E.7.2. Anweisungen für die Konfigurationsdatei


Die folgenden Anweisungen werden häufig in der Menükonfigurationsdatei von GRUB verwendet:
  • chainloader </path/to/file> — Lädt die angegebene Datei als Chain-Loader. Ersetzen Sie </path/to/file> mit dem absoluten Pfad zum Chain-Loader. Wenn sich die Datei auf dem ersten Sektor der festgelegten Partition befindet, verwenden Sie die Blocklisten-Notation +1.
  • color <normal-color> <selected-color> — Ermöglicht es, spezifische Farben für das Menü einzustellen, wobei zwei Farben als Vorder- und Hintergrundfarben konfiguriert werden. Verwenden Sie einfache Farbbezeichnungen wie red/black. Zum Beispiel:
    color red/black green/blue
  • default=<integer> — Ersetzen Sie <integer> mit der standardmäßigen Eingabe-Titelnummer, die geladen werden soll, wenn die Menüoberfläche wegen Zeitüberschreitung abbricht.
  • fallback=<integer> — Ersetzen Sie <integer> mit der Eingabe-Titelnummer für einen erneuten Versuch, wenn der erste Versuch gescheitert ist.
  • hiddenmenu — Verhindert, dass die GRUB-Menüoberfläche angezeigt wird und lädt den default Eintrag, wenn der timeout-Zeitraum abläuft. Der Benutzer kann das standardmäßige GRUB-Menü aufrufen, indem er die Taste Esc drückt.
  • initrd </path/to/initrd> — Ermöglicht die Angabe einer ersten RAM-Disk, die beim Booten verwendet wird. Ersetzen Sie </path/to/initrd> mit dem absoluten Pfad zu dem ersten RAM-Speicher.
  • kernel </path/to/kernel> <option-1> <option-N> — Legt die Kernel-Datei an, die beim Hochfahren des Betriebssystems geladen wird. Ersetzen Sie </path/to/kernel> mit einem absoluten Pfad von der Partition, die durch den Root-Befehl festgelegt wurde. Mehrere Optionen können an den Kernel weitergegeben werden, wenn er geladen wird.
    Zu diesen Optionen gehören:
    • rhgb (Red Hat Graphical Boot) — zeigt während des Boot-Prozesses eine Animation anstelle von Text.
    • quiet — unterdrückt alle Meldungen (mit Ausnahme der wichtigsten) während der Boot-Sequenz, bevor die Red Hat grafische Boot-Animation beginnt.
  • password=<password> — Verhindert, dass ein Benutzer ohne Passwort die Einträge dieser Menüoption verändert.
    Nach dem Befehl password=<password> können Sie auch eine alternative Menükonfigurationsdatei angeben. In diesem Fall startet GRUB die zweite Stufe des Bootloaders erneut und verwendet diese alternative Konfigurationsdatei, um das Menü zu erstellen. Wenn eine alternative Datei zur Konfiguration des Menüs nicht in den Befehl eingeschlossen wird, dann kann ein Benutzer, der das Passwort kennt, die aktuelle Konfigurationsdatei bearbeiten.
    Für weitere Informationen über die Sicherung von GRUB siehe Kapitel Sicherheit von Arbeitsplatzrechnern im Red Hat Enterprise Linux Sicherheitshandbuch.
  • map — Tauscht die Nummern, die zwei Festplatten zugeordnet sind. Zum Beispiel:
    map (hd0) (hd3)
    map (hd3) (hd0)
    weist die Nummber 0 der vierten Festplatte zu, und die Nummer 3 der ersten Festplatte. Diese Option ist insbesondere nützlich, wenn Sie Ihr System konfigurieren mit einer Option zum Booten eines Windows-Betriebssystems, denn für den Windows-Bootloader muss die Windows-Installation auf der ersten Festplatte vorliegen.
    Falls sich Ihre Windows-Installation beispielsweise auf der vierten Festplatte befindet, ermöglicht der folgende Eintrag in der grub.conf-Datei es dem Windows-Bootloader, Windows korrekt zu laden:
    title Windows
    map (hd0) (hd3)
    map (hd3) (hd0)
    rootnoverify (hd3,0)
    chainloader +1
    
  • root (<device-type><device-number>,<partition>) — Konfiguriert die Root-Partition für GRUB, z.B. (hd0,0) und hängt die Partition ein.
  • rootnoverify (<device-type><device-number>,<partition>) — Konfiguriert die Root-Partition für GRUB, wie der root-Befehl, aber hängt die Partition nicht ein.
  • timeout=<integer> — Legt den Intervall in Sekunden fest, der verstreicht, bevor GRUB die in default-Befehl enthaltene Eingabe lädt.
  • splashimage=<path-to-image> — Gibt den Speicherort des Splashscreen-Images an, das verwendet wird, wenn GRUB bootet.
  • title group-title — Legt einen Titel fest, der einer bestimmten Gruppe von Befehlen zugeordnet ist, die für das Laden eines Kernel oder Betriebssystems benutzt werden.
Um für Benutzer lesbare Kommentare zur Menü-Konfigurationsdatei hinzuzufügen, beginnen Sie die Zeile mit dem Raute-Zeichen (#).
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