Anhang B. Konvertieren eines Dateisystems von GFS auf GFS2


Da die Red Hat Enterprise Linux 6 Release keine GFS-Dateisysteme unterstützt, müssen Sie jegliche vorhandenen GFS-Dateisysteme mithilfe des gfs2_convert-Befehls in GFS2-Dateisysteme konvertieren. Beachten Sie, dass Sie diesen Konvertierungsprozess auf dem Red Hat Enterprise Linux 5 System ausführen müssen, noch bevor Sie auf Red Hat Enterprise Linux 6 aktualisieren.

Warnung

Bevor Sie das GFS-Dateisystem konvertieren, müssen Sie eine Sicherungskopie des Dateisystems anlegen, da der Konvertierungsprozess nicht umkehrbar ist und möglicherweise auftretende Fehler während der Konvertierung zu einem plötzlichen Abbruch des Programms und infolgedessen zu einem irreparabel beschädigten Dateisystem führen können.
Bevor Sie das GFS-Dateisystem konvertieren, verwenden Sie den gfs_fsck-Befehl, um das Dateisystem zu überprüfen und eventuelle Fehler zu beseitigen.
Falls die Konvertierung von GFS zu GFS2 durch einen Stromausfall oder ähnliches unterbrochen wird, starten Sie das Konvertierungstool neu. Versuchen Sie nicht, den fsck.gfs2-Befehl auf dem Dateisystem auszuführen, ehe der Konvertierungsvorgang abgeschlossen wurde.
Wenn Sie ein volles oder beinahe volles Dateisystem konvertieren, bietet dies unter Umständen nicht mehr ausreichend Platz für die GFS2-Dateisystemstrukturen. In diesem Fall wird die Größe aller Journale gleichmäßig reduziert, sodass alles in den verfügbaren Platz passt.

B.1. Konvertierung kontextabhängiger Pfade

GFS2-Dateisysteme unterstützen keine kontextabhängigen Pfade (Context-Dependent Path Names oder kurz CDPNs), die es Ihnen ermöglichen, symbolische Links zu erzeugen, die auf verschiedene Zieldateien oder -verzeichnisse zeigen. Um dieselbe Funktionalität wie kontextabhängige Pfade in GFS2-Dateisystemen zu erreichen, können Sie die bind-Option des mount-Befehls verwenden.
Der gfs2_convert-Befehl identifiziert kontextabhängige Pfade und ersetzt sie durch leere Verzeichnisse desselben Namens. Um Bind Mounts als Ersatz für kontextabhängige Pfade zu konfigurieren, benötigen Sie die vollständigen Pfade der Link-Ziele aller kontextabhängigen Pfade, die Sie ersetzen möchten. Bevor Sie Ihr Dateisystem konvertieren, können Sie mithilfe des find-Befehls die Links identifizieren.
Der folgende Befehl listet die symbolischen Links auf, die auf den kontextabhängigen Pfad hostname verweisen:
[root@smoke-01 gfs]# find /mnt/gfs -lname @hostname
/mnt/gfs/log
Auf die gleiche Weise können Sie den find-Befehl für andere kontextabhängige Pfade ausführen (mach, os, sys, uid, gid, jid). Beachten Sie, dass kontextabhängige Pfade entweder in der Form @hostname oder {hostname} vorliegen können, Sie müssen den find-Befehl also für jeweils beide Varianten ausführen.
Weitere Informationen über Bind Mounts und kontextabhängige Pfade in GFS2 finden Sie in Abschnitt 4.12, »Bind Mounts und kontextabhängige Pfade«.
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