für die eine Grenze festgelegt werden soll. Dabei kann es sich entweder um einen Gruppennamen aus der Gruppendatei oder um die GID-Nummer handeln.
Size
- Legt den Wert für die harte oder weiche Grenze fest. Standardmäßig wird dieser Wert in Megabytes angegeben. Die zusätzlichen Flags
-k
,-s
oder-b
ändern die Einheit auf Kilobytes, Sektoren bzw. Dateisystemblöcke. MountPoint
- Gibt das GFS2-Dateisystem an, auf dem diese Aktion ausgeführt werden soll.
A.1.2. Beispiele
Dieses Beispiel legt die harte Grenze für den Benutzer Bert auf 1024 Megabytes (1 Gigabyte) auf dem Dateisystem
/mygfs2
fest.
# gfs2_quota limit -u Bert -l 1024 -f /mygfs2
Dieses Beispiel legt die weiche Grenze für die Gruppen-ID 21 auf 50 Kilobytes auf dem Dateisystem
/mygfs2
fest.
# gfs2_quota warn -g 21 -l 50 -k -f /mygfs2