15.9. Softwareauswahl
Um anzugeben, welche Pakete installiert werden sollen, wählen Sie im Bildschirm Zusammenfassung der Installation den Punkt Software-Auswahl. Die Paketgruppen sind in Basisumgebungen unterteilt. Diese Umgebungen sind vordefinierte Gruppen von Paketen zu bestimmten Zwecken; z. B. enthält die Umgebung Virtualisierungs-Host eine Reihe von Paketen, die zum Ausführen von virtuellen Maschinen auf dem System notwendig sind. Nur eine Softwareumgebung kann bei der Installation ausgewählt werden.
Für jede Umgebung gibt es zusätzliche Pakete in Form von Erweiterungen. Erweiterungen werden auf der rechten Seite des Bildschirms aufgeführt. Die Liste der Erweiterungen wird aktualisiert, wenn eine andere Umgebung ausgewählt wird. Sie können für Ihre Installationsumgebung mehrere Erweiterungen wählen.
Eine horizontale Linie trennt die Liste der Erweiterungen in zwei Abschnitte:
- Erweiterungen, die über der horizontalen Linie aufgeführt werden, sind spezifisch für die von Ihnen gewählte Umgebung. Wenn Sie Erweiterungen in diesem Abschnitt der Liste auswählen und anschließend eine andere Umgebung wählen, geht Ihre Auswahl verloren.
- Erweiterungen unter der horizontalen Linie stehen für alle Umgebungen zur Auswahl. Wenn Sie eine andere Umgebung auswählen, hat dies keine Auswirkungen auf die Auswahl, die Sie in diesem Abschnitt der Liste getroffen haben.
Abbildung 15.13. Beispiel für eine Softwareauswahl für eine Serverinstallation
Die verfügbaren Basisumgebungen und Erweiterungen hängen davon ab, welche Variante des Red Hat Enterprise Linux 7-Installations-ISO-Images Sie als Installationsquelle verwenden. Beispielsweise liefert die
server
-Variante Umgebungen speziell für Server, wohingegen die workstation
-Variante mehrere Optionen zur Bereitstellung als Arbeitsplatzrechner für Entwickler bietet.
Das Installationsprogramm zeigt nicht an, welche Pakete in den verfügbaren Umgebungen enthalten sind. Um zu erfahren, welche Pakete in einer bestimmten Umgebung oder Erweiterung enthalten sind, werfen Sie einen Blick in die Datei
repodata/*-comps-variant.architecture.xml
auf der Red Hat Enterprise Linux 7-Installations-DVD, die Sie als Installationsquelle verwenden. Diese Datei enthält eine Struktur, die alle verfügbaren Umgebungen (gekennzeichnet durch den <environment>
-Tag) und Erweiterungen (gekennzeichnet durch den <group>
-Tag) beschreibt.
Die vordefinierten Umgebungen und Erweiterungen ermöglichen Ihnen die Anpassung Ihres Systems. In einer manuellen Installation gibt es jedoch keine Möglichkeit, einzelne Pakete zur Installation auszuwählen. Um Ihr installiertes System anzupassen, können Sie die Umgebung Minimale Installation auswählen, die eine einfache Version von Red Hat Enterprise Linux 7 mit einer minimalen Auswahl von zusätzlicher Software installiert. Nachdem die Installation fertiggestellt ist und Sie sich zum ersten Mal beim System anmelden, können Sie den Yum-Paketmanager verwenden, um gewünschte weitere Software zu installieren.
Alternativ erreichen Sie mithilfe einer Kickstart-Datei eine weit bessere Kontrolle über die installierten Pakete. Sie können Umgebungen, Gruppen und einzelne Pakete im Abschnitt
%packages
der Kickstart-Datei angeben. Siehe Abschnitt 23.3.3, »Paketauswahl« für Anweisungen zur Auswahl von Paketen in einer Kickstart-Datei und Kapitel 23, Kickstart-Installationen für allgemeine Informationen über die Automatisierung der Installation mit Kickstart.
Sobald Sie die zu installierende Umgebung und gewünschte Erweiterungen gewählt haben, klicken Sie auf Zusammenfassung der Installation zurückzukehren.
, um zur 15.9.1. Grundlegende Netzwerkdienste
Alle Red Hat Enterprise Linux-Installationen enthalten die folgenden Netzwerkdienste:
- zentralisierte Protokollierung mithilfe des
syslog
-Dienstprogramms - E-Mail mithilfe von SMTP (Simple Mail Transfer Protocol)
- Netzwerk-Filesharing mithilfe von NFS (Network File System)
- Zugriff von Remote aus mithilfe von SSH (Secure SHell)
- Resource-Advertising mithilfe von mDNS (Multicast-DNS)
Einige automatisierte Vorgänge auf Ihrem Red Hat Enterprise Linux-System verwenden den E-Mail-Dienst, um Berichte und Benachrichtigungen an den Systemadministrator zu versenden. Standardmäßig akzeptieren die E-Mail-, Protokollierungs- und Druckdienste keine Verbindungen von anderen Systemen.
Sie können Ihr Red Hat Enterprise Linux-System nach abgeschlossener Installation derart konfigurieren, dass Dienste für E-Mail, Filesharing, Protokollierung, Druck und Remote-Desktop-Zugriff bereitgestellt werden. Der SSH-Dienst ist standardmäßig aktiviert. Sie können mithilfe von NFS auf Dateien auf anderen Systemen zugreifen, ohne den NFS-Sharing-Dienst zu aktivieren.