14.3. Installation unter z/VM


Bei der Installation unter z/VM können Sie wie folgt booten:
  • vom z/VM virtuellen Reader
  • von einem DASD oder einem per FCP angeschlossenen SCSI-Gerät, das mit dem zipl-Bootloader vorbereitet wurde
  • von einem per FCP angeschlossenen SCSI-DVD-Laufwerk
Melden Sie sich bei der virtuellen z/VM-Maschine an, die Sie zur Linux-Installation ausgewählt haben. Sie können die x3270 oder c3270 Terminalemulatoren verwenden, die im x3270-text-Paket in Red Hat Enterprise Linux zur Verfügung stehen, um sich von anderen Linux-Systemen bei z/VM anzumelden. Aternativ können Sie den IBM 3270 Terminalemulator auf der IBM System z Hardware Management Console (HMC) verwenden. Falls Sie auf einem Rechner mit einem Microsoft Windows-Betriebssystem arbeiten, bietet Jolly Giant (http://www.jollygiant.com/) einen SSL-fähigen 3270-Emulator. Darüber hinaus gibt es eine kostenlose, systemeigene Windows-Portierung von c3270 namens wc3270.

Anmerkung

Falls Ihre 3270-Verbindung unterbrochen wird und Sie sich nicht anmelden können, weil die vorherige Sitzung noch aktiv ist, können Sie die alte Sitzung durch eine neue ersetzen, indem Sie den folgenden Befehl auf dem z/VM-Anmeldebildschirm eingeben:
logon user here
Ersetzen Sie user durch den Namen der virtuellen z/Vm-Maschine. Abhängig davon, ob ein externer Sicherheitsmanager wie beispielsweise RACF verwendet wird, kann sich der Befehl zur Anmeldung unterscheiden.
Falls Sie CMS (ein Einzelbenutzer-Betriebssystem, das mit z/VM geliefert wird) nicht bereits auf Ihrem Gast ausführen, booten Sie dieses nun, indem Sie den folgenden Befehl ausführen:
cp ipl cms
Vergewissern Sie sich, dass Sie keine CMS-Festplatten als Installationsziel verwenden, wie beispielsweise Ihre A-Platte (häufig Gerätenummer 0191). Um herauszufinden, welche Festplatten von CMS benutzt werden, verwenden Sie die folgende Abfrage:
query disk
Sie können die folgenden Abfragebefehle von CP (z/VM-Steuerungsprogramm, welches der z/VM-Hypervisor ist) verwenden, um die Gerätekonfiguration Ihrer virtuellen z/VM-Maschine herauszufinden:
  • Ermitteln Sie den verfügbaren Hauptspeicher, der in System z-Terminologie Storage genannt wird. Ihr Gast sollte über mindestens 1 GB Hauptspeicher verfügen.
    cp query virtual storage
  • Ermitteln Sie verfügbare Netzwerkgeräte nach Typ:
    osa
    OSA – CHPID Typ OSD, real oder virtuell (VSWITCH oder GuestLAN), beide in QDIO-Modus
    hsi
    HiperSockets – CHPID Typ IQD, real oder virtuell (GuestLAN-Typ Hipers)
    lcs
    LCS – CHPID-Typ OSE
    Um beispielsweise alle Netzwerkgeräte mit den oben aufgeführten Typen zu ermitteln, führen Sie den folgenden Befehl aus:
    cp query virtual osa
  • Ermitteln Sie verfügbare DASDs. Nur solche, die mit RW für Lese-/Schreib-Modus gekennzeichnet sind, können als Installationsziele verwendet werden:
    cp query virtual dasd
  • Ermitteln Sie verfügbare FCP-Channels:
    cp query virtual fcp

14.3.1. Verwenden des z/VM-Readers

Führen Sie die folgenden Schritte durch, um vom z/VM-Reader zu booten:
  1. Falls notwendig, fügen Sie das Gerät, das die TCP/IP-Werkzeuge für z/VM enthält, zu Ihrer CMS-Festplattenliste hinzu. Zum Beispiel:
    cp link tcpmaint 592 592
    acc 592 fm
    Ersetzen Sie fm durch einen beliebigen FILEMODE-Buchstaben.
  2. Führen Sie folgenden Befehl aus:
    ftp host
    Dabei ist host der Hostname oder die IP-Adresse des FTP-Servers, der die Bootimages kernel.img und initrd.img hostet.
  3. Melden Sie sich an und führen Sie die folgenden Befehle aus. Verwenden Sie die Option (repl, falls Sie die vorhandenen Dateien kernel.img, initrd.img, generic.prm oder redhat.exec überschreiben:
    cd /location/of/install-tree/images/ 
    ascii  
    get generic.prm (repl  
    get redhat.exec (repl  
    locsite fix 80  
    binary  
    get kernel.img (repl  
    get initrd.img (repl  
    quit
  4. Überprüfen Sie optional, ob die Dateien korrekt übertragen wurden, indem Sie den CMS-Befehl filelist verwenden, um empfangene Dateien und ihr Format anzuzeigen. Es ist wichtig, dass kernel.img und initrd.img ein festes Format bei der Länge des Datensatzes haben, gekennzeichnet durch F in der Format-Spalte, sowie eine Datensatzlänge von 80 in der Spalte Lrecl. Zum Beispiel:
    VMUSER FILELIST A0 V 169 Trunc=169 Size=6 Line=1 Col=1 Alt=0
    Cmd Filename	Filetype	Fm	Format	Lrecl	Records	Blocks	Date	Time
        REDHAT	EXEC		B1	V	22	1 	1	4/15/10	9:30:40 
        GENERIC	PRM		B1	V	44	1	1	4/15/10	9:30:32 
        INITRD	IMG		B1	F	80	118545	2316	4/15/10	9:30:25 
        KERNEL	IMG		B1	F	80	74541	912	4/15/10	9:30:17
    
    Drücken Sie PF3, um filelist zu beenden und zur CMS-Eingabeaufforderung zurückzukehren.
  5. Passen Sie bei Bedarf die Bootparameter in generic.prm an. Siehe Abschnitt 14.1, »Anpassen von generic.prm« für Details.
    Eine andere Methode zur Konfiguration von Speicher- und Netzwerkgeräten ist die Verwendung einer CMS-Konfigurationsdatei. Fügen Sie dazu die Parameter CMSDASD= und CMSCONFFILE= zur generic.prm-Datei hinzu. Siehe Abschnitt 18.2, »z/VM-Konfigurationsdatei« für weitere Details.
  6. Führen Sie abschließend das REXX-Skript redhat.exec aus, um das Installationsprogramm zu starten:
    redhat

14.3.2. Verwenden eines vorbereiteten DASD

Booten Sie von dem vorbereiteten DASD und wählen Sie den zipl-Bootmenüeintrag, der auf das Red Hat Enterprise Linux-Installationsprogramm verweist. Verwenden Sie einen Befehl im folgenden Format:
cp ipl DASD_device_number loadparm boot_entry_number
Ersetzen Sie DASD_device_number durch die Gerätenummer des Bootgeräts und boot_entry_number durch den zipl-Konfigurationsmenüeintrag für dieses Gerät. Zum Beispiel:
cp ipl eb1c loadparm 0

14.3.3. Verwenden einer vorbereiteten, per FCP angeschlossenen SCSI-Festplatte

Führen Sie die folgenden Schritte durch, um von einer vorbereiteten, per FCP angeschlossenen SCSI-Festplatte zu booten:
  1. Konfigurieren Sie den SCSI-Bootloader auf z/VM, um auf die vorbereitete SCSI-Festplatte im FCP Storage Area Network zuzugreifen. Wählen Sie den vorbereiteten zipl-Bootmenüeintrag, der auf das Red Hat Enterprise Linux-Installationsprogramm verweist. Verwenden Sie einen Befehl im folgenden Format:
    cp set loaddev portname WWPN lun LUN bootprog boot_entry_number
    Ersetzen Sie WWPN durch den World Wide Port Name des Speichersystems und LUN durch die Logical Unit Number der Festplatte. Die 16-stelligen Hexadezimalwerte müssen in zwei Paare mit jeweils acht Stellen unterteilt werden. Zum Beispiel:
    cp set loaddev portname 50050763 050b073d lun 40204011 00000000 bootprog 0
  2. Überprüfen Sie Ihre Einstellungen optional mit dem Befehl:
    query loaddev
  3. Booten Sie das FCP-Gerät, das mit dem Speichersystem mit der Festplatte verbunden ist, mit folgendem Befehl:
    cp ipl FCP_device 
    Zum Beispiel:
    cp ipl fc00

14.3.4. Verwenden eines per FCP angeschlossenen SCSI-DVD-Laufwerks

Hierzu ist ein SCSI-DVD-Laufwerk erforderlich, das an die FCP-to-SCSI-Bridge angeschlossen ist, welche wiederum mit einem FCP-Adapter in Ihrem System z verbunden ist. Der FCP-Adapter muss konfiguriert sein und unter z/VM zur Verfügung stehen.
  1. Legen Sie Ihre Red Hat Enterprise Linux für System z-DVD in das DVD-Laufwerk ein.
  2. Konfigurieren Sie den SCSI-Bootloader von z/VM, um auf das DVD-Laufwerk im FCP Storage Area Network zuzugreifen und geben Sie 1 für den Booteintrag auf der Red Hat Enterprise Linux für System z-DVD an. Verwenden Sie einen Befehl im folgenden Format:
    cp set loaddev portname WWPN lun FCP_LUN bootprog 1
    Ersetzen Sie WWPN durch die WWPN der FCP-to-SCSI-Bridge und FCP_LUN durch die LUN des DVD-Laufwerks. Die 16-stelligen Hexadezimalwerte müssen in zwei Paare mit jeweils acht Stellen unterteilt werden. Zum Beispiel:
    cp set loaddev portname 20010060 eb1c0103 lun 00010000 00000000 bootprog 1
  3. Überprüfen Sie Ihre Einstellungen optional mit dem Befehl:
    cp query loaddev
  4. Booten Sie (IPL) auf dem FCP-Gerät, das mit der FCP-to-SCSI-Bridge verbunden ist.
    cp ipl FCP_device
    Zum Beispiel:
    cp ipl fc00
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