E.2.3. Fähigkeiten von GRUB
GRUB umfasst zahlreiche Features, die im Vergleich zu anderen für die x86-Architektur verfügbaren Bootloadern vorteilhaft sind. Nachfolgend ist eine Liste mit den wichtigsten Features angeführt:
- GRUB liefert auf x86-Rechnern eine echte, befehlsbasierte Prä-OS-Umgebung. Dies verleiht dem Benutzer maximale Flexibilität beim Laden der Betriebssysteme mit bestimmten Optionen bzw. beim Sammeln von Informationen über das System. Viele nicht-x86-Architekturen verwenden seit Jahren Prä-OS-Umgebungen, die das Starten des Systems von einer Befehlszeile aus ermöglichten.
- GRUB unterstützt den Logical Block Addressing (LBA) Modus. LBA übergibt die Adressen-Konvertierung, die dazu dient, Dateien in der Firmware der Festplatte zu suchen, und wird auf vielen IDE- und allen SCSI-Festplatten verwendet. In Zeiten vor LBA stießen Bootloader an die 1024-Zylindergrenze des BIOS, ab der das BIOS keine Dateien finden konnte. Die LBA-Unterstützung ermöglicht GRUB, Betriebssysteme von Partitionen oberhalb der 1024-Zylindergrenze zu booten, sofern das System-BIOS den LBA-Modus unterstützt. Die meisten modernen BIOS-Versionen unterstützen den LBA-Modus.
- GRUB kann ext2-Partitionen lesen. Deswegen kann GRUB bei jedem Systemstart auf seine Konfigurationsdatei
/boot/grub/grub.conf
zugreifen und vermeidet damit, eine neue Version des Stufe 1-Bootloaders in den MBR schreiben zu müssen, wenn die Konfiguration geändert wird. GRUB muss nur dann neu im MBR installiert werden, wenn der physische Speicherort der/boot
-Partition auf der Platte verschoben wird. Detaillierte Informationen zur Installation von GRUB im MBR finden Sie im Abschnitt E.3, »Installation von GRUB«.