19.2. Vorbereitung einer Installation von Festplatte


Verwenden Sie diese Option zur Installation von Red Hat Enterprise Linux auf Hardware-Systemen ohne DVD-Laufwerk und falls Sie nicht auf die Installationsphase 3 und das Paket-Repository via Netzwerk zugreifen möchten.

19.2.1. Zugriff auf die Installationsphase 3 und das Paket-Repository auf einer Festplatte

Anmerkung

Installationen unter Verwendung von DASD oder per FCP angehängten SCSI-Speicher funktionieren lediglich in Zusammenhang mit nativen ext2-, ext3- oder ext4-Partitionen. Wenn Sie ein anderes Dateisystem, als eines der oben genannten besitzen (speziell eines, das auf RAID- oder LVM-Partitionen basiert), können Sie dieses nicht als Quellplattform für eine Installation von Festplatte verwenden.
Installationen von Festplatte verwenden ein ISO-Image der Installations-DVD (einer Datei, die eine exakte Kopie des Inhalts der DVD enthält) und eine aus dem ISO-Image extrahierte Datei install.img. Mit diesen auf der Festplatte vorhandenen Dateien können Sie Festplatte als Installationsquelle wählen, wenn Sie das Installationsprogramm booten.
Installationen von Festplatten verwenden die folgenden Dateien:
  • ein ISO-Image der Installations-DVD. Ein ISO-Image ist eine Datei, die eine exakte Kopie des Inhalts einer DVD enthält.
  • eine aus dem ISO-Image extrahierte install.img-Datei.
  • optional eine aus dem ISO-Image extrahierte product.img-Datei.
Mit diesen auf der Festplatte vorhandenen Dateien können Sie Festplatte als die Installationsquelle beim Booten des Installationsprogramms auswählen (siehe Abschnitt 22.4, »Installationsmethode«).
Stellen Sie sicher, dass Sie Boot-Medien zur Verfügung haben, wie unter Kapitel 20, Booten des Installers (IPL) beschrieben.
Führen Sie folgende Schritte aus, um ein DASD oder ein per FCP angehängtes Gerät als eine Installationsquelle zu präparieren:
  1. Besorgen Sie sich ein ISO-Image der Red Hat Enterprise Linux Installations-DVD (siehe Kapitel 1, Red Hat Enterprise Linux beziehen). Alternativ, falls Sie über die DVD als physisches Medium verfügen, können Sie auf einem Linux-System ein Image mit dem folgenden Befehl erstellen:
    dd if=/dev/dvd of=/path_to_image/name_of_image.iso
    wobei dvd Ihr DVD-Laufwerk, name_of_image der Name der entstehenden ISO-Imagedatei, und path_to_image der Pfad zum Speicherort in Ihrem System ist, an dem das entstehende ISO-Image gespeichert wird.
  2. Übertragen Sie die ISO-Images auf das DASD oder das SCSI-Gerät.
    Die ISO-Dateien müssen sich auf der Festplatte befinden, die in der Installationsphase 1 (siehe Kapitel 21, Installationsphase 1: Konfiguration eines Netzwerkgeräts) oder Installationsphase 2 (siehe Kapitel 22, Installationsphase 2: Konfiguration der Sprache und Installationsquelle) aktiviert wird. Dies ist mit DASDs automatisch möglich.
    Bei einem FCP-LUN müssen Sie entweder von demselben FCP-LUN booten (IPL), oder die in den Menüs der Installationsphase 1 bereitgestellte Rettungs-Shell verwenden, um die FCP-LUN, auf der sich die ISOs befinden, manuell zu aktivieren (wie in Abschnitt 25.2.1, »Ein FCP-LUN dynamisch aktivieren« beschrieben).
  3. Verwenden Sie ein Programm für SHA256-Prüfsummen zur Überprüfung der Integrität des von Ihnen kopierten ISO-Images. Es stehen viele SHA256-Prüfsummenprogramme für diverse Betriebssysteme zur Verfügung. Führen Sie Folgendes auf einem Linux-System aus:
    $ sha256sum name_of_image.iso
    wobei name_of_image der Name der ISO-Image-Datei ist. Das SHA256-Prüfsummenprogramm zeigt einen String mit 64 Zeichen, Hash genannt, an. Vergleichen Sie diesen Hash mit dem für dieses spezielle Image angezeigte Hash auf der Seite Software herunterladen im Red Hat Network (siehe Kapitel 1, Red Hat Enterprise Linux beziehen). Die beiden Hashes sollten identisch sein.
  4. Kopieren Sie das images/-Verzeichnis auf der ISO-Datei in ein Verzeichnis, in dem Sie die ISO-Imagedatei selbst gespeichert haben. Geben Sie die folgenden Befehle ein:
    mount -t iso9660 /path_to_image/name_of_image.iso /mount_point -o loop,ro
    cp -pr /mount_point/images /publicly_available_directory/
    umount /mount_point
    wobei path_to_image der Pfad zur ISO-Imagedatei, name_of_image der Name der ISO-Imagedatei und mount_point ein Einhängepunkt ist, an dem das Image eingehängt wird, während Sie Dateien vom Image kopieren. Zum Beispiel:
    mount -t iso9660 /var/isos/RHEL6.iso /mnt/tmp -o loop,ro
    cp -pr /mnt/tmp/images /var/isos/
    umount /mnt/tmp
    Die ISO-Imagedatei und ein images/-Verzeichnis sind jetzt nebeneinander im selben Verzeichnis vorhanden.
  5. Stellen Sie sicher, dass das Verzeichnis images/ mindestens die Datei install.img enthält. Ohne diese Datei kann die Installation nicht fortgesetzt werden. Optional sollte das images/-Verzeichnis die Datei product.img enthalten, ohne die nur die Pakete für eine Minimale-Installation während der Auswahlphase der Paketgruppen zur Verfügung stehen (siehe Abschnitt 23.17, »Auswahl der Paketgruppe«).

    Wichtig

    install.img und product.img müssen die einzigen Dateien im images/-Verzeichnis sein.
  6. Geben Sie der neuen virtuellen z/VM Gast-Maschine oder dem LPAR Zugriff auf das DASD oder SCSI-LUN und fahren dann mit der Installation fort (siehe Kapitel 20, Booten des Installers (IPL), oder alternativ Abschnitt 19.2.1.1, »Vorbereitung für das Booten des Installers von einer Festplatte«).

Anmerkung

Das Red Hat Enterprise Linux-Installationsprogramm ist dazu in der Lage, die Integrität der Installationsmedien zu testen. Dies funktioniert bei DVD-, Festplatten-, ISO- und NFS-ISO-Installationsmethoden. Es wird empfohlen, dass sämtliche Installationsmedien vor dem Start des eigentlichen Installationsprozesses und vor dem Einreichen installationsbezogener Fehlerberichte überprüft werden. Um diesen Test durchzuführen, fügen Sie den mediacheck-Parameter zu Ihrer Parameterdatei hinzu (siehe Abschnitt 26.7, »Verschiedene Parameter«).

19.2.1.1. Vorbereitung für das Booten des Installers von einer Festplatte

Wenn Sie den Installer zusätzlich zum Zugang zur Installationsphase 3 und das Paket-Repository von einer Festplatte booten (IPL) möchten, können Sie optional den zipl-Bootloader auf derselben (oder einer anderen) Platte installieren. Beachten Sie bitte, dass zipl lediglich einen Boot-Eintrag pro Platte unterstützt. Falls Sie mehrere Partitionen auf einer Platte besitzen, nutzen alle diesen einen Boot-Eintrag der Platte.
Nachfolgend wird angenommen, dass die Festplatte wie unter Abschnitt 19.2.1, »Zugriff auf die Installationsphase 3 und das Paket-Repository auf einer Festplatte« eingerichtet ist, unter /mnt eingehängt ist und kein bereits vorhandener Boot-Eintrag beibehalten werden muss.
Um eine Festplatte so zu präparieren, dass sie vom Installer bootet, installieren Sie den zipl-Boot-Loader auf der Festplatte, indem Sie den folgenden Befehl eingeben:
zipl -V -t /mnt/ -i /mnt/images/kernel.img -r /mnt/images/initrd.img -p /mnt/images/generic.prm
Für weitere Details zu zipl.conf siehe das Kapitel zu zipl in Linux auf System z. Gerätetreiber, Features und Befehle unter Red Hat Enterprise Linux 6.

Warnung

Falls bereits ein Betriebssystem auf der Platte installiert ist, und Sie weiterhin später darauf zugreifen möchten, werfen Sie einen Blick auf das Kapitel zu zipl in Linux auf System z. Gerätetreiber, Features und Befehle unter Red Hat Enterprise Linux 6 für mehr Informationen, wie ein neuer Eintrag zum zipl-Bootloader (d.h. in zipl.conf) hinzugefügt werden kann.
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