Suchen

4.2. Einhängen eines Dateisystems

download PDF
Bevor Sie ein GFS2-Dateisystem einhängen können, muss das Dateisystem existieren (siehe Abschnitt 4.1, »Erstellen eines Dateisystems«), der Datenträger, auf dem das Dateisystem existiert, muss aktiviert sein und die unterstützenden Clustering- und Sperrsysteme müssen gestartet sein (siehe Konfiguration und Verwaltung eines Red Hat Clusters). Nachdem dies sichergestellt wurde, können Sie das GFS2-Dateisystem genauso einhängen, wie Sie es von jedem anderen Linux-Dateisystem gewohnt sind.

Anmerkung

Sollten Sie versuchen, ein GFS2-Dateisystem einzuhängen, wenn der Cluster Manager (cman) nicht gestartet wurde, wird die folgende Fehlermeldung ausgegeben:
[root@gfs-a24c-01 ~]# mount -t gfs2 -o noatime /dev/mapper/mpathap1 /mnt
gfs_controld join connect error: Connection refused
error mounting lockproto lock_dlm
Um die Datei-ACLs zu verändern, müssen Sie das Dateisystem mit der Einhängeoption -o acl einhängen. Wird ein Dateisystem ohne die Einhängeoption -o acl eingehängt, können Benutzer die ACLs zwar einsehen (mittels getfacl), dürfen diese jedoch nicht verändern (mittels setfacl).

4.2.1. Verwendung

Einhängen ohne ACL-Veränderung
mount BlockDevice MountPoint
Einhängen mit ACL-Veränderung
mount -o acl BlockDevice MountPoint
-o acl
GFS2-spezifische Option, um Veränderungen an Datei-ACLs zu erlauben.
BlockDevice
Gibt das Blockgerät an, auf dem sich das GFS2-Dateisystem befindet.
MountPoint
Gibt das Verzeichnis an, in dem das GFS2-Dateisystem eingehängt werden soll.

4.2.2. Beispiel

In diesem Beispiel ist das GFS2-Dateisystem auf /dev/vg01/lvol0 im /mygfs2-Verzeichnis eingehängt.
mount /dev/vg01/lvol0 /mygfs2

4.2.3. Vollständige Verwendung

mount BlockDevice MountPoint -o option
Der Parameter -o option enthält GFS2-spezifische Optionen (siehe Tabelle 4.2, »GFS2-spezifische Einhängeoptionen«) oder zulässige, standardmäßige Linux-Optionen für mount -o oder einer Kombination aus beiden. Mehrere option-Parameter werden durch ein Komma getrennt, ohne Leerzeichen.

Anmerkung

Der mount-Befehl ist ein Linux-Systembefehl. Zusätzlich zu den in diesem Abschnitt beschriebenen GFS2-spezifischen Optionen können Sie weitere standardmäßige mount-Befehlsoptionen (z. B. -r) verwenden. Weitere Informationen über andere mount-Befehlsoptionen für Linux finden Sie auf der man-Seite für mount.
Tabelle 4.2, »GFS2-spezifische Einhängeoptionen« beschreibt die verfügbaren GFS2-spezifischen Werte für -o option, die zum Zeitpunkt des Einhängens an GFS2 übergeben werden können.

Anmerkung

Diese Tabelle enthält Beschreibungen der Optionen, die ausschließlich mit lokalen Dateisystemen verwendet werden. Beachten Sie jedoch, dass Red Hat für die Red Hat Enterprise Linux 6 Release den Einsatz von GFS2 nicht für ein Ein-Knoten-System unterstützt. Red Hat unterstützt auch weiterhin Ein-Knoten-GFS2-Dateisysteme zum Einhängen von Snapshots von Cluster-Dateisystemen (z. B. zwecks Datensicherung).
Tabelle 4.2. GFS2-spezifische Einhängeoptionen
OptionenBeschreibung
aclErlaubt das Verändern von Datei-ACLs. Wird ein Dateisystem ohne die Einhängeoption acl eingehängt, können Benutzer die ACLs zwar einsehen (mittels getfacl), dürfen diese jedoch nicht verändern (mittels setfacl).
data=[ordered|writeback]Wenn data=ordered gesetzt ist, werden die Benutzerdaten, die von einer Transaktion verändert wurden, auf die Festplatte gespeichert, bevor die Transaktion auf die Festplatte festgeschrieben wird. Dies sollte verhindern, dass der Benutzer nach einem Absturz in einer Datei nicht initialisierte Blöcke sieht. Wenn dagegen data=writeback gesetzt ist, werden die Benutzerdaten zu einem beliebigen Zeitpunkt nach deren Änderung auf die Festplatte geschrieben. Dies garantiert zwar nicht dieselbe Konsistenz wie der ordered-Modus, sollte aber bei einer gewissen Auslastung etwas schneller sein. Standardmäßig ist der ordered-Modus gesetzt.
ignore_local_fs
Achtung: Diese Option sollte nicht eingesetzt werden, wenn GFS2-Dateisysteme gemeinsam verwendet werden.
Zwingt GFS2 dazu, das Dateisystem als Multihost-Dateisystem zu behandeln. Standardmäßig schaltet lock_nolock automatisch das localflocks-Flag ein.
localflocks
Achtung: Diese Option sollte nicht eingesetzt werden, wenn GFS2-Dateisysteme gemeinsam verwendet werden.
Teilt GFS2 mit, dass die VFS-Schicht (Virtual File System) alle flocks und fcntl ausführen soll. Das localflocks-Flag wird automatisch durch lock_nolock eingeschaltet.
lockproto=LockModuleNameErlaubt dem Benutzer die Angabe, welches Sperrprotokoll mit dem Dateisystem verwendet werden soll. Falls LockModuleName nicht spezifiziert wurde, wird der Name des Sperrprotokolls vom Dateisystem-Superblock gelesen.
locktable=LockTableNameErlaubt dem Benutzer die Angabe, welche Sperrtabelle vom Dateisystem verwendet werden soll.
quota=[off/account/on]Aktiviert oder deaktiviert Festplattenkontingente für das Dateisystem. Werden die Festplattenkontingente in den account-Status gesetzt, führt dies dazu, dass die Verbrauchsstatistiken pro UID/GID korrekt vom Dateisystem gepflegt werden; Grenzen und Warnwerte werden ignoriert. Der Standardwert ist off.
errors=panic|withdrawWenn errors=panic spezifiziert ist, führen Fehler im Dateisystem zu einer Kernel-Panik. Standardmäßig (was der Einstellung von errors=withdraw entspricht) zieht sich das System aus dem Dateisystem zurück und macht es bis zum nächsten Neustart nicht erreichbar; in einigen Fällen kann das System weiterhin ausgeführt werden. Weitere Informationen über die GFS2-Rückzugsfunktion finden Sie in Abschnitt 4.14, »Die GFS2-Rückzugsfunktion«.
discard/nodiscardVeranlasst GFS2 dazu, „discard“ I/O-Anfragen für Blöcke zu generieren, die freigegeben wurden. Von geeigneter Hardware kann dies dazu eingesetzt werden, um „Thin Provisioning“ und ähnliche Schemata zu implementieren.
barrier/nobarrierVeranlasst GFS2 dazu, I/O-Barrieren zu senden, wenn das Journal auf die Festplatte übertragen wird. Der Standardwert lautet on. Diese Option wird automatisch auf off gesetzt, wenn das zugrunde liegende Gerät keine I/O-Barrieren unterstützt. Die Verwendung von I/O-Barrieren mit GFS2 wird grundsätzlich dringend empfohlen, es sei denn, das Blockgerät ist derart aufgebaut, dass es die Inhalte seines Schreib-Caches nicht verlieren kann (z. B. falls es an eine unterbrechungsfreie Stromversorgung angeschlossen ist oder über keinen Schreib-Cache verfügt).
quota_quantum=secsLegt die Anzahl an Sekunden fest, für die eine Änderung an den Informationen der Festplattenkontingente auf einem Knoten verbleiben darf, bevor diese in die Kontingentdatei übertragen wird. Dies ist die bevorzugte Methode zum Einstellen dieses Parameters. Der Parameter ist ein ganzzahliger Wert größer als Null. Der Standard beträgt 60 Sekunden. Kleinere Werte führen zu schnelleren Aktualisierungen der Kontingentinformationen und einer geringeren Wahrscheinlichkeit, dass Benutzer oder Gruppen ihre Kontingente überschreiten. Größere Werte machen Dateisystemoperationen mit aktiven Kontingenten schneller und effizienter.
statfs_quantum=secsDas Einstellen von statfs_quantum auf 0 ist die bevorzugte Methode zum Festlegen der langsamen Version von statfs. Der Standardwert beträgt 30 Sekunden, was die maximale Zeit festlegt, bevor statfs-Änderungen mit der Master-statfs-Datei synchronisiert werden. Dies kann angepasst werden, um schnellere, weniger genaue statfs-Werte oder langsamere, genauere Werte zu ermöglichen. Wenn diese Option auf 0 gesetzt ist, wird statfs immer die echten Werte berichten.
statfs_percent=valueImplementiert eine maximale Grenze prozentualer Änderungen in den statfs-Informationen auf lokaler Basis, bevor diese mit der Master-statfs-Datei synchronisiert werden, selbst wenn die festgelegte Zeitspanne noch nicht überschritten wurde. Falls die statfs_quantum-Einstellung 0 lautet, wird diese Einstellung ignoriert.
Red Hat logoGithubRedditYoutubeTwitter

Lernen

Testen, kaufen und verkaufen

Communitys

Über Red Hat Dokumentation

Wir helfen Red Hat Benutzern, mit unseren Produkten und Diensten innovativ zu sein und ihre Ziele zu erreichen – mit Inhalten, denen sie vertrauen können.

Mehr Inklusion in Open Source

Red Hat hat sich verpflichtet, problematische Sprache in unserem Code, unserer Dokumentation und unseren Web-Eigenschaften zu ersetzen. Weitere Einzelheiten finden Sie in Red Hat Blog.

Über Red Hat

Wir liefern gehärtete Lösungen, die es Unternehmen leichter machen, plattform- und umgebungsübergreifend zu arbeiten, vom zentralen Rechenzentrum bis zum Netzwerkrand.

© 2024 Red Hat, Inc.