A.3. Benennungsschemata und Einhängepunkte für Partitionen


Oft erscheint es Linux-Anfängern verwirrend, wie Partitionen vom Linux-Betriebssystem verwendet werden und wie der Zugriff darauf erfolgt. Unter DOS/Windows ist das relativ einfach: Jede Partition erhält einen "Laufwerksbuchstaben". Mit diesem Laufwerksbuchstaben können Sie Dateien und Verzeichnisse auf einer bestimmten Partition ansprechen. Dies unterscheidet sich grundlegend von der Art und Weise, wie Linux Partitionen im Besonderen und Festplattenspeicher im Allgemeinen handhabt. Dieser Abschnitt beschreibt die grundlegenden Prinzipien der Partitionsbenennung und des Partitionszugriffs unter Red Hat Enterprise Linux.

A.3.1. Benennung von Partitionen

Red Hat Enterprise Linux verwendet ein dateibasiertes Benennungsschema mit Dateinamen im Format /dev/xxyN.
Geräte- und Partitionsnamen setzen sich folgendermaßen zusammen:
/dev/
Dies ist der Name des Verzeichnisses, in dem alle Gerätedateien abgelegt sind. Da sich Partitionen auf Festplatten befinden und Festplatten Geräte sind, befinden sich die Dateien für alle Partitionen in /dev/.
xx
Die ersten beiden Buchstaben des Partitionsnamens geben den Typ des Geräts an, auf dem sich die Partition befindet, gewöhnlich sd.
y
Dieser Buchstabe gibt an, auf welchem Gerät sich die Partition befindet. Zum Beispiel /dev/sda für die erste Festplatte oder /dev/sdb für die zweite Festplatte, usw.
N
Die Endziffer steht für die Partition. Die ersten vier (primären oder erweiterten) Partitionen sind von 1 bis 4 durchnummeriert. Logische Partitionen beginnen bei 5. Beispielsweise ist /dev/sda3 die dritte primäre oder erweiterte Partition auf der ersten Festplatte, und /dev/sdb6 ist die zweite logische Partition auf der zweiten Festplatte.

Anmerkung

Red Hat Enterprise Linux kann zwar alle Typen von Festplattenpartitionen identifizieren, doch es kann möglicherweise nicht das Dateisystem lesen und somit nicht auf die Daten zugreifen. In vielen Fällen ist es jedoch möglich, erfolgreich auf Daten auf einer Partition zuzugreifen, die einem anderen Betriebssystem zugewiesen ist.

A.3.2. Festplattenpartitionen und Einhängepunkte

Unter Red Hat Enterprise Linux dient jede Partition dazu, einen Teilbereich der Festplatte zu bilden, der zur Speicherung einer Gruppe von Dateien und Verzeichnissen benötigt wird. Dazu wird einer Partition ein Verzeichnis zugeordnet mithilfe eines Vorgangs, der als Einhängen (engl. "mounting") bezeichnet wird. Durch das Einhängen einer Partition wird deren Speicher über das angegebene Verzeichnis (Einhängepunkt genannt) verfügbar.
Wenn zum Beispiel die Partition /dev/sda5 in /usr/ eingehängt wird, bedeutet dies, dass alle Dateien und Verzeichnisse unter /usr/ physisch in /dev/sda5 abgelegt sind. Demnach wäre die Datei /usr/share/doc/FAQ/txt/Linux-FAQ in /dev/sda5 gespeichert, nicht jedoch die Datei /etc/gdm/custom.conf.
Es ist auch möglich, dass ein oder mehrere Verzeichnisse unter /usr/ (um bei diesem Beispiel zu bleiben) Einhängepunkte für andere Partitionen sind. Beispielsweise könnte eine Partition (z. B. /dev/sda7) in /usr/local/ eingehängt werden, was bedeutet, dass /usr/local/man/whatis dann in /dev/sda7 zu finden wäre, und nicht in /dev/sda5.

A.3.3. Anzahl der Partitionen

An dieser Stelle der Installationsvorbereitungen für Red Hat Enterprise Linux sollten Sie einige Überlegungen zu Anzahl und Größe der Partitionen für Ihr neues Betriebssystem anstellen. Es gibt in dieser Hinsicht jedoch keine richtige oder falsche Lösung; alles hängt von Ihren Anforderungen und Voraussetzungen ab.
Vor diesem Hintergrund empfiehlt Red Hat, sofern kein Grund für eine andere Vorgehensweise vorliegt, mindestens die folgenden Partitionen zu erstellen: swap, /boot/ und / (Root).
Weitere Informationen finden Sie für AMD64- und Intel 64-Systeme in Abschnitt 6.10.4.5, »Empfohlenes Partitionsschema«, für IBM Power Systems-Server Abschnitt 11.10.4.5, »Empfohlenes Partitionsschema« und für IBM System z in Abschnitt 15.10.3.5, »Empfohlenes Partitionsschema«.
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