Kapitel 26. Parameter- und Konfigurationsdateien
Die IBM System z-Architektur kann eine angepasste Parameterdatei verwenden, um Boot-Parameter an den Kernel und den Installer weiterzugeben. Dieser Abschnitt beschreibt den Inhalt dieser Parameterdatei.
Sie brauchen diesen Abschnitt nur dann lesen, wenn Sie beabsichtigen, die mitgelieferte Parameterdatei zu ändern. Sie müssen die Parameterdatei ändern, wenn Sie:
- die Benutzereingabe für linuxrc oder den Loader automatisieren (siehe Kapitel 21, Installationsphase 1: Konfiguration eines Netzwerkgeräts and Kapitel 22, Installationsphase 2: Konfiguration der Sprache und Installationsquelle).
- ohne Aufsicht mit Hilfe von Kickstart installieren.
- nicht standardmäßige Installationseinstellungen auswählen, auf die nicht via die interaktive Benutzeroberfläche des Installers zugegriffen werden kann, wie z.B. der Rettungsmodus.
Die Parameterdatei kann verwendet werden, um das Netzwerk nicht-interaktiv vor dem Start des Installationsprogramms (Loader und Anaconda) einzurichten.
Die Kernel-Parameterdatei wurde auf 895 Zeichen plus ein Zeichen am Zeilenende. Die Parameterdatei kann ein variables oder ein statische Eintragsformat sein. Ein statisches Format erhöht die Dateigröße, indem jede Zeile bis zur Länge des Eintrags aufgefüllt wird. Sollten Sie auf Probleme stoßen, bei denen der Installer nicht alle in LPAR-Umgebungen definierten Parameter erkennt, können Sie versuchen, alle Parameter in eine einzelne Zeile zu platzieren oder den Beginn und das Ende jeder Zeile mit einem Leerzeichen zu versehen.
Werfen Sie einen Blick in das Kapitel bezügl. des Bootens von Linux, sowie das Kapitel zu Kernel-Parametern in Linux auf System z. Gerätetreiber, Features und Befehle unter Red Hat Enterprise Linux 6 für weitere Details zu Kernel-Parametern und verschiedenen Möglichkeiten, diese anzugeben.
Die Parameterdatei beinhaltet Kernel-Parameter, wie beispielsweise
root=/dev/ram0
oder ro
und Parameter für den Installationsprozess, wie vncpassword=test
oder vnc
.
26.1. Erforderliche Parameter
Die folgenden Parameter sind erforderlich und müssen Bestandteil der Parameterdatei sein. Sie werden auch in der Datei
generic.prm
im Verzeichnis images/
der Installations-DVD bereitgestellt:
root=file_system
- wobei file_system das Gerät darstellt, auf dem das Root-Dateisystem gefunden wird. Für den Zweck der Installation muss es auf
/dev/ram0
gesetzt werden, welches die Ramdisk darstellt, die das Red Hat Enterprise Linux Installationsprogramm beinhaltet. ro
- hängt das Root-Dateisystem ein, welches eine schreibgeschützte Ramdisk ist.
ip=off
- deaktiviert automatische Netzwerkkonfiguration.
ramdisk_size=size
- modifiziert die für die Ramdisk reservierte Speichergröße um sicherzustellen, dass das Red Hat Linux Installationsprogramm hineinpasst. Zum Beispiel:
ramdisk_size=40000
Die Datei generic.prm enthält auch den zusätzlichen Parameter
cio_ignore=all,!0.0.0009
. Diese Einstellung beschleunigt Boot- und Geräte-Erkennung auf Systemen mit vielen Geräten. Der Installer handhabt die Aktivierung von ignorierten Geräte transparent.
Wichtig
Um Installationsprobleme zu vermeiden, die dadurch verursacht werden, dass
cio_ignore
nicht im ganzen Stapel implementiert ist, passen Sie den cio_ignore=
-Parameterwert an Ihr System an oder entfernen den Parameter komplett aus Ihrer Parameterdatei, die zum Booten (IPL) des Installers verwendet wird.
Wenn Sie beim Installieren von einem FCP-angehängten DVD-Laufwerk auf ein Problem mit ignorierten Geräten stoßen, wählen Sie die Menüoption clear blacklist in derlinuxrc (siehe Kapitel 21, Installationsphase 1: Konfiguration eines Netzwerkgeräts), um die Liste der ignorierten Geräte zu entfernen.