32.10. Starten einer Kickstart-Installation
Wichtig
Firstboot wird nicht ausgeführt, nachdem ein System von dieser Kickstart-Datei installiert wurde, es sei denn, ein Desktop und das X-Window-System waren Bestandteil der Installation und das grafische Login wurde aktiviert. Legen Sie entweder mit Hilfe der Option
user
einen Benutzer in der Kickstart-Datei an, bevor Sie diese zur Installation zusätzlicher Systeme nutzen (siehe Abschnitt 32.4, »Kickstart-Optionen« für Einzelheiten) oder melden Sie sich über eine virtuelle Konsole am installierten System als Root an und fügen mit Hilfe des Befehls adduser
Benutzer hinzu.
Um eine Kickstart-Installation zu starten, müssen Sie das System von einem von Ihnen erstellen Boot-Medium oder von der Red Hat Enterprise Linux-DVD booten und einen speziellen Boot-Befehl an der Boot-Eingabeaufforderung eingeben. Das Installationsprogramm sucht nach einer Kickstart-Datei, wenn der Befehlszeilenparameter
ks
an den Kernel übergeben wird.
- DVD und lokaler Speicher
- Mit Treiberdatenträger
- Wenn Sie für den Kickstart eine Treiberdatenträger benötigen, geben Sie die Option
dd
an. Erfordert eine Installation zum Beispiel eine Kickstart-Datei auf einer lokalen Festplatte und auch einen Treiber-Datenträger, so booten Sie das System mit:linux ks=hd:partition:/path/ks.cfg dd
- Boot-CD-ROM
- Falls sich die Kickstart-Datei auf einer Boot-CD-ROM wie unter Abschnitt 32.8.1, »Erstellen von Kickstart-Boot-Medien« beschrieben befindet, legen Sie die CD-ROM in Ihr System ein, booten Sie das System und geben folgenden Befehl an der
boot:
-Eingabeaufforderung ein (wobeiks.cfg
der Name der Kickstart-Datei ist):linux ks=cdrom:/ks.cfg
Weitere Optionen zum Starten einer Kickstart-Installation:
askmethod
- Fordert den Nutzer zur Auswahl einer Installationsquelle auf, selbst wenn eine Red Hat Enterprise Linux Installations-DVD im System aufgefunden wurde.
asknetwork
- Aufforderung zur Netzwerkkonfiguration auf der ersten Installationsstufe, unabhängig von der Installationsmethode.
autostep
- Die Kickstart-Installation nicht interaktiv starten.
debug
- pdb umgehend starten.
dd
- Einen Treiberdatenträger verwenden.
dhcpclass=<class>
- Sendet einen angepassten DHCP-Vendor-Class-Identifier. Der dhcpd von ISC kann diesen Wert mit "option vendor-class-identifier" untersuchen.
dns=<dns>
- Kommagetrennte Liste zu verwendender Nameserver während einer Netzwerkinstallation.
driverdisk
- Analog zu 'dd'.
expert
- Aktiviert spezielle Features:
- Erlaubt das Partitionieren von Wechselmedien
- Fragt nach einem Treiberdatenträger
gateway=<gw>
- Das Gateway, das bei einer Netzwerkinstallation verwendet werden soll.
graphical
- Erzwingt eine grafische Installation. Erfordert, dass ftp/http GUI verwenden.
isa
- Fordert Benutzer zur Konfiguration der ISA-Geräte auf.
ip=<ip>
- IP, die bei einer Netzwerkinstallation verwendet werden soll. Verwenden Sie 'dhcp' für DHCP.
ipv6=auto
,ipv6=dhcp
- Die IPv6-Konfiguration für das Gerät. Verwenden Sie
auto
zur Festlegung automatischer "Neighbor-Discovery" oderdhcp
für eine Konfiguration mit Status mit DHCPv6. Sie können keine statische IPv6-Adresse festlegen. keymap=<keymap>
- Die zu verwendende Tastaturbelegung. Gültige Belegungen sind:
be-latin1
— Belgischbg_bds-utf8
— Bulgarischbg_pho-utf8
— Bulgarisch (Phonetisch)br-abnt2
— Brasilianisch (ABNT2)cf
— Kanadisches Französischcroat
— Kroatischcz-us-qwertz
— Tschechischcz-lat2
— Tschechisch (qwerty)de
— Deutschde-latin1
— Deutsch (latin1)de-latin1-nodeadkeys
— Deutsch (latin1 ohne tote Tasten)dvorak
— Dvorakdk
— Dänischdk-latin1
— Dänisch (latin1)es
— Spanischet
— Estnischfi
— Finnischfi-latin1
— Finnisch (latin1)fr
— Französischfr-latin9
— Französisch (latin9)fr-latin1
— Französisch (latin1)fr-pc
— Französisch (pc)fr_CH
— Schweizer Französischfr_CH-latin1
— Schweizer Französisch (latin1)gr
— Griechischhu
— Ungarischhu101
— Ungarisch (101 key)is-latin1
— Isländischit
— Italienischit-ibm
— Italienisch (IBM)it2
— Italienisch (it2)jp106
— Japanischko
— Koreanischla-latin1
— Lateinamerikanischmk-utf
— Mazedonischnl
— Niederländischno
— Norwegischpl2
— Polnischpt-latin1
— Portugiesischro
— Rumänischru
— Russischsr-cy
— Serbischsr-latin
— Serbisch (latin)sv-latin1
— Schwedischsg
— Schweizerdeutschsg-latin1
— Schweizerdeutsch (latin1)sk-qwerty
— Slowakisch (qwerty)slovene
— Slowenischtrq
— Türkischuk
— Vereinigtes Königreichua-utf
— Ukrainischus-acentos
— U.S. Internationalus
— U.S. Englisch
Die Datei/usr/lib/python2.6/site-packages/system_config_keyboard/keyboard_models.py
auf 32-Bit Systemen oder/usr/lib64/python2.6/site-packages/system_config_keyboard/keyboard_models.py
auf 64-Bit Systemen enthält diese Liste auch und ist Teil des system-config-keyboard-Pakets. ks=nfs:<server>:/<path>
- Das Installationsprogramm sucht nach der Kickstart-Datei auf dem NFS-Server <server>, unter <path>. Es verwendet DHCP zur Konfiguration der Netzwerkkarte. Falls Ihr NFS-Server zum Beispiel server.example.com ist und sich die Kickstart-Datei in der NFS-Freigabe
/mydir/ks.cfg
befindet, lautet der korrekte Boot-Befehlks=nfs:server.example.com:/mydir/ks.cfg
. ks={http|https}://<server>/<path>
- Das Installationsprogramm sucht nach der Kickstart-Datei auf dem HTTP- oder HTTPS-Server <server>, unter <path>. Es verwendet DHCP zur Konfiguration der Netzwerkkarte. Falls Ihr HTTP-Server zum Beispiel server.example.com ist und sich die Kickstart-Datei im HTTP-Verzeichnis
/mydir/ks.cfg
befindet, lautet der korrekte Boot-Befehlks=http://server.example.com/mydir/ks.cfg
. ks=hd:<device>:/<file>
- Das Installationsprogramm hängt das Dateisystem (muss vfat oder ext2 sein) unter <device> ein und sucht nach der Kickstart-Konfigurationsdatei als <file> auf diesem Dateisystem (z.B.
ks=hd:sda3:/mydir/ks.cfg
). ks=bd:<biosdev>:/<path>
- Das Installationsprogramm hängt das Dateisystem unter der angegeben Partition auf dem spezifizierten BIOS-Gerät <biosdev> ein und sucht nach der in <path> angegebenen Kickstart-Konfigurationsdatei (z.B.
ks=bd:80p3:/mydir/ks.cfg
). Beachten Sie, dass dies nicht für BIOS-RAID-Sets funktioniert. ks=file:/<file>
- Das Installationsprogramm versucht, die Datei <file> vom Dateisystem zu lesen. Es wird nichts eingehängt. Dies wird normalerweise verwendet, falls sich die Kickstart-Datei bereits im dem
initrd
-Image befindet. ks=cdrom:/<path>
- Das Installationsprogramm sucht nach der Kickstart-Datei auf der CD-ROM unter folgendem Pfad: <path>.
ks
- Falls
ks
allein verwendet wird, konfiguriert das Installationsprogramm die Netzwerkkarte so, dass diese DHCP verwendet. Die Kickstart-Datei wird von dem aus der DHCP-Antwort bezogenen NFS-Server gelesen. Der Name der Kickstart-Datei kann wie folgt lauten:- Falls DHCP angegeben wird und die Boot-Datei mit einem
/
beginnt, wird auf dem NFS-Server nach der via DHCP bereitgestellten Boot-Datei gesucht. - Falls DHCP angegeben wird und die Boot-Datei nicht mit einem
/
beginnt, wird auf dem NFS-Server im Verzeichnis/kickstart
nach der via DHCP bereitgestellten Boot-Datei gesucht. - Falls DHCP keine Boot-Datei bestimmt, versucht das Installationsprogramm die Datei
/kickstart/1.2.3.4-kickstart
zu lesen, wobei 1.2.3.4 die numerische IP-Adresse des zu installierenden Rechners darstellt.
ksdevice=<device>
- Das Installationsprogramm verwendet dieses Netzwerkgerät zur Verbindung mit dem Netzwerk. Sie können das Gerät auf fünf Arten festlegen:
- der Gerätename der Schnittstelle, zum Beispiel
eth0
- die MAC-Adresse der Schnittstelle, zum Beispiel
00:12:34:56:78:9a
- das Keyword
link
, das die erste Schnittstelle mit ihrem Link imup
-Status spezifiziert - das Keyword
bootif
, das die MAC-Adresse, die pxelinux in derBOOTIF
-Variable festlegt, verwendet. Setzen SieIPAPPEND 2
in Ihrerpxelinux.cfg
-Datei, damit pxelinux dieBOOTIF
-Variable einstellt. - das Keyword
ibft
, das die MAC-Adresse der Schnittstelle verwendet wie von iBFT festgelegt
Stellen Sie sich beispielsweise ein System vor, das via eth1-Gerät mit einem NFS-Server verbunden ist. Um auf diesem System eine Kickstart-Installation mit der Kickstart-Datei von diesem NFS-Server zu starten, verwenden Sie den Befehlks=nfs:<server>:/<path> ksdevice=eth1
an derboot:
-Eingabeaufforderung. kssendmac
- Fügt HTTP-Header zu ks=http://-Anfragen, die bei der Versorgung von Systemen hilfreich sind, hinzu. Umfasst die MAC-Adressen aller NICs in CGI-Umgebungsvariablen in der Form "X-RHN-Provisioning-MAC-0: eth0 01:23:45:67:89:ab".
lang=<lang>
- Die Sprache, die für die Installation verwendet werden soll. Dies sollte eine Sprache sein, die auch in Zusammenhang mit dem 'lang' Kickstart-Befehl verwendet werden kann.
loglevel=<level>
- Setzt den minimalen Level, der für das Protokollieren von Meldungen erforderlich ist. Werte für <level> sind debug, info, warning, error und critical. Der Standardwert ist info.
mediacheck
- Aktiviert den Loader-Code zur Bereitstellung der Benutzeroption zum Testen der Integrität der Installationsquelle (falls es sich um eine ISO-basierte Methode handelt).
netmask=<nm>
- Netzmaske, die bei einer Netzwerkinstallation verwendet werden soll.
nofallback
- Beenden, wenn das GUI scheitert.
nofb
- Den VGA16-Framebuffer, der für die textbasierte Installation in einigen Sprachen benötigt wird, nicht laden.
nofirewire
- Unterstützung für Firewire-Geräte nicht laden.
noipv6
- IPv6-Netzwerk während der Installation deaktivieren.
Wichtig
Während Installationen von einem PXE-Server wird das IPv6-Netzwerk eventuell aktiv, bevor Anaconda die Kickstart-Datei verarbeitet. In diesem Fall hat diese Option während der Installation keinerlei Auswirkungen. nomount
- Installierte Linux-Partitionen nicht automatisch im Rettungsmodus einhängen.
nonet
- Keine automatische Überprüfung auf Netzwerkgeräte.
noparport
- Nicht versuchen, Unterstützung für Parallel-Ports zu laden.
nopass
- Keine Informationen über die Tastatur und die Maus von anaconda Stufe 1 (dem Lader) an Stufe 2 (den Installer) weitergeben.
nopcmcia
- PCMCIA-Kontroller im System übergehen.
noprobe
- Nicht automatisch auf Hardware prüfen; fordert den Nutzer dazu auf, anaconda zu gestatten, auf bestimmte Hardware-Kategorien zu prüfen.
noshell
- Während der Installation keine Shell auf tty2 bereitstellen.
repo=cdrom
- Eine DVD-basierte Installation durchführen.
repo=ftp://<path>
- <path> für eine FTP-Installation verwenden.
repo=hd:<dev>:<path>
- <path> auf <dev> für eine Installation von Festplatte verwenden.
repo=http://<path>
- <path> für eine Installation via HTTP verwenden.
repo=https://<path>
- <path> für eine HTTPS-Installation.
repo=nfs:<path>
- <path> für eine Installation via NFS verwenden.
rescue
- Rettungsumgebung starten.
resolution=<mode>
- Installer in angegebenem Modus starten, z.B. '1024x768'.
serial
- Aktiviert die Unterstützung für die serielle Konsole.
skipddc
- Den Data Display Channel (DDC) des Monitors nicht testen. Diese Option liefert eine Problemumgehung, wenn das System durch den DDC-Test nicht mehr reagiert.
syslog=<host>[:<port>]
- Sobald die Installation läuft, Meldungen an den Syslog-Prozess auf <host> und alternativ auf Port <port> senden. Dies setzt voraus, dass der Remote-Syslog-Prozess Verbindungen akzeptiert (die Option -r).
text
- Installation im Textmodus erzwingen.
Wichtig
Wenn Sie für eine Kickstart-Installation den Textmodus wählen, vergewissern Sie sich, dass Sie Angaben zu den Partitionierungs-, Bootloader- und Paketauswahl-Optionen machen. Diese Schritte sind im Textmodus automatisiert, und Anaconda kann nicht zur Eingabe fehlender Information auffordern. Falls Sie zu diesen Optionen keine Angaben machen, wird Anaconda den Installationsvorgang abbrechen. updates
- Zur Eingabe eines Speichergeräts mit Aktualisierungen (Bug-Fixes) auffordern.
updates=ftp://<path>
- Das Image, das die Aktualisierungen via FTP enthält.
updates=http://<path>
- Das Image, das die Aktualisierungen via HTTP enthält.
updates=https://<path>
- Das Image, das die Aktualisierungen via HTTPS enthält.
upgradeany
- Aktualisierung aller Linux-Installationen anbieten, die auf dem System gefunden werden, unabhängig von den Inhalten oder dem Vorhandensein der
/etc/redhat-release
-Datei. vnc
- Vnc-basierte Installation aktivieren. Sie müssen sich mit dem Rechner verbinden, indem Sie eine VNC-Client-Anwendung verwenden.
vncconnect=<host>[:<port>]
- Mit dem VNC-Client <host> verbinden und optional Port <port> verwenden.Erfordert zusätzlich die Angabe der 'vnc'-Option.
vncpassword=<password>
- Passwort für eine VNC-Verbindung aktivieren. Dies verhindert, dass sich jemand versehentlich mit der VNC-basierten Installation verbindet.Erfordert zusätzlich die Angabe der 'vnc'-Option.